Mit André Wessels lenkt inzwischen die vierte Generation das traditionsreiche Familienunternehmen in Rhede. Genauer gesagt sind es zwei Firmen: Die Wessels Cargo GmbH ist auf Lagerlogistik, Teil- und Komplettladungen sowie Stückgutverkehre spezialisiert, die August Wessels GmbH auf Entsorgung und Logistik mit Schubbodenfahrzeugen – diese lassen sich per Bagger von oben beladen und ermöglichen unter anderem den Transport von Schüttgut. Das Unternehmen aus dem westlichen Münsterland übernimmt Abfalltransporte in ganz Deutschland. „Wir sind viel für die dualen Systeme unterwegs“, erklärt André Wessels. Die Fahrten bewegen sich zwischen Müllabladeplätzen sowie Sortier- und Verwertungsanlagen. Wessels selbst stehen rund 10.000 Quadratmeter für Recycling zur Verfügung.
Wertstoffhof auf Betriebsgelände
Auf dem Betriebsgelände befindet sich auch ein Wertstoffhof. Er wird in Kooperation mit der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland betrieben. Hier können unter anderem Sperrmüll, Holz. Bauschutt und Bodenaushub, Elektrogeräte und Altreifen ordnungsgemäß entsorgt werden. Eine gute Ergänzung dazu ist der Containerdienst der August Wessels GmbH. „Er richtet sich sowohl an Privatleute als auch an Gewerbekunden“, sagt der Geschäftsführer. Vor allem Galabauer und Abbruchunternehmen nutzen das Angebot. „Wir können die verschiedensten Container zur Verfügung stellen. Die Bandbreite reicht von 1,1 bis 50 Kubikmeter.“ Mit Absetz- und Abrollcontainer-Fahrzeugen ist man bestens aufgestellt. Insgesamt umfasst der Fuhrpark beider Unternehmen mehr als hundert Lkw. Eine eigene Waschstraße ist vorhanden. Rund 180 Mitarbeitende bilden ein starkes Doppel-Team.
Und auch das ist ein Standbein: Beim Wort Holzhackschnitzel denken vermutlich die wenigsten Menschen sofort an ein Logistik-Unternehmen. Doch die August Wessels GmbH ist auch auf das Recycling von Altholz zur Schonung natürlicher Ressourcen spezialisiert. „Das alte Holz kann sowohl stofflich als auch thermisch verwendet werden“, erklärt der Geschäftsführer. Eine typische stoffliche Verwertung sei die Herstellung von Spanplatten. Bei der thermischen Verwertung kommen die Schnitzel in die Heizung. Holz klein machen – das klingt nicht nach einer besonders anspruchsvollen Aufgabe. Aber hier täuscht sich der Laie. Zunächst wird das angelieferte Altholz einer sorgfältigen und effektiven Eingangskontrolle unterzogen. Eine spezielle Schredderanlage macht dann im wahren Sinne des Wortes Kleinholz. Ein Eisenabscheider sorgt dafür, dass alle metallischen Störstoffe entfernt werden. Die Größe der Schnitzel richtet sich nach Kundenwunsch. Die Lagerfläche ist so groß, dass verschiedene Altholzsorten bevorratet werden können, um die Nachfrage optimal bedienen zu können. „Beim Ausgang der Ware erfolgt eine Qualitätskontrolle, die auch labortechnisch begleitet wird.“
Ob Produktversorgung oder -entsorgung, ob Logistik oder Recycling – „wir sind in der Lage, wesentliche Prozesse des Wirtschaftskreislaufes für unsere Kunden abzudecken“, so der Unternehmer.
Daniel Boss | redaktion@regiomanager.de
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