Die westfälischen Regionen ziehen ihre wirtschaftliche Stärke aus der Dominanz des Mittelstandes. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) im Auftrag der westfälisch-lippischen IHKs in Arnsberg, Bielefeld, Detmold, Hagen, Münster und Siegen. „In der Bedeutung als Arbeitgeber liegen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Westfalen weit vor denjenigen im Ruhrgebiet oder dem Rheinland“, stellt das IfM klar. So seien in Westfalen etwa zwei von drei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem KMU tätig, im Rheinland nur etwa jeder zweite. Innerhalb Westfalens sticht Südwestfalen mit einem KMU-Anteilswert von 68,4 Prozent besonders hervor. Dieser liegt mit mehr als 13 Prozentpunkten deutlich über dem Landesdurchschnitt. Auch bei der Wirtschaftsleistung (gemessen am Jahresumsatz) sind die KMU bedeutend. Bundesweit ist ihre Wirtschaftsleistung geringer als ihr Anteil an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. „Doch während nur gut ein Drittel aller Umsätze in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen von KMU erwirtschaftet wird, sieht das in Westfalen ganz anders aus“, analysiert das IfM. Hier werde knapp die Hälfte des Umsatzes aller Unternehmen von kleinen und mittleren Betrieben beigesteuert, während diese Unternehmen im Rheinland und Ruhrgebiet unter dem Landesdurchschnitt lägen. Jetzt fordern die IHKs mehr Aufmerksamkeit der Politik für die vom Mittelstand geprägten Regionen. Erster Ansatzpunkt ist der NRW-Landesentwicklungsplan, der einen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Metropolregionen Rheinland und Ruhrgebiet legt, Westfalen-Lippe hingegen nur eine Rolle als „andere Region mit guten Kooperationsvoraussetzungen“ zuweist. „Das Land muss erkennen, welchen Beitrag die westfälischen Regionen gerade wegen ihrer erfolgreichen mittelständischen Unternehmen zum Wohlstand NRWs beitragen“, fordert Dr. Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der IHK Arnsberg.
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