Fachkräfte sind rar und von Unternehmen hart umworben. Viele Entscheidungsträger versuchen, qualifiziertes Personal vor allem über die Bezahlung zu locken. Das funktioniert jedoch immer seltener, was in einigen Personalabteilungen für Verwirrung sorgt. Welche Faktoren sind es also, die ein Unternehmen attraktiv machen? Eine Analyse der Antworten von Fachkräften gibt einen erstaunlichen Einblick.
Flexibilität im Arbeitsalltag – für viele Arbeitnehmer enorm wichtig
Ganz vorne bei den Interessen von Berufstätigen steht der Wunsch nach Flexibilität. Für Berufstätige bedeutet dies vor allem zwei Punkte: Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort. Sofern möglich, können Unternehmen mit einem flexiblen Arbeitsmodell die Bewerber überzeugen.
Gerade in den letzten Jahren haben viele Unternehmen auf das Homeoffice gesetzt. Obwohl einige Betriebe wieder Abstand von diesem Ansatz genommen haben, sind Hybridmodelle mit Homeoffice inzwischen sehr häufig anzutreffen. Damit haben Mitarbeiter die Möglichkeit, einige Tage pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten und können oftmals auch über die konkrete Verteilung mitentscheiden. Das sorgt natürlich für eine enorme Flexibilität, von der zum Beispiel Alleinerziehende oder Familien mit Kindern profitieren. Durchaus ein Grund, sich für einen bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden.
Moderne Benefits mit echtem Mehrwert
Für Arbeitnehmer sind die Benefits, also zusätzliche und freiwillige Leistungen des Arbeitgebers, ebenfalls ein Faktor, der einen Arbeitgeber attraktiv macht. Bei diesen Mitarbeiter Benefits ist inzwischen Kreativität gefragt. Einfach Tankgutscheine oder die Übernahme von Kosten für den öffentlichen Nahverkehr sind zwar ein Anfang, jedoch üben diese Benefits keinen wirklichen Pull-Faktor auf Bewerber aus.
Viel interessanter sind Programme, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. Das sorgt gleichzeitig für eine Wertschätzung der Belegschaft und zeigt, dass das Unternehmen sich um seine Mitarbeiter kümmert. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein umfassendes Benefit-System für die Gesundheit. Über eine Beratung mit einem eigenen Fitnesscoach entsteht beispielsweise ein persönlicher Ernährungs- und Trainingsplan. Die Mitarbeiter können auf dieses Angebot nach eigenem Interesse zugreifen. Gleiches gilt für Benefits im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Das Spektrum reicht hier von der Übernahme von Kosten für Massagen bis hin zu Facharztbesuchen.
Inzwischen gibt es Dienstleister, die solche Pakete mit Benefits für Mitarbeiter bereitstellen. Das macht es einfacher für Unternehmen, diese Benefits zu organisieren. Gleichzeitig fallen solche Leistungen unter die geldwerten Vorteile, sind also bis zu bestimmten Grenzen komplett frei von Steuern und Sozialabgaben. Damit lohnt es sich nicht nur für Mitarbeiter, ein solches System mit Benefits einzuführen, sondern auch Unternehmer profitieren von vergleichsweise geringen Kosten mit hohem Wert.
Werte und Sinn in der Tätigkeit
Dieser Punkt kommt für einige sicherlich überraschend. Die Antworten der Befragten ergeben, dass die Werte eines Unternehmens sowie die Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit ausschlaggebende Punkte für die Wahl des Arbeitgebers sind.
Die Werte eines Unternehmens definieren, wofür der Betrieb und somit auch seine Mitarbeiter stehen. Hier sind ganz unterschiedliche Ausrichtungen möglich. Viele Unternehmen schreiben sich die Nachhaltigkeit auf die Fahne, andere punkten mit einem Engagement für Kinder. Wichtig ist, solche Werte auch zu leben. Ein Unternehmen, das öffentlich kommuniziert, nachhaltig zu sein, in der Küche aber Kaffeekapseln einsetzt, ist auch gegenüber den eigenen Mitarbeitern wenig glaubhaft.
Zu den Werten eines Unternehmens gehört aber auch eine klare Kultur. Dazu zählen Punkte wie Fokus auf Flexibilität oder die Art der Kommunikation im Unternehmen. Solche Faktoren sind Arbeitnehmern immer wichtiger, was verständlich ist, denn sie haben einen großen Einfluss auf die tägliche Arbeitsumgebung.
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