Fast alle Gaststätten, Cafés und Restaurants im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region haben die Möglichkeit zur Wiedereröffnung ab dem 11. Mai genutzt. Die dabei erzielten Umsätze liegen nach einer Blitzumfrage der IHK Nord Westfalen bei der Hälfte der Unternehmen jedoch unter 25 Prozent des normalen Umsatzes. „Die massiven Umsatzeinbußen sind besorgniserregend und zeigen, dass das Gastgewerbe ebenso wie etwa der Handel trotz Wiedereröffnung noch längst nicht über den Berg ist“, resümiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel.
Aufgrund der Auflagen zum Hygiene- und Infektionsschutz mussten die Gastronomie-Betriebe ihre Kapazitäten mehrheit-lich um mindestens 50 Prozent verringern. Aber das ist nach Einschätzung vieler Gastronomen nur ein Grund für die schwa-chen Umsätze. „Viele potenzielle Gäste reagieren offenbar noch verhalten auf die neu gewonnenen Freiheiten – auch wegen der Begleiterscheinungen, die die Einhaltung der Hygiene-Regeln mit sich bringen“, verweist der IHK-Chef auf die Antworten der Gastronomen.
Die Umsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zum Infekti-onsschutz wie etwa das Tragen der Mund-Nasen-Maske emp-finden die Gastronomen als große Herausforderung – für die Gäste, aber auch für das eigene Servicepersonal. Der hiermit für den Betrieb verbundene höhere Arbeits- und Personalauf-wand sowie die zusätzlichen Investitionen stünden bisher in keinem Verhältnis zu den erzielten Umsätzen, so die Einschät-zung vieler Gastronomen.
Eine Ausweitung der Außengastronomie auf weitere öffentliche Flächen und Straßenräume könnte nach Einschätzung der Branche helfen, den Gästen den Wiedereinstieg in den Gast-stätten- und Restaurantbesuch zu erleichtern. „Hier sind die Städte und Gemeinden gefordert, auch über unkonventionelle Lösungen nachzudenken“, unterstützt der IHK-Hauptgeschäftsführer die Forderung der Gastronomen.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: In nicht allzu ferner Zukunft muss es nach Ansicht vieler Betriebe auch wieder möglich sein, größere Personen- und Reisegruppen sowie auch Festgesell-schaften unter Einhaltung der erforderlichen Hygienekonzepte bewirten zu können. Jaeckel: „Es ist fortdauernd zu prüfen, wie wir die Anforderungen des Infektionsschutzes auf verantwor-tungsvolle Weise mit den existenziellen Anforderungen der Betriebe in Einklang bringen“.
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