Marketing-Trends 2025: So kommen Sie mit Ihrer Marke an

Der Rezession zum Trotz: Planen Sie auch, im kommenden Jahr wieder stärker auf Marketing zu setzen? Laut einer Umfrage der Münchener Marketingagentur Crossvertise unter rund 100 deutschen kleinen und mittelständischen Unternehmen will knapp jedes dritte KMU 2025 seine Investition in Marketingmaßnahmen erhöhen. Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Die überwiegende Mehrheit – und zwar 94 Prozent der befragten Unternehmen – gibt an, in Onlinewerbung investieren zu wollen. Dabei ist Social Media der Renner unter den Online-Maßnahmen – vor SEO/SEA und den klassischen Display-Ads wie Banner-Werbung. Darüber hinaus plant der Großteil der Unternehmen innerhalb seiner Online-Maßnahmen Mehrinvestitionen für Video-Advertising. Aber auch in Printwerbung will knapp die Hälfte der Unternehmen weiterhin investieren.

LinkedIn für B2B

Dass Social Media auch im kommenden Jahr im Marketing maßgebend ist, bestätigt der Experte für Online-Marketing und Social Media Felix Beilharz. In einem kürzlich von ihm veranstalteten Webinar zu den Social Media Trends 2025 mit rund 1.000 Teilnehmenden wies er darauf hin, dass insbesondere LinkedIn für Unternehmen im B2B im Rahmen von Content-Marketing-Aktivitäten unverzichtbar sei und Videos innerhalb dieses Kanals eine zunehmend große Rolle spielen würden. Beilharz machte zudem auf die zunehmende Bedeutung von Social Broadcasting aufmerksam. Bei LinkedIn könne man inzwischen nicht nur posten, sondern auch Newsletter anbieten. Der Vorteil: Anstatt wie bei herkömmlichen Social-Media-Posts auf Interaktionen und Sichtbarkeit durch den Algorithmus zu setzen, können Unternehmen ihre Botschaften direkt an eine größere Zielgruppe senden. Laut Beilharz will auch Instagram in Zukunft einen Broadcast Channel ins Angebot integrieren. Derzeit befinde sich dieser jedoch noch in einer Testphase.

Zielgruppen-Analyse machen

Insgesamt wird beim Marketing immer mehr darauf fokussiert, die Menschen mit nutzwertigen Inhalten anzusprechen. Mittels Content-Marketing soll eine Beziehung zur Zielgruppe aufgebaut und ihr Vertrauen gewonnen werden. Die Personalisierung der Marketingbotschaften ist dabei entscheidend. Denn je individueller die Ansprache ist, desto relevanter wird das Angebot für den Kunden und desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit der Kundenbindung. Das heißt: Unternehmen müssen verstehen, wer ihre Kunden sind, was sie antreibt und welche Bedürfnisse und Probleme sie haben. Eine Zielgruppen-Analyse ist demnach von großer Bedeutung. Sonst laufen all die Aktivitäten, mit denen man den Marketing-Trends nachgeht, ins Leere – oder auch, weil man ihnen nachgeht. Denn vielleicht gilt ja für die eigene Zielgruppe nicht, dass sie digital-affin ist und sich in den Social Media tummelt …

Profis einbinden

Doch gerade kleinere Unternehmen wissen oftmals nicht genau, was sie tun müssen, um Aufschluss über ihre Zielgruppen zu erlangen. Meist verfügen sie auch nicht über die internen Ressourcen, um die Komplexität des modernen Marketings umfassend zu bewältigen. Ihnen geht es ähnlich? Statt zu viel Zeit damit zu verbringen, herumzuexperimentieren, ist es in der Regel sinnvoll, Profis heranzuziehen. Werbe- und PR-Agenturen unterstützen dabei, die richtigen Menschen zu adressieren. Genauso wie sie Werbekampagnen umsetzen, helfen sie Unternehmen, ihre Identität als Marke herauszustellen beziehungsweise den eigenen Markenkern zu definieren und zu stärken. Hierfür bringen sie zum einen das dafür nötige Know-how mit und zum anderen den unvoreingenommenen Blick von außen mit.

Grundlegend: Entwicklung des Marketingkerns

Die Entwicklung des Markenkerns ist im Übrigen kein Trend, sondern grundlegend für ein erfolgreiches Marketing. Denn der Markenkern ist das Herzstück eines Unternehmens. Er vermittelt die Werte, die Vision und das Versprechen einer Marke – das, wofür sie steht und warum Kunden ihr vertrauen sollten. Gerade für Mittelständler, die sich gegen global agierende Konkurrenten durchsetzen müssen, ist ein starker Markenkern von großer Bedeutung. Es gilt, ihn als strategisches Instrument zu nutzen. „Ein klar definierter Markenkern hilft Unternehmen, authentisch zu bleiben und sich von der Masse abzuheben. Er bietet Orientierung, sowohl nach innen für die Mitarbeitenden als auch nach außen, für die Kunden“, erläutert Prof. Dr. Christoph Burmann, Experte für Markenmanagement an der Universität Bremen und unter anderem Autor des Buches „Identitätsbasierte Markenführung“.

Authentisch sein

Der Markenkern muss laut Burmann jedoch nicht nur ein klares Versprechen enthalten, sondern auch tatsächlich gelebte Werte repräsentieren. Denn: Authentisch zu sein und seine Unternehmenswerte klar zu kommunizieren, ist für Unternehmen heutzutage entscheidend, um Vertrauen zu erlangen. Aber auch ein sinngetriebenes Marketing wird immer wichtiger, durch Engagement für soziale und ökologische Belange können KMU Vertrauen und Loyalität aufbauen. Agenturen helfen wiederum dabei, dass es ihnen gelingt, ihre bestehenden Stärken in der Nachhaltigkeit zu identifizieren und authentisch zu kommunizieren.

Storytelling: Die Marke greifbar machen

Um den Markenkern nach außen zu kommunizieren, ist Storytelling ein probates Mittel. Denn durch das Erzählen von Geschichten wird die Marke lebendig und für die Zielgruppe greifbar. Nicht zuletzt wirken Geschichten emotional und führen somit zu einer stärkeren Bindung. “Die Menschen wollen keine abstrakten Unternehmensstrategien hören. Sie wollen echte Geschichten, die ihnen zeigen, was das Unternehmen ausmacht und warum es anders ist”, erklärt Miriam Rupp, Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications, einer Agentur für PR und Brand Storytelling in Berlin. Die Autorin des Buches „Storytelling für Unternehmen“ betont, dass Storytelling nicht nur ein Thema für Lifestyle-Produkte ist. Geschichten würden gerade für technische sowie Nischen-Themen oder auch im B2B-Bereich enormes Potenzial bieten, das meist einfacher zu nutzen sei als angenommen.

Geduld und Konsistenz nötig

Wer sich auf den Weg machen will, hin zu einem erfolgreichen werteorientierten Marketing, braucht jedoch Geduld. “Eine starke Marke entsteht nicht über Nacht. Es braucht Zeit, den Markenkern zu entwickeln und ihn für die Zielgruppe erlebbar zu machen”, sagt Prof. Dr. Christoph Burmann. Mit der richtigen strategischen Unterstützung können Sie diesen Prozess jedoch erfolgreich gestalten und Ihre Einzigartigkeit am Markt hervorheben. Dabei sollte der Markenkern auf Ihrer Website, in den Social Media und auf allen weiteren Kanälen konsistent sichtbar bleiben. “Konsistenz ist der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen – wenn der Kunde überall die gleiche Botschaft erhält, fühlt er sich in seiner Entscheidung bestätigt”, betont Miriam Rupp. Es geht also nicht nur um ein einheitliches Erscheinungsbild, sondern auch um die Stimme der Marke, die überall auf gleiche Weise authentisch sein sollte.
Petra Walther | redaktion@regiomanager.de

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