„Als wir im vergangenen Jahr miteinander sprachen“, so Ralf Roswandowitsch, Geschäftsführer der System Gerüstbau GmbH in Lüdenscheid, „war die Welt ja noch in Ordnung. Doch dann kam Corona. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt natürlich auch nicht, wie sich die Pandemie auf unser Unternehmen auswirken könnte. Wir haben daher zunächst einmal durch angepasste Arbeitsabläufe sichergestellt, auch bei eventuell auftretenden Krankheitsfällen handlungsfähig zu bleiben.“ Trotz zusätzlicher Kosten eine Maßnahme, die sich als goldrichtig erweisen sollte. Es stellte sich nämlich recht bald heraus, „dass die Pandemie auf die Planungen und Projekte unserer Kunden kaum negativen Einfluss hatte.“ Im Gegenteil, es ging rasant weiter, sowohl das Bauhauptgewerbe als auch das Nebengewerbe waren dank hoher Mieten und niedriger Bauzinsen hervorragend ausgelastet. „Die gute Auslastung bedeutete für uns weitere Investitionen in allen relevanten Bereichen wie Gerüst, Personal und Fuhrpark und bescherte uns mit einer zweistelligen Wachstumsrate und einem Umsatz von 4,3 Millionen Euro das erfolgreichste Jahr in unserer Firmengeschichte.“
Konstruktiver Gerüstbau erfolgreich
Zu der positiven Entwicklung trug auch der Ausbau der Sparte Industriegerüstbau und Sonderobjekte bei. Hier nutzten einige Unternehmen den Lockdown, um Wartungsarbeiten vorzuziehen. Die Einrüstung der Staumauerkrone der Listertalsperre sowie die Einrüstung von Schleusensperrtoren und bundesweit die Einrüstung von Behältern für Industriegase waren weitere Projekte der Sparte.
Verteuerung der Gerüstbauleistung durch TRBS 2121
Sorgen bereitet allerdings nach wie vor die Akzeptanz der Verteuerung der Gerüstbauleistung bedingt durch die Neufassung der TRBS 2121. Danach muss bekanntlich bei dem Auf- und Abbau von Gerüsten die jeweils oberste Gerüstetage durchgängig mit einem voreilenden Geländer gesichert werden, welches, daraus resultierend, bis zur gewünschten Gerüsthöhe aufwendig von Etage zu Etage umgesetzt werden muss und den Montageaufwand erheblich erhöht. System Gerüstbau baut Gerüste ausschließlich nach geltenden technischen Regeln. Leider ist dies aber nicht bei allen Marktteilnehmern so, verbunden mit all den daraus resultierenden Risiken für den Auftraggeber. Da sollte man schon äußerst wachsam sein.
Der erneute Wachstumssprung auf nun mehr insgesamt circa 180.000 Quadratmetern Gerüst und 35 fest angestellter Mitarbeiter stellt erhöhte Anforderungen an die Organisation des Unternehmens. „Zur Optimierung der Abläufe haben wir uns daher entschlossen, die derzeit bestehenden drei Lagerplätze sowie die Verwaltung auf einem 7.000 Quadratmeter großen Lagerplatz in Lüdenscheid-Wibschla zusammenzuführen.“ Der komplette Umzug in das neu geschaffene Industriegebiet soll bis Mitte 2022 komplett abgeschlossen sein.
„Wir ruhen uns also nicht auf unserem Erfolg aus“, sagt Ralf Roswandowitsch. „Wir haben uns auch für die Zukunft ambitionierte Ziele gesetzt. Wir teilen da den Optimismus unserer Kunden für das Jahr 2021.“
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