Seit der Kreisreform 1975 gibt die Pferdestadt Warendorf dem Kreis ihren Namen und schafft damit ein Bild vom Kreis, das vor dem inneren Auge Reiterinnen und Reiter entstehen lässt, die durch grüne Felder und Wiesen streifen. Grüne Felder und Wiesen gibt es im Kreis Warendorf so viele, dass der Kreis seine „Parklandschaft Warendorf“ besonders prominent kommuniziert. Ob Reiten, Radeln, Wandern, Relaxen in Bauernhofcafés, Kultur Genießen in der Freilichtbühne Stromberg oder Wallfahren nach Telgte – der Freizeitwert im Kreis Warendorf ist so hoch, dass jährlich viele Touristen kommen. So vielfältig wie die Städte und Gemeinden des Kreises, so vielfältig ist auch die Wirtschaft. Kleine und mittelständische Unternehmen finden sich hier ebenso wie Betriebsstätten großer Konzerne. Dies und die Lage an der A2 mit gutem Anschluss in alle Richtungen macht den Kreis attraktiv für Menschen und Unternehmen außerhalb und innerhalb des Kreises. Der Kreis Warendorf ist 1975 im Zuge der Gebietsreform aus den damaligen Kreisen Warendorf und Beckum zusammengelegt worden. Hinzu kamen Drensteinfurt, Albersloh, Rinkerode und Telgte aus den Kreisen Lüdinghausen bzw. Münster. Der Zusammenlegung der Kreise trägt die Kreisverwaltung noch heute Rechnung, indem zum Beispiel die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung in Beckum ansässig ist, während die Kreisverwaltung ihren Sitz in Warendorf hat. Von oben betrachtet sind diese Grenzen nicht zu erkennen. In allen Städten und Gemeinden findet sich eine Mischung aus Natur und Industrie und letzten Endes profitieren alle von dem Image der Kreisstadt Warendorf als Stadt der Pferde, in der nicht nur das Landgestüt angesiedelt ist, sondern auch das Olympiade-Komitee für Reiterei seinen Sitz hat.
Wirtschaft
Rund 14.000 Unternehmen bestimmen die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Warendorf. Neben vielen Einzelunternehmen und kleinen Betrieben agieren auch große Firmen von hier aus oder haben Betriebsstätten in einer der 13 Städte und Gemeinden. Entsprechend groß ist die Branchenvielfalt. Seit dem Strukturwandel in den 70er- und 80er-Jahren, der vor allem die Möbel- und Textilindustrie getroffen hat, haben sich die Branchen weit ausgefächert. Auf der einen Seite stehen weiterhin große Landwirtschaftsbetriebe, Textilunternehmen wie der Textildiscounter Takko aus Telgte oder Möbelfirmen wie Hartmann aus Beelen. Vor allem der Maschinen- und Anlagenbau hat sich hier etabliert. 15.000 Beschäftigte, fast ein Sechstel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, arbeiten allein in dieser Branche, zum Beispiel beim Unternehmen WF Maschinen, das seit 40 Jahren Innovationsführer im Metalldrücken ist. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Kreis Warendorf heute eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in NRW aufweisen kann und die Bevölkerungszahl seit 1980 stetig wächst.
Dr. Birgit Ebbert | redaktion@regiomanager.de
INFO
Kreise im Münsterland
Teil 1: Kreis Borken, 1. Ausgabe 2018
Teil 2: Kreis Coesfeld, 2. Ausgabe 2018
Teil 3: Kreis Steinfurt, 3. Ausgabe 2018
Teil 4: Kreis Warendorf, 4./5. Ausgabe 2018
Teil 5: Stadt Münster, 6. Ausgabe 2018
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