Autofahrer, die regelmäßig aus westlicher Richtung ins Ruhrgebiet fahren (oder umgekehrt), kennen dieses Gebäude sehr gut: Das Landesarchiv NRW in Duisburg, direkt an der A 40 gelegen, gehört zu den markantesten Wegmarken an Rhein und Ruhr. Seine imposante Erscheinung im hellen Rot verdankt der alte RWSG-Speicher am Innenhafen nicht zuletzt der Rheder Klinker und Fassadenbau GmbH im Münsterland, kurz RKF. Zigtausende Klinkersteine wurden fachgerecht verbaut – auch in komplexen geometrischen Formen. Eigens dafür angestellte Klinker-Kontrolleure bescheinigten den Profis aus Rhede nach getaner Arbeit: Alles richtig gemacht, die gewünschten Rauten und anderen Verzierungen können sich sehen lassen. „Das war schon eine tolle Sache“, erinnert sich Lars Dönnebrink. „Leider“, so bedauert der RKF-Geschäftsführer, „kommt das Ergebnis dieser aufwändigen Arbeit nur aus der Nähe richtig zur Geltung.“ Im Auto oder Lkw auf der A 40 habe man keine Chance, die gestalterischen Elemente gut zu erkennen.
Auch wenn es paradox klingen mag: Ausnahme-Projekte wie das Landesarchiv sind für RKF fast schon die Regel. Die Liste der Referenzen ist lang und beeindruckend. Ein Highlight für Hobby-Fotografen auf Münster-Besuch ist die Fassadenkunst an einem Häuserkomplex am Alten Fischmarkt. Hoch über den Köpfen scheint sich eine gar nicht mal so kleine Pyramide zu erheben – das ist echte Klinker-Kunst. Im Schatten des berühmten „Dortmunder U“ wurde vor einigen Jahren eine der größten Schulen bundesweit errichtet. RKF bekam den Zuschlag für die Fassadengestaltung, die sich durch eine Ruhe vermittelnde Schlichtheit auszeichnet. Beim Romanischen Hof in Bonn, um ein letztes spektakuläres Beispiel zu nennen, half das Team dabei, dass Studenten sich in ihren Wohnungen ein bisschen wie im alten Rom fühlen können. „Neben einer besonderen Farbgebung lag die Herausforderung hier im Verklinkern von Tonnengewölben“, sagt Marco Weeverink, ebenfalls Geschäftsführer.
Der Mann weiß genau, wovon er spricht, ist er doch gelernter Maurer und Betonbauer mit Meistertitel. Gemeinsam mit Lars Dönnebrink, gelernter Kaufmann und seit 1997 in der Klinker-Branche, leitet er das rund 15 Jahre alte Unternehmen. Beide sind auch Gesellschafter. Vor fünf Jahren wurde ein neuer Standort in einem Gewerbegebiet an der Bundesstraße 67 eingeweiht – die schmucke Fassade ist natürlich Marke Eigenbau.
Von Ausschreibung bis Abnahme
Ganz bewusst hält das Duo an der Spezialisierung auf Außenfassaden-Veredelungen und -Sanierungen fest. „Wir können alles, was mit Klinker und Fertigteilen aus Sichtbeton zu tun hat“, erklärt Lars Dönnebrink. Meist werde die Komplettleistung angefragt, die Bandbreite reicht von der Ausschreibung bis zur Abnahme. Intensive Beratung und der Austausch mit Architekten und den kommunalen Baubehörden spielen eine große Rolle. Die Firmenphilosophie lautet, stets Topqualität zu liefern – und das schnell und effizient. „Mit unseren hochwertigen Verblend- und Fugarbeiten verbunden mit unserer Termintreue haben wir uns in den vergangenen Jahren einen guten Namen an Rhein und Ruhr sowie an Emscher und Lippe erarbeitet“, freut sich Lars Dönnebrink. Doch auch in ferneren Regionen ist RKF tätig, zum Beispiel in Hamburg und Bremen. Aktuell sind ein Schulanbau in Köln und ein Gebäudekomplex am Hauptbahnhof Münster die größten Projekte. Doch RKF verklinkert auch die Doppelhaushälfte im Auftrag eines privaten Bauherren. Selbst Gartenmauern oder Riemchenverblendung werden gerne übernommen – wenn die personellen Kapazitäten es zulassen.
Denn die meisten Aufträge kommen von großen Generalunternehmern oder Kommunen. Die Kolonnen sind dann teilweise einige Wochen bis Monate auf der Baustelle. Flächen jenseits der 10.000 Quadratmeter sind keine Seltenheit. Zum Vergleich: Ein normales Einfamilienhaus hat etwa 230 Quadratmeter. Insgesamt kommen so rund 50.000 Quadratmeter pro Jahr zusammen – Tendenz steigend. Von 2018 auf 2019 sprang der Umsatz von 5,5 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro. Die Corona-Krise hat das stetige Wachstum der Firma bislang nicht bremsen können. Zuletzt wurden zwei neue Kolonnen eingestellt, damit beschäftigt das Unternehmen rund 60 Mitarbeiter inklusive fünf Azubis. „Wir wollen jungen Menschen die Chance auf eine Fachqualifikation geben, um auch künftig mit eigenen Kräften unsere hohen Standards halten zu können“, betont Lars Dönnebrink.
Ein gutes Team macht’s möglich
Der Klinker- und Fassadenbau gehört zu den Bereichen des Handwerks, die sich in vergangenen Jahrzehnten kaum verändert haben. Gleich geblieben ist auch, dass mit ungeübten Augen und Händen schnell Fehler passieren. Deswegen legt das RKF-Duo großen Wert darauf, stets einige „alte Hasen“ auf der Baustelle zu haben. Bei ihrem Personal haben Lars Dönnebrink und Marco Weeverink ein gutes Händchen bewiesen – und wohl zudem ein wenig Glück gehabt. „Unsere Vorarbeiter und Maurer sind dermaßen gut, die können wir auch schon mal allein auf den Baustellen arbeiten lassen“, sagt Marco Weeverink. Regelmäßige Besuche der Geschäftsführer seien gleichwohl selbstverständlich. „Und zur Abnahme kommen wir sowieso“, betont der Maurermeister.
So ganz ohne digitale Hilfsmittel geht es bei der Fassadengestaltung auf dem Bau übrigens doch nicht zu: „Erst kürzlich hat jeder unserer Poliere ein iPad bekommen, unter anderem um Tagesberichte zu verfassen und Anwesenheitslisten zu führen“, erklärt Lars Dönnebrink. Hinzu kommt, dass Baupläne in Papierform so gut wie keine Rolle mehr spielen. „Die liegen inzwischen alle auf einem Server“, sagt Marco Weeverink. Daniel Boss | redaktion@regiomanager.de
Rheder Klinker- und Fassadenbau
Zum Kottland 20
46414 Rhede
02872 948976
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Rheder Klinker- und Fassadenbau finden Sie HIER
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