Die Circular Economy, also eine Kreislaufführung von Rohstoffen, kann dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und Ressourcen einzusparen. In ihrem aktuellen Diskussionspapier „Circular Economy in der Grundstoffindustrie“ beschreibt die Landesinitiative IN4climate.NRW den aktuellen Stand. Darauf aufbauend leitet sie konkrete Maßnahmenvorschläge sowie regulatorische und politische Handlungsempfehlungen zur weiteren Schließung der Stoffkreisläufe ab. Dabei richten die Experten ihren Fokus darauf, verstärkt Sekundär- gegenüber Primärrohstoffen in der Grundstoffindustrie zu nutzen. Inhaltlich getragen wird das Papier von 20 Partnern aus Unternehmen und Verbänden energieintensiver Branchen sowie von Forschungseinrichtungen. „Global betrachtet herrscht in den meisten Sektoren noch eine lineare Wirtschaftsweise vor“, erklärt Henning Wilts, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Mitautor des Diskussionspapiers. „Die Circular Economy bietet als Gegenmodell gleich mehrere Vorteile: Sie hat das Potenzial, emissionsärmer und damit klimaschonender zu sein“, so Wilts. Gleichzeitig reduziere sie den Ressourcenverbrauch und verringere damit die Rohstoffabhängigkeit aus dem Ausland und wirke steigenden Rohstoffpreisen entgegen. Zwar werden in der Industrie bereits heute Sekundärrohstoffe, also Reststoffe und Nebenerzeugnisse aus der Grundstoffindustrie sowie recycelte Abfälle, als Rohstoffe eingesetzt. Und gerade in Industriestandorten wie Nordrhein-Westfalen sind die Stoffströme vieler Industriezweige lokal zwar eng vernetzt. Dennoch könnten viele Branchen noch effektiver zusammenarbeiten, um den Materialkreislauf zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Industrie auszubauen.
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