NRM: Herr Schumacher, Borussia hat in der zu Ende gehenden Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte an der UEFA Champions League teilgenommen, welche Auswirkungen hatte das auf das Merchandising von Borussia?
Andreas Schumacher: Die Teilnahme an der Champions League war nicht nur sportlich, sondern auch für uns im Merchandising ein Meilenstein und eine große Herausforderung. Zwar kannten wir uns ja durch die Teilnahmen an der Europa League schon mit der Vermarktung spezieller Europapokal-Artikel aus, doch die Königsklasse hat das alles noch einmal in den Schatten gestellt. So hatten wir eine eigene Champions-League-Kollektion in unserem Angebot, und das Königsklassen-Trikot war ein absoluter Verkaufsschlager. Wir haben im Jahr 2015 insgesamt 110.000 Trikots verkauft, davon allein zwischen September und Dezember etwa 22.000 Champions League-Trikots. Zum Jahresende war das Champions League-Trikot ausverkauft. Die Champions League-Teilnahme hat erheblich dazu beigetragen, dass wir ein Umsatzplus von 30 Prozent hatten und damit den höchsten Fanartikelumsatz der Vereinsgeschichte verzeichnen konnten.
NRM: Zu dieser positiven Entwicklung hat sicher auch der neue Fohlenshop im Minto in der Mönchengladbacher Innenstadt beigetragen, der im Mai 2015 eröffnet wurde, oder?
Andreas Schumacher: Ja, dieser wird sehr gut angenommen. Wir haben im zurückliegenden Geschäftsjahr im neuen Fanshop mehr Umsatz gemacht als zuvor in den Fanshops Marienhof und Rheydt zusammen. Wir haben in diesen Fohlenshop viel investiert, was sich nun auch im Umsatz widerspiegelt. Unser Shop im Minto ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, hier kann man Borussia auch erleben. Sei es bei Live-Talks fürs Radio, Buchvorstellungen oder Autogrammstunden mit unseren Spielern. Dazu gibt es sogar extra eine kleine Tribüne im Fanshop. Ein weiterer Faktor war sicherlich auch unsere große Palette an Produkten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Unser Sortiment umfasste im Jahr 2015 etwa 600 Artikel. Zudem haben wir eine eigene Business-Kollektion ins Angebot aufgenommen. Das ist schicke alltagstaugliche Fankleidung, mit der man zu jedem Anlass dezent seine Liebe zum VfL unter Beweis stellen kann.
NRM: Von der Autogrammkarte bis zur Zahnbürste, es gibt beinahe nichts, was es nicht gibt. Wo sehen Sie die Grenzen für Fanartikel?
Andreas Schumacher: Es gibt eigentlich keine Grenzen, solange Produkte unseren Maßgaben und Qualitätsanforderungen entsprechen. So haben wir unter anderem auch Gullideckel mit Borussia-Raute im Sortiment, um mal ein etwas kurioses Beispiel zu nennen. Rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft werden wir die Warenpalette auch um einen hochwertigen Borussia-Grill erweitern können. Da sind wir prinzipiell nach allen Seiten offen.
NRM: Borussia wächst, hat gerade die Marke von 75.000 Vereinsmitgliedern überschritten und ist laut Sportdirektor Max Eberl ein „sexy Klub“. 21 Mitarbeiter kümmern sich mittlerweile um das Merchandising. Wo sehen Sie die großen Herausforderungen der nahen Zukunft?
Andreas Schumacher: Wir machen alles aus eigener Hand. Meiner Kenntnis nach ist das bei keinem anderen Verein der Bundesliga so. Auch die Fanartikel-Kataloge, die wir dreimal im Jahr herausbringen, werden bei uns im Haus konzipiert. Natürlich müssen wir im Merchandising auch mit den Aufgaben mitwachsen. Ein großes Projekt, das hier auf uns zukommt, ist sicherlich der Neubau der Borussia-Erlebniswelt mit Vereinsmuseum und großem Fanshop. Im Zuge dieser Entwicklung wollen wir auch unseren Online-Fanshop verbessern und neu aufstellen.
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