Nachhaltigkeit im Revier

Mülheimer Seniorendienste: Gut leben, gut arbeiten

Gute Pflege, hohes Ausstattungsniveau und Fokus auf Zufriedenheit bei Bewohnenden und Beschäftigten – ein kommunaler Pflegeanbieter setzt Standards.

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von Claas Syrt Möller 12.11.2024 Anzeige
Geschäftsleitung Pflege & Personal Yvonne Fragemann und Geschäftsführer Alexander Keppers (v.l.) (© Georg Lukas)

Rund 3,6 Prozent der Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland befinden sich noch in öffentlicher Hand. Die Mülheimer Seniorendienste gehören dazu. Sie wurden gegründet in den 50er-Jahren und sind seit 2006 eine gemeinnützige GmbH der Stadt. Das Angebot umfasst drei vollstationäre Pflegeeinrichtungen (383 Pflegeplätze), drei Tagespflegen (47 Plätze) und einen ambulanten Pflegedienst für über 150 Klientinnen und Klienten. Auf rund 55.000 Quadratmetern Fläche werden an acht Standorten 28 Millionen Euro Umsatz mit 450 Mitarbeitenden erzielt.

„Den Menschen, die hier leben und arbeiten, soll es gut gehen“, umschreibt Yvonne Fragemann, Geschäftsleitung Pflege und Personal, das Leitbild der Mülheimer Seniorendienste. Aus ihrer früheren Tätigkeit im Krankenhaus und beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung berichtet sie: „Ich habe oft erlebt, wie Ressourcen knapp bemessen waren. Hilfsmittel und Verbrauchsmaterialien wurden abgezählt, für die Bewohnenden gab es manchmal nicht einmal eine Flasche Cola oder Bier. Unser Ansatz ist ein anderer: Die Menschen, die zu uns kommen oder hier arbeiten, sollen im Rahmen unserer Möglichkeiten optimal versorgt und mit modernen Arbeitsbedingungen sowie Hilfsmitteln ausgestattet werden. Controlling ist wichtig, aber Menschlichkeit ebenso.“

Privat betriebene Pflegeeinrichtungen müssen erst seit Inkrafttreten des Tariftreuegesetzes im September 2022 tarifähnliche Löhne zahlen. „Wir haben schon immer tarifgebunden entlohnt“, erklärt Geschäftsführer Alexander Keppers. „Durch unseren Non-Profit-Ansatz fließen die erwirtschafteten Mittel vollständig ins Unternehmen zurück, Ausschüttungen an Gesellschafter entfallen“, ergänzt Yvonne Fragemann.

In den vergangenen acht Jahren wurden rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung der Einrichtungen investiert. „Daneben haben wir auch die Digitalisierung vorangetrieben“, sagt Alexander Keppers. „Nach einem Pilotprojekt zur KI-gestützten Dienstplanung wird dieses Tool ab Januar 2025 schrittweise in den operativen Betrieb eingeführt. KI kommt bereits bei der Rechnungsverarbeitung zum Einsatz und ab 2025 auch in der sprachgestützten Pflegedokumentation.“ „Wir können den Pflegenotstand und die personellen Herausforderungen der Branche nicht allein lösen, aber versuchen, die Auswirkungen zu begrenzen“, betont Keppers. Dafür haben die Mülheimer Seniorendienste zahlreiche Maßnahmen ergriffen: moderne Arbeitsplätze und Hilfsmittel, eine offene Unternehmenskultur, Stärkung der Arbeitgebermarke, eine starke Social-Media-Präsenz, tarifgebundene Entlohnung sowie zahlreiche Zusatzleistungen wie betriebliche Altersversorgung, betriebliche Krankenversicherung, Firmenfitness, Jobrad und vieles mehr.

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