Die Corona-Pandemie hat der Arbeit im Homeoffice einen gewaltigen Vorschub geleistet. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom arbeiteten vor der Pandemie nur drei Prozent der Berufstätigen ausschließlich im Homeoffice, weitere 15 Prozent teilweise. Im Laufe des vergangenen Jahres stieg die Zahl der ausschließlich zu Hause Tätigen jedoch auf bis zu 25 Prozent, weitere 20 Prozent waren zumindest teilweise im Homeoffice. Nach der Pandemie wird nach Bitkom-Berechnungen mehr als jeder dritte Berufstätige den Arbeitsort flexibel wählen.
Für die IT-Abteilungen der Unternehmen bedeuten diese Zahlen einen Stresstest für die Infrastruktur. Denn jedes Homeoffice muss in die Unternehmens-IT eingebunden werden, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zu Hause aus so arbeiten können, als säßen sie im Büro, und damit diese Anbindungen auch entsprechend gesichert sind.
Die Technologien dafür sind vorhanden; „Cloud“ ist das zentrale Stichwort. Unternehmen können Colocation-Services nutzen, d. h. ihre Anwendungen in sichere und hochverfügbare Rechenzentren auslagern und dort betreiben lassen. Über die Cloud lassen sich auch virtuelle Telefonanlagen einsetzen, über die Beschäftigte so telefonieren, als wären sie im Büro, ganz gleich, wo sie sich eigentlich befinden.
Nadelöhr Upload-Speed
Um diese Services richtig nutzen zu können, ist aber eine Anbindung mit hohen Bandbreiten wichtig. Dabei ist nicht der Download, sondern vor allem der Upload die maßgebende Kennzahl für die Leistungsfähigkeit eines Anschlusses. Wer zu Hause arbeitet, will keine Filme streamen, sondern muss an Videokonferenzen teilnehmen und über die Cloud auf Unternehmensdaten zugreifen können. Glasfaser ist die einzige zukunftssichere Technologie für solche Anbindungen. Denn im Vergleich zu DSL ist Glasfaser weniger störanfällig und stellt die hohen Datenraten im Up- und Download stabil und hochverfügbar sicher.
Der Glasfaserausbau ist aber nach wie vor das Nadelöhr bei der Digitalisierung in Deutschland. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) zeigt in seiner Marktanalyse 20, dass die Glasfaserquote bezogen auf alle Unternehmen und Haushalte mit 6,1 Millionen Anschlüssen bei nur 13,5 Prozent liegt. Deshalb sind die Anstrengungen von Netzwerkanbietern wie Deutsche Glasfaser in privatwirtschaftlichen sowie öffentlich geförderten Ausbauprojekten für Gewerbegebiete und Privathaushalte der Schlüssel dafür, dass neue Arbeitsmodelle auch nach der Pandemie dauerhaft umgesetzt werden können. Den Wünschen der Berufstätigen kommt das entgegen. So sind laut Bitkom 74 Prozent der Ansicht, dass das Homeoffice in Deutschland viel stärker genutzt werden sollte. ¶
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