Dass es keine Fach- und Führungskräfte geben soll, hält Marvin Schulz, Gründer von funnellab, für ein Gerücht. „Es gibt sie. Sie wurden über die letzten Jahrzehnte hinweg hervorragend ausgebildet. Aber sie befinden sich nicht auf aktiver Jobsuche, sondern gehen bereits irgendwo einer festen Arbeit nach.“
Für Schulz ist der Arbeitsmarkt wie ein Eisberg: Nur 25 Prozent auf dem Arbeitsmarkt sind sichtbar, da aktiv auf Jobsuche. Weitere 25 Prozent werden nicht wechseln. Dazwischen liegen die 50 Prozent der latent Unzufriedenen, die aber nicht so unzufrieden sind, dass sie aktiv suchen. Diese Gruppe und die Wechselwilligen spricht funnellab an und nutzt dabei weit mehr als klassische Berufsnetzwerke wie LinkedIn und XING. „Social-Media-Plattformen verfügen über unvorstellbar viele Daten. Diese Daten nutzen wir für unser Zielgruppen-Targeting“, so Marvin Schulz. „Die Plattform eignet sich hervorragend dazu, genau die richtigen Menschen zu bestimmen und unsere Anzeige zielgenau auf sie auszurichten.“ Sowohl bei Facebook als auch bei Instagram lassen sich maßgeschneiderte Stellenanzeigen zielgerichtet einspielen; dies gibt mehr Raum, die Stelle attraktiver und genauer zu beschreiben. „Haben wir das Interesse gewonnen, wird der potenzielle Kandidat in den Chatbot weitergeleitet. Im Chat erhalten die Interessenten Einblick ins Unternehmen und die Stelle und das Unternehmen erfährt mehr über ihre Qualifikation.“
KI-basierte Algorithmusoptimierung
Dieser Chat wird genutzt, damit der Algorithmus die Abfrage weiter verbessert und verfeinert. Klassische Wege im Recruiting sind Anzeigen und Headhunting. Der Vorteil von Anzeigen ist, dass sich der Kandidat bewirbt, also bereits ein Grundinteresse an der Stelle besteht. Den Nachteil des Headhunting, dass sich das Unternehmen quasi bei dem anvisierten Kandidaten bewirbt, verwandelt das funnellab-System in einen Vorteil. „Denn letzten Endes bewirbt sich der potenzielle Kandidat bei dem Unternehmen, also bei unserem Kunden.“ Diese Kombination macht die eigentliche Neuerung aus. funnellab hat bereits 700 Kampagnen realisiert; derzeit laufen 80 bis 90; pro Kampagne gehen 30 bis 60 Bewerbungen ein. Selbst schwierige Vakanzen können rasch besetzt werden, wie ein kleiner Griff aus einer Fülle von Beispielen zeigt: zwei bis drei Dachdecker auf einen Schlag, acht Elektrotechniker für ein Kranbau-Unternehmen, fünf Underwriter für eine Versicherung oder drei Rettungssanitäter für einen Rettungsdienst auf dem Land.
Fachkräfte innovativ gewinnen: www.funnellab.de
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