Im Oktober 2022 wurde die Umstrukturierung der wir4-Wirtschaftsförderung AöR der Städtepartner Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg mit dem Wechsel im Vorstand eingeläutet. Brigitte Jansen, scheidende Vorständin der AöR übergab den Staffelstab an ihre Kollegin Beate Träm, die in den Vorstand der wir4 und in die Geschäftsführung der Grafschafter Gewerbepark Genend GmbH aufgerückt ist. Im öffentlich ausgeschriebenen Bewerbungsprozess konnte sich Beate Träm gegen ihre Mitbewerber und -bewerberinnen durchsetzen. „Wir freuen uns sehr, mit Frau Träm eine Führungskraft gewonnen zu haben, die uns vier Bürgermeister einstimmig überzeugt hat,“ erklärt der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer.
Mit dem Wechsel der Leitung wurden die ersten Schritte zur Umwandelung von wir4 eingeläutet. Ab dem 01. Januar 2023 firmiert diese in neuer Rechtsform als GmbH. Grund ist der seit längerer Zeit von den vier Städtepartnern angestrebte Prozess der Neuausrichtung.
„Die wir4 ist vor über 20 Jahren gegründet worden mit dem Ziel, den Strukturwandel in der Region durch die gemeinsame Entwicklung von Gewerbeflächen und deren Vermarktung voranzutreiben“, erläutert Beate Träm. Dieser Prozess ist weitestgehend abgeschlossen und die Gewerbeflächenentwicklung muss nicht mehr vorrangiges Ziel der interkommunalen Zusammenarbeit sein. Vielmehr soll sich die wir4 GmbH zukünftig auf die Aufgaben konzentrieren, die die nachhaltige Attraktivität des Wirtschaftsstandortes wir4-Region stärken und die strukturelle Entwicklung fördern. „Wir haben uns immer als Bindeglied zur heimischen Wirtschaft verstanden und haben als Netzwerkpartner und -initiator Projekte und Initiativen mitentwickelt und begleitet. Diesen Aspekt unserer Tätigkeit werden wir intensivieren und dazu auch das Standort- und Regionalmarketing für die wir4-Region ausbauen.“ Die großen Handlungsfelder für die wir4-Region unterscheiden sich nicht von denen anderer vergleichbarer Regionen. Digitalisierung, Innovation, Fachkräftesicherung sind Themen, die bei der wir4 in enger Verknüpfung mit den kommunalen Wirtschaftsförderern angesiedelt sind. Anspruch und Herausforderung ist, diese Themen in maßgeschneiderten Konzepten für die Region zu bearbeiten. Sehr konkret z.B. im Bereich Fachkräftesicherung sollen Maßnahmen, Veranstaltungen, Akteure und Unternehmen durch Kommunikation und Vernetzung koordiniert, sichtbar und einfacher zugänglich gemacht werden. Förderprogramme sollen frühzeitig gesichtet und in Kooperation aller vier Städte genutzt werden. „Wir müssen die Zukunftsaufgaben Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Energie im Blick haben und Konzepte entwickeln, wie diese in der Region weiter angegangen werden sollen. Dazu wollen wir sowohl an Förderprojekten teilhaben sowie den Wissenstransfer von den Hochschulen der Metropole Ruhr in die Unternehmen und Kommunen intensivieren.“
Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) ist mit dem Campus sowie dem FabLab und Green
FabLab in Kamp-Lintfort wichtiger Partner. Die Hochschule ist gerade erst mit ihrer Bewerbung für das Programm Transformation der Region Niederrhein – TransRegINT erfolgreich gewesen. Wissenschaftliche Erkenntnisse in die Wirtschaft und die Öffentlichkeit zu tragen ist das erklärte Ziel des Projektes. Es adressiert die globalen Herausforderungen, die nur mit großen gemeinschaftlichen Anstrengungen zu
bewältigen sind.
Das TransRegINT-Projekt, das im Januar 2023 startet und eine Laufzeit bis Ende 2027 hat, ermöglicht der HSRW den Ausbau des Wissenstransfers in die und mit der Region. Das Projekt wird mit bis zu knapp zehn Millionen Euro gefördert. In diesem Prozess wird die wir4 als Netzwerkpartner, als Kommunikator und Multiplikator zur Unternehmerlandschaft der wir4-Region eine wichtige Rolle einnehmen.
Die wir4 ist ein Begriff in der Region. Er steht zum einen für die Wirtschaftsförderung und geht zum anderen noch viel weiter. „wir4“ steht als Synonym für die interkommunale Zusammenarbeit der vier Städtepartner, als Beschreibung der Wirtschaftsregion, als Name für gemeinsame Projekte wie wir4-mobil oder wir4-kultur. Eine Zielsetzung im Zuge der Neuausrichtung der wir4 GmbH ist, „wir4“ zu einer klar definierten, eindeutigen Marke zu entwickeln. „Für ein effektives Standortmarketing ist eine gut strukturierte, strategische Markenentwicklung unerlässlich. „wir4“ soll als Dachmarke aufgebaut werden, unter der sich die wir4-Akteure und ihre Handlungsfelder synergetisch einordnen.“ Für Beate Träm eine Herausforderung, der sie sich besonders gerne stellt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Account-Managerin in der Markenagentur GREY Düsseldorf sowie als freiberufliche Beraterin für strategische Kommunikation bringt sie das notwendige Verständnis und Know-how für diesen Prozess mit.
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