Wer jemals mit dem Zug durch das Münsterland gefahren ist, dem ist die Stadt Rheine ein Begriff. Hier kreuzen sich die wichtigsten Bahnlinien und hier war schon immer ein Eisenbahnknotenpunkt. Noch heute können Reisende in Rheine bequem in den IC von Amsterdam nach Berlin steigen. Die Verkehrsanbindung ist einer der Trümpfe, über den die zweitgrößte Stadt des Münsterlandes verfügt. Diese Stadt ist mit wirklich jedem Verkehrsmittel gut zu erreichen. Ob über die A 30 und A 1 mit dem Auto, vom Flughafen Münster-Osnabrück, mit der Bahn oder mit dem Fahrrad auf einem der zahlreichen, gut ausgebauten Radwege im Münsterland. Selbst über die Ems lässt sich die Stadt via Motorboot ansteuern. Kein Wunder, dass Rheine wiederholt zum besten Logistik-Standort in NRW gekürt wurde. Eine gute Verkehrsanbindung bedeutet in Rheine jedoch nicht enge Besiedelung und verstopfte Straßen. Während im Ruhrgebiet die Autofahrer ihren Feierabend im Stau verbringen, joggen die Rheinenser bereits in einem der Parks oder Wälder, die die Stadt umgeben. „Hier können die Menschen im Grünen arbeiten und leben“, hebt Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine, hervor. „Das ist ein Standortvorteil, den man nicht hoch genug einschätzen kann.“ So wie Naturliebhaber im Bentlager Wald, im Naturzoo Rheine und an der Ems auf ihre Kosten kommen, finden Kulturliebhaber Angebote für ihren Geschmack, nicht selten in der Natur. Kloster Bentlage zum Beispiel oder die Saline Gottesgabe, deren Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht.
Wirtschaft
Die Salzgewinnung gehört zu den ältesten Wirtschaftsaktivitäten, die aus Rheine bekannt sind, bereits 1022 soll hier Salz gewonnen worden sein. Heute sind es ganz andere Branchen, die den Ton angeben: Maschinenbau, Logistik und Ernährung, Windenergie und Gesundheit stellen große Arbeitgeber in der Stadt. Viele von ihnen sind über die Stadtgrenzen hinaus aktiv. Darunter Dachser, Wanning, Steinkühler, Lohmöller, Vega und die Apetito AG, die aus Rheine weltweit agieren, KTR Kupplungstechnik, die Renk AG und das Matthiashospital, das mehrere Krankenhäuser im Münsterland betreibt. „In Rheine hat es in den letzten Jahrzehnten einen Strukturwandel gegeben, der mit dem im Ruhrgebiet vergleichbar ist“, so Dr. Manfred Janssen. Eine große Lücke hat auch hier wie überall im Münsterland die Veränderung in der Textilindustrie hinterlassen. In Rheine ist darüber hinaus die Bundeswehr als Arbeitgeber weggefallen, als zweitgrößter Garnisonsstandort in Deutschland beschäftigte sie in Rheine rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ebenso die Automobilproduktion bei Karmann. „Um das aufzufangen, brauchte es etwas Zeit“, weiß Dr. Janssen. Doch Rheine ist heute auf einem sehr guten Weg, die Flächen im noch nicht erschlossenen Gebiet „Industrieraum Rheine 30|70“ sind schon fast wieder vergeben und die Nachfrage von Unternehmen, die expandieren und sich hier ansiedeln möchten, steigt. Auch die Zahl der Beschäftigten befindet sich auf einem Allzeithoch und steigt weiter.
Politik
Die Geschicke der Stadt lenkt der parteilose, aus Rheine stammende Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann zusammen mit den 44 Mitgliedern des Rates. Der Rat setzt sich seit der Kommunalwahl 2014 zusammen aus CDU (21 Sitze), SPD (13), Bündnis 90/Die Grünen (4), FDP, Die Linke und Alternative für Rheine (jeweils 2 Sitze). Dr. Birgit Ebbert | redaktion@muensterland-manager.deDr. Birgit Ebbert
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