Liquidität ist der Treibstoff des Unternehmens, sie gibt es aber nicht wie Treibstoff an der Tankstelle. Jedes Unternehmen muss selbst dafür sorgen, dass es liquide und damit zahlungsfähig bleibt. Das funktioniert am besten, wenn der Nachschub an Liquidität aus den Kundenforderungen und sonstigen kurzfristigen Forderungen entsprechend den vereinbarten Fälligkeiten fließt, dann ist die Zahlungsfähigkeit im Tagesgeschäft normalerweise gesichert – eine ausreichende Finanzierung des Anlagevermögens und des übrigen Umlaufvermögens vorausgesetzt. Man kann dann den lfd. Zahlungsverpflichtungen nachkommen und die gesamte Unternehmensfinanzierung kann so stabil gehalten werden, was wiederum Banken mit einer besseren Ratingnote honorieren. Auch die Bonitätskennziffern bei den Auskunfteien werden dadurch positiv beeinflusst.
Diese positiven Effekte treten aber nicht von selbst ein, sondern das Unternehmen muss von sich aus aktiv werden, um in diesem Bereich als erstes durch professionelles Forderungsmanagement ein stabiles Fundament zu schaffen. Das ist wiederum leichter gesagt als getan, aber machbar. Ansatzpunkte zu Verbesserungen gibt es, unabhängig von der Unternehmenssituation, in vielen Unternehmen. Sie zu erkennen und zur Behebung von Schwachstellen auf die entsprechenden Werkzeuge zurückzugreifen, ist mitunter im Trubel der Tagesroutine nicht ganz einfach. Wird diesem Punkt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, kann das harte Folgen nach sich ziehen, z. B., dass Lastschriften zurückgehen oder fällige Zahlungen an Lieferanten nicht termingemäß erfolgen und Zins- u. Tilgungszahlungen für aufgenommene Kredite nicht erfolgen können, weil das KK-Limit ausgeschöpft oder bereits überzogen ist. Deshalb dieser Tipp für jede Unternehmensführung: Richten Sie immer höchste Aufmerksamkeit auf diesen Unternehmensbereich.
Die Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen sollte generell nach diesem Motto: „Einkaufen, nicht einfach bestellen“ organisiert sein. Das bedeutet, dass mit Lieferanten und Dienstleistern ab einer bestimmten Größenordnung nicht nur über die Preise, Qualitäten und Liefertermine verhandelt wird, sondern intensiv über maximale Skonto- und Rabattgewährungen, über fest terminierte Abschlagszahlungen und möglichst lange Zahlungsziele. Auch die Finanzierungsform „Einkaufsfinanzierung“, die nicht mit dem Lieferanten, sondern mit entsprechenden Anbietern vereinbart wird, kann erheblichen Liquiditätsfreiraum schaffen. Sie bietet sich z. B. an, wenn die KK -Linie bei der Hausbank ausgeschöpft ist.
Durch die immer stärker voranschreitende Digitalisierung in den Unternehmen haben Banken unter dem Begriff „Pay-per-Use“ neuerdings die Möglichkeit der datenbasierten Kredite geschaffen. Die Höhe der Kreditbedienung wird dabei durch effektive Laufzeiten z. B. von Maschinen bestimmt. Das wirkt sich positiv auf die Liquidität aus, wenn die Maschinen durch wenige Aufträge vorübergehend nicht ausgelastet sind. Bei Neuinvestitionen sollte diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Allerdings muss hier die Einschränkung erwähnt werden, dass noch nicht alle Banken mit diesem Instrument arbeiten.
In zunehmendem Maße werden Kreditmöglichkeiten über Internetseiten angeboten: Dazu gehören zum einen sogenannte „Crowd-Finanzierer“, die Gelder von Anlegern und Investoren akquirieren und den Unternehmen als Kredite zur Verfügung stellen: Kurz als „Crowd-Lending“ bezeichnet. Es gibt auch Internetseiten-Betreiber, die eine Vielzahl von Kontakten zu Kreditgebern pflegen und deren günstigste Angebote den anfragenden Unternehmen vermitteln. Vorteile bei beiden Varianten sind kurze Bearbeitungsdauer, digitale Abwicklung (für die Übermittlung zu prüfender Unterlagen und Abschluss von Verträgen), es werden i. d. R. keine dinglichen Sicherheiten verlangt und vorzeitige Tilgungen ohne Vorfälligkeitsentschädigungen gibt es. Dabei liegen die Zinssätze mitunter sogar unter den aktuellen Zinsen für KK-Kredite bei den Standard-Geschäftsbanken.
Eine weitere Möglichkeit der Liquiditätsbeschaffung ist die Erhöhung des Eigenkapitals, auch wenn der oder die Firmeninhaber selbst und auch nicht aus ihrem Umfeld Mittel dafür zur Verfügung haben. Die Aufnahme neuer Gesellschafter ist in dem Falle eine Möglichkeit, der man sich zuwenden kann oder sogar sollte. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung: Die sogenannte Mitarbeiterbeteiligung, bei der Mitarbeiter Firmenanteile (GmbH- oder Kommanditanteile) übernehmen, über die NRW-Beteiligungsgesellschaft oder durch Venture-Capital Beteiligungsgesellschaften kann man Eigenkapital mobilisieren oder man nutzt die o. e. Crowd-Finanzierer, die unter Begriff „Crowd-Investing“ Gelder von Anlegern oder Investoren als Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Abschließend ist es erwähnenswert, dass vor allem bei Investitionen vielfältige Möglichkeiten der Förderung und Bezuschussung genutzt werden können, z. B. für Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite. Das Nutzen dieser vielfältigen Möglichkeiten sollte im Vorfeld der Überlegungen zum Anschaffen liquider Mittel mit in die Überlegungen einbezogen werden.
Auf Anforderung übermittelt der Autor gerne weitergehende Informationen und erläutert Details.
Konrad Lüke, Inhaber der Conny Lüke Unternehmensberatung
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