Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, im Ruhrgebiet liebevoll auch die „WAZ“ genannt – sie begleitet die Bürgerinnen und Bürger im Ruhrgebiet seit nunmehr 75 Jahren als eines der bekanntesten Nachrichtenmedien im Ruhrgebiet und ist Stimme für informierten Journalismus. Schon einer ihrer Gründerväter, Jakob Funke, formulierte die heute noch geltende Vision des Medienhauses: „Für eine offene, informierte Gesellschaft“.
Gerade diese Vision ist es, welche die heutigen Gesellschafter*innen von FUNKE, die Enkel des Gründervaters, vor drei Jahren bewogen haben, trotz eines schwierigen Marktumfelds erneut ins Unternehmen zu investieren. Um genau diesen Qualitätsjournalismus auch den nächsten Generationen in zukunftsfähigen Medienstrukturen zur Verfügung zu stellen. Und das war auch die Grundlage für die Etablierung des Nachhaltigkeitsteams bei FUNKE unter der Leitung von Gundula Ullah in 2021.
Der FUNKE-Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Medienbranche
Nach der Gründung des Bereichs „Sustainability“ im Oktober 2021 begann FUNKE mit einer umfassenden Standortbestimmung. „Zwar gab es bereits Initiativen in einzelnen Abteilungen, wie den Einsatz von Ökostrom in unseren Druckzentren und dem Einkauf von über 98 % PEFC-zertifiziertem Papier für Zeitschriften. Doch eine gruppenweite Strategie fehlte noch“, erklärt Gundula Ullah. Wichtig war es, Nachhaltigkeitsziele zu definieren, die unsere Vision, Strategie und die regulatorischen Anforderungen berücksichtigen. Vier Hauptziele bilden dabei die Basis für das nachhaltige Handeln:
1. CO2-Neutralität der Medienhäuser bis 2035
2. CO2-neutrale Wertschöpfungskette für Printprodukte
3. Förderung von Diversity & Inklusion innerhalb der Gruppe
4. Einhaltung hoher Standards, gesetzlicher Regelungen und journalistischer Unabhängigkeit
Die Umsetzung dieser Ziele begann zügig. Bereits 2021 etablierte FUNKE ein softwaregestütztes Risikomanagement für wesentliche Lieferanten, um auf das 2023 in Kraft tretende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorbereitet zu sein. 2022 wurde dann erstmals der CO2-Fußabdruck der gesamten Mediengruppe ermittelt, was die Grundlage für die Definition von Reduktionszielen für Scope 1, 2 und 3 bildete.
Der „WAZ Klimapilot“: Vorzeigemodell für klimafreundlichen Journalismus
Mit dem Fokus auf reines Reporting wollte sich das mittlerweile zwei Personen starke Team jedoch nicht zufriedengeben – denn die große Frage stand immer schon im Raum: „Print ist nicht nachhaltig, oder doch?“ So wurde der „WAZ Klimapilot“ Anfang 2023 gestartet.
Worum genau ging es hierbei? Die Aufgabe war, herauszufinden, wie weit die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette einer Tageszeitung durch Einsatz von erneuerbarer Energie und klimaoptimierter Transportlösungen reduziert oder vermieden werden können. In Zusammenarbeit mit dem Papierhersteller UPM und anderen Partnern wurde ein umfassender Maßnahmenplan entwickelt, mit dem nachhaltige Reduktionsmaßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette integriert werden – von der Altpapierfabrik in Hürth bis zum Briefkasten für die Pilotregion Essen-Kettwig. Insgesamt konnte hierbei eine Einsparung von 72 % der CO2-Emissionen erzielt werden. Restemissionen, die unvermeidlich sind, wurden durch CO2-Kompensation ausgeglichen. Der „WAZ Klimapilot“ hat dabei klar belegt, wie tiefgreifende CO2-Einsparungen in der Medienproduktion möglich sind. Das Projekt zeigt zudem, dass eine Transformation zu einer weitgehend klimaneutralen Produktion machbar ist, auch wenn der vollständige Übergang zur Klimaneutralität kontinuierliche Verbesserungen erfordert, wie z. B. in der Ladeinfrastruktur für die Logistik oder der permanente Einsatz erneuerbarer Energien im Herstellungsprozess.
Der FUNKE Lieferantendialog
Das Klimapilot-Projekt hat gezeigt: Ohne die FUNKE Lieferanten wird es keine Klimaneutralität geben! Daher wurde bereits in 2022 das Format „FUNKE Lieferantendialog“ ins Leben gerufen. Wo normalerweise an Lieferantentagen über das Thema „Kostensenkung“ oder „Innovation“ gesprochen wird, hat FUNKE einen anderen Weg eingeschlagen und den Fokus auf das Thema „Nachhaltigkeit“ gelegt und die strategischen Partner so nach und nach in das Thema Nachhaltigkeit, Berichterstattung, Gesetzeskonformität sowie Wesentlichkeit nach CSRD eingeführt.
Die Ergebnisse dieses Austausches auf Augenhöhe sieht man bis heute in der Verbesserung der CO2-Emissionen des Medienhauses, insbesondere im Scope 3. Mehr Datentransparenz und eindeutige, aktive Maßnahmen zur Emissionsvermeidung in Absprache mit den Geschäftspartnern sind hier die Schlüssel zum Erfolg, nachlesbar im neuesten Nachhaltigkeitsbericht.
Nachhaltigkeit funktioniert nicht im Elfenbeinturm – FUNKE for Future Academy
Im Austausch mit vielen Geschäftspartnern zeigte sich schnell, dass besonders der Mittelstand erheblichen Aufholbedarf in Sachen Wissenstransfer und gesetzlicher Vorgaben hatte. Bis 2026 werden rund 15.000 deutsche Unternehmen berichtspflichtig nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – es bleibt viel zu tun.
Um diesem Bedarf zu begegnen, entstand die Idee, das wertvolle Praxiswissen des FUNKE Nachhaltigkeitsteams gebündelt weiterzugeben. So wurde im September 2024 die FUNKE for Future Academy ins Leben gerufen – eine Plattform, die praxisnahes, umsetzbares Wissen in den Vordergrund stellt.
Ein einzigartiger Ansatz für nachhaltiges Lernen
Die ersten drei Online-Kurse konzentrieren sich auf entscheidende Themen der Nachhaltigkeitsberichterstattung: Doppelte Wesentlichkeitsanalyse, CO2-Bilanzierung und die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. „Die FUNKE for Future Academy setzt sich durch ihren hohen Praxisbezug von anderen Weiterbildungsangeboten ab. Jede Lektion kombiniert Theorie mit Best-Practice-Beispielen und interaktiven Übungen, sodass das Gelernte direkt in die Praxis umgesetzt werden kann“, erklärt Teresa Schönheit, stellvertretende Leiterin des Sustainability-Bereichs bei FUNKE. Dieser Ansatz vermittelt nicht nur tieferes Verständnis, sondern bereitet Unternehmen effizient auf die Zukunft vor.
Mehr als nur Compliance
Der Nutzen der Academy geht weit über die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hinaus. Eine proaktive Nachhaltigkeitsstrategie stärkt das Vertrauen von Geschäftspartnern und Kund*innen und verschafft Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. FUNKE unterstützt Unternehmen dabei, diesen Mehrwert zu erkennen und umzusetzen. Vielleicht fragen Sie sich: „Brauche ich das wirklich schon jetzt?“ Auch wenn Ihr Unternehmen 2025 noch nicht berichtspflichtig ist, erfordert die Lokalisierung und Aufbereitung der Daten Zeit. „Fangen Sie heute an, um genug Vorlauf für die Umsetzung zu haben und nicht kurz vor Abgabefristen in Zeitnot zu geraten“, rät Gundula Ullah.
Funke Mediengruppe
Jakob-Funke-Platz 1
45127 Essen
0800 60 60 750
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Funke Mediengruppe finden Sie HIER
Teilen: