Die Aufgaben und Herausforderungen sind für Unternehmen der Bauwirtschaft in den letzten Jahren enorm gewachsen. Ein Blick in die Tageszeitungen oder Nachrichtensendungen reicht aus, um zu erfahren, dass in ganz Deutschland großer Bedarf an neuen Wohnungen besteht, dass bei der Sanierung von Gebäuden, Brücken und Straßen dringender Handlungsbedarf herrscht und dass im Brandschutz sowie bei der Energieeffizienz zunehmend höhere Anforderungen zu berücksichtigen sind. Dieses Anforderungsprofil passt gut zum Leistungsportfolio der Krätzig & Partner Ingenieurgesellschaft für Bautechnik mbH, einem Traditionsunternehmen der Branche, das im kommenden November sein 40-jähriges Bestehen feiern wird. „Der Branche geht es insgesamt gut“, unterstreicht daher Dr.-Ing. Matthias Andres, „aber im Augenblick wird die Projektlage etwas schwieriger.“ Verantwortlich dafür seien die aktuell deutlich steigenden Kosten für Bauprodukte sowie der allgegenwärtige Fachkräftemangel am Bau, betont das Führungstrio des Ingenieurbüros, dem neben Matthias Andres auch Prof. Dr.-Ing. Ulrich Montag und Dr.-Ing. Ralf Wörmann als geschäftsführende Gesellschafter angehören. Umso wichtiger sei es in der heutigen Zeit, mit Konzepten für modulares Bauen, mit nachhaltigen Bauweisen wie Holz- bzw. Holzhybridbau sowie mit der Gebäudesanierung im Bestand innovative Zeichen zu setzen. Die Gründung von Krätzig & Partner war 1983 ein Hochschul-Spin-Off von Prof. Dr.-Ing. Wilfried B. Krätzig, dem damaligen Inhaber des Lehrstuhls für Statik und Dynamik an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), gemeinsam mit seinen Doktoranden Dr.-Ing. Hermann Beem, Dr.-Ing. Ulrich Eckstein und Prof. Dr.-Ing. Reinhard Harte. Nach und nach wurde die Geschäftsleitung durch die derzeitigen geschäftsführenden Gesellschafter übernommen; seit einigen Jahren gehören zudem auch Prof. Dr.-Ing. Daniel Jun und Dr.-Ing. Lars Gödde als Gesellschafter zur erweiterten Geschäftsleitung. Schon in den frühen Jahren gehörten die großen Energieversorger zum Kundenstamm des Büros, dass eine seiner Kernaufgaben damals in der Konstruktion von Kühltürmen fand. „In den letzten Jahrzehnten waren wir weltweit an mehr als 100 Kühlturmprojekten beteiligt“, betont Matthias Andres die besondere Expertise von Krätzig & Partner in diesem Bereich. Im Laufe der Jahre kamen dann Projekte im Brücken- und Industriebau hinzu, bis hin zum allgemeinen Kraftwerksbau. „Wir haben immer darauf geachtet, uns breit aufzustellen, um eventuelle Schwankungen in einer Branche durch Aufträge aus anderen Branchen jederzeit auffangen zu können“, erläutert Ralf Wörmann.
Wo Statik auf Dynamik trifft
Die Auftraggeber von Produktionsanlagen für erneuerbare Energien bzw. zur Aufrechterhaltung der Energiesicherheit stellen heute neue Anforderungen an eine Ingenieurgesellschaft. Hierbei sind beispielsweise im Kleinen die Berechnung der Tragfähigkeit von Bestandsdächern für Photovoltaikanlagen und im Großen die Stand- und Betriebssicherheitsnachweise von Windenergieanlagen, die Planung von Anlagenteilen der LNG-Anlandestellen und Gasterminals an den deutschen Küsten oder die baustatische Prüfung von Gaskraftwerken zu nennen. Von den zahlreichen Leistungsbereichen im heutigen Unternehmensportfolio machen die Brandschutzplanung, die Tragwerksplanung und die baustatische Prüfung als Hauptgeschäftsfelder einen Großteil des Umsatzes aus. „Wir sind dabei aktuell ein Team von 62 Personen, wovon 40 Prozent weiblich sind und der Altersdurchschnitt mit 41 Jahren vergleichsweise niedrig liegt“, betont Ralf Wörmann. Durch eine „gesunde Mischung aus Alt und Jung“ verbinden sich in unserem Team aus Bauingenieuren, Architekten, Sicherheitsingenieuren, Konstrukteuren und studentischen Hilfskräften die langjährigen Erfahrungswerte mit dem Interesse an Innovation. Mit der Thematik des einstigen Gründungs-Lehrstuhls könnte man auch sagen: „Hier trifft Statik auf Dynamik“! Interessante Aufgaben gehören zum deutschlandweiten Projektgeschäft bei Krätzig & Partner. Neubau und Kernsanierung verschiedener Justizvollzugsanstalten sowie der Neubau von Maßregel-Vollzugskliniken für die öffentliche Hand, stellen zum Beispiel deutlich speziellere Sicherheitsanforderungen als die Aufstockung eines konventionellen Wohngebäudes. Bei vielen dieser Projekte arbeitet Krätzig & Partner als Fachplaner eng mit Architekten oder im Generalplaner-Team zusammen, welche auf den speziellen Gebieten ihre langjährigen Erfahrungen haben.
Nachhaltiges Bauen
Mit dem Hintergrund der Nachhaltigkeit ist
Krätzig & Partner auch an diversen Schulneubauten und anderen Bauvorhaben in Holzbauweise beteiligt, welche eine besondere Herausforderung an den Brandschutz und die Statik stellen. Weiterhin bearbeitete Krätzig & Partner für den Neubau einer Grundschule in Münster-Wolbeck ein Leistungspaket aus Brandschutzplanung, Tragwerksplanung und bauphysikalischer Planung. Ulrich Montag: „Das war einer der ersten Schul-Neubauten, der nach dem neuen Schulbaukonzept ausgelegt ist. Dabei werden die bisher üblichen „Flurschulen“ von verschiedenen Lern-Zonen (Cluster) abgelöst, wo sich die Schülerinnen und Schüler in offen gestaltetem Ambiente frei bewegen können.“ Diese große Transparenz erforderte natürlich eine ganz andere Brandschutz-Konzeption als ein konventioneller Schulbau. Eine im Ruhrgebiet besonders augenfällige Landmarke ist das heutige O-Werk, ein denkmalgeschütztes Gebäude, in dem früher die Zentrale des Bochumer Opel-Werks ihren Sitz hatte. Für die neue Nutzung als Büro- und Universitätsgebäude erstellte Krätzig & Partner auch hier die Tragwerksplanung für die neue Nutzung sowie ein innovatives Brandschutzkonzept für Bürolandschaften in einem industriellen Bestandsgebäude.
Modulare Bau-Innovation
Eine beachtenswerte Referenz, auf die Krätzig & Partner gerne hinweist und deren Besonderheiten in der Bauphase sehr interessant zu beobachten waren, ist der Neubau des Community-Campus in Bochum. Auf einer Tiefgaragen-Ebene wurde ein Komplex aus zwei Gebäudeteilen errichtet, wobei zunächst nur die Treppenhausschächte in Gleitbauweise hochgezogen wurden, um später dann die einzelnen Wohneinheiten als modulare Raum-Elemente aufeinander zu stapeln. „Mit der Brandschutzplanung, der baustatischen Prüfung und der begleitenden Fachbauleitung Brandschutz bzw. den stichprobenhaften Kontrollen konnten wir hier am europaweit derzeit größten Projekt für modulares Bauen teilnehmen“, unterstreichen die drei Geschäftsführer von Krätzig & Partner ihre Begeisterung für derart innovative Bauverfahren. „Es ist eine Möglichkeit, das Bauen der Zukunft deutlich zu beschleunigen – ein zur Lösung drängender Wohnungsprobleme durchaus erfolgsversprechender Weg“, ist Matthias Andres überzeugt. Hinzu kommen große Vorteile mit der seriellen Vorproduktion, der leichten Rückbaubarkeit und späteren leichten Verwertung der Module bzw. Baumaterialien im Sinne eines nachhaltigen Bauens. Zu den renommierten Projekten, bei denen Krätzig & Partner mit der unabhängigen baustatischen Prüfung beauftragt wurde, zählen aktuell auch der Neubau der Dortmunder Direktion des Continentale Versicherungsverbunds, einem modernen Ensemble aus drei unterschiedlich dimensionierten Bürogebäuden an der Dortmunder Stadtkrone Ost, sowie die neue Konzernzentrale des IT-Dienstleisters Materna im Dortmunder Gewerbegebiet Phoenix-West.
Emrich Welsing | redaktion@regiomanager.de
Krätzig & Partner Ingenieurgesellschaft für Bautechnik
Buscheyplatz 9 - 17
44801 Bochum
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