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Einkaufsstadt Hilden

Die verkehrsgünstig gelegene Einkaufsstadt ist eine der am dichtesten besiedelten Städte in der Region.

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von Regiomanager 01.04.2016
Foto: Klaus Helmer

Hilden ist mit fast 55.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt im Kreis Mettmann. Sie grenzt im Süden an Langenfeld, östlich an Solingen, nördlich an Haan und Erkrath und westlich an den Düsseldorfer Süden. Von Autobahnen umschlossen, ist die Stadt zwar verkehrsgünstig gelegen, dadurch aber zugleich auch in ihren Wachstumsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Es gibt kaum Frei- und Grünflächen, Hilden gehört in einer ohnehin dicht besiedelten Region zu den Städten mit besonders hoher Bevölkerungsdichte.

Historie

Nachweisbare Siedlungshistorie reicht im Hildener Gebiet zwar bis in die Steinzeit rund 3000 Jahre vor Christus zurück, wirkliche Bedeutung erlangte die Region aber erst im 19. Jahrhundert. 1861 erhob König Wilhelm von Preußen die Gemeinde Hilden dank des wirtschaftlichen Aufschwungs zur Stadt. Die älteste urkundliche Erwähnung hingegen stammt bereits aus dem Jahr 985, damals unter dem Einfluss des Erzbistums Köln. Wie andere Städte in der Region auch war Hilden im Mittelalter Teil der Streitigkeiten zwischen den Erzbischöfen und dem Herzogtum Berg. Der älteste Siedlungskern rund um die heutige Reformationskirche und den Markt entstand im 13. Jahrhundert. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung im ausklingenden 19. Jahrhundert zeigte auch Auswirkungen in der Verkehrspolitik. 1874 erfolgte der Eisenbahnanschluss an die Strecke Opladen-Düsseldorf, 20 Jahre später wurde die Strecke Düsseldorf-Hilden-Solingen in Betrieb genommen. Hilden wuchs kontinuierlich weiter, auch wenn es bis zum ersten – aufgrund der Streckenführung mitten durchs Waldgebiet nicht unumstrittenen – Autobahnanschluss noch einige Jahre dauern sollte. Dieser wurde 1936 mit der Eröffnung des Teilstücks von Köln-Mülheim nach Hilden realisiert. Zwischenzeitlich waren Eingemeindungswünsche aus Düsseldorf und Solingen erfolgreich abgewehrt und die Eigenständigkeit behauptet worden.

Stadtentwicklung

Unter dem Einfluss der Nachkriegszeit erlebte Hilden den größten Bevölkerungszuwachs. Unter anderem durch Heimatvertriebene aus Schlesien stieg die Einwohnerzahl bis 1952 auf 30.000 massiv an. Die Wohnungsnot hatte eine rege Bautätigkeit zur Folge, deren Spuren die Stadt heute noch mit prägen. Jahrzehntelang stand Hilden unter dem Einfluss des Baubooms, der nahezu überall zur Bildung neuer Siedlungen führte – bis in die 1970er-Jahre hinein. Der Unterbacher See als wichtiges Naherholungsgebiet wurde gemeinsamt mit Düsseldorf und Erkrath weiterentwickelt. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 gingen die Hildener Gebiete, die heute den Düsseldorfer Stadtteil Unterbach bilden, an die Landeshauptstadt über. Das Stadtgebiet nördlich der A46 fiel an Erkrath, dafür bekam Hilden einen kleineren Teil Haans zugesprochen. Seit etwa Mitte der 1990er- Jahre weist die Stadt nahezu konstante Einwohnerzahlen auf. In den Folgejahren konzentrierte sich die Entwicklung auch auf den Ausbau von Freizeitmöglichkeiten und entsprechender Infrastruktur: Belege dafür sind das über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Sport- und Freizeitbad „Hildorado“, das Jugendzentrum „Area 51“, das Kultur- und Weiterbildungszentrum „Altes Helmholtz“ sowie diverse Sportanlagen. Seit einiger Zeit leidet die Stadt unter einer finanziell angespannten Situation, die nun wiederholt zur Haushaltssperre geführt hat. Einbußen in der Gewerbesteuer sind der Grund dafür, die aber nach Ansicht der Stadtverwaltung eher ein vorübergehendes denn ein langfristiges Problem sein werden.

Wirtschaft

Wirtschaftliche Bedeutung wurde Hilden erst mit der Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zuteil. Entlang der Itter siedelten sich Textilbetriebe an, später auch Lederindustrie, metallverarbeitende Betriebe, chemische Industrie und Stahlbau. Die Wirtschaftskrise zu Beginn der 1980er- Jahre führte zu einem starken Strukturwandel. Große Unternehmen wie Thyssen oder die Mannesmann-Röhren-Werke verließen die Stadt. Nur einige Firmen wie beispielsweise Akzo Nobel als Nachfolger der ICI Paints beziehungsweise Herrmann-Wiederhold-Werke und 3M mit seinem europaweit größten Werk blieben am Ort. Es gelang, den Niedergang der Stahl- und Metallindustrie durch die Ansiedlung kleiner und mittelständischer Unternehmen aufzufangen und so den Wandel aktiv zu gestalten. Die Strategie erwies sich angesichts knapper Flächen als goldrichtig, Hilden etablierte sich auch als Standort mit Dienstleistungs- und Technologieschwerpunkt. Darüber hinaus hat sich Hilden als Einkaufsstadt einen Namen gemacht und war dank der verkehrsgünstigen Lage immer auch Anzugspunkt für Speditions- und Transportunternehmen.

Politik

Über viele Jahre hinweg war die CDU stärkste Fraktion im Stadtrat Hildens. Bereits 2009 hatte die SPD aber so weit aufgeholt, dass beide Parteien gleich stark vertreten waren (13 Sitze). 2014 schließlich überholten die Sozialdemokraten die Union (36,1 Prozent zu 33,3). Zweitstärkste Fraktion sind Bündnis 90/Die Grünen (9,4 Prozent) vor der Allianz für Hilden (7,6 Prozent), FDP (6,4 Prozent), Bürgeraktion Hilden (6,1 Prozent) und AfD (1,2 Prozent). Letztere sind nur dadurch im Stadtrat vertreten, dass einige Ratsmitglieder von der Allianz hierher wechselten. Bürgermeisterin ist Birgit Alkenings, die damit eine langjährige Tradition der SPD-Bürgermeister fort­­setzt.
Stefan Mülders | redaktion@regiomanager.de

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