Die Korrosionsschützer der Bilfinger arnholdt GmbH sorgen professionell dafür, dass Stahlkonstruktionen aller Größenordnungen nicht ihrem größten Feind, der Korrosion, zum Opfer fallen. Von Recklinghausen aus betreuen fast 200 Mitarbeiter Kundenunternehmen im gesamten Bundesgebiet.
„Korrosion wird es noch in 1.000 Jahren geben. Deshalb werden uns die Aufgaben bestimmt nicht ausgehen“, betont Bilfinger arnholdt-Geschäftsführer Ingo Halfter. Wenn man bedenkt, wie viele Brücken, Rohrleitungen und Industrieanlagen es in Deutschland gibt, kann man ihm nur recht geben. Sein Unternehmen beschäftigt sich seit 2009 mit dem Thema Korrosionsschutz, was die bereits seit über 100 Jahren ausgeübte Profession des Industriegerüstbaus hervorragend ergänzt. Auch die Kunden beider Arbeitsbereiche sind zu einem großen Teil dieselben: Unternehmen der Branchen Chemie/Petrochemie, Energieerzeugung, Stahlindustrie und öffentliche Auftraggeber wie die Deutsche Bahn.
Ohne Korrosionsschutz drohen schwere Unglücke
Unter Korrosion versteht man die Zersetzung einer Oberfläche durch das (beständige) Einwirken von Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Chemikalien. Bei Metallen spricht man klassischerweise von Rosten, aber auch von „Anlaufen“ oder Patina-Bildung. Von Korrosion sind aber auch andere Materialien, wie z.B. Glas, Mineralien (Steine) oder Kunststoffe, betroffen. Industrieller Korrosionsschutz befasst sich überwiegend mit der Wartung und Sanierung von Metalloberflächen und -bauteilen, damit diese ihre Funktion weiterhin erfüllen können. Denn gerade Stahlkonstruktionen sind oft von elementarer Bedeutung. Man denke nur an die vielen Bahn- und Straßenbrücken in Stahlgitterbauweise oder an die kilometerlangen Rohrleitungen in der chemischen Industrie. Werden hier Bauteile unbemerkt durch Korrosion zerstört, drohen oft größere Unglücke.
Große Höhen und kontaminierte Flächen
Aufgaben gibt es also genug für den Korrosionsschutz. Sehr viele dieser Arbeiten sind allerdings auch mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Ein großes Thema ist vor allem die Zugänglichkeit der zu bearbeitenden Bauteile. Um eine mehrere Hundert Meter lange Eisenbahnbrücke zu sanieren, bedarf es eines aufwendigen Gerüstbaus. Ähnliches gilt für die Bearbeitung von haushohen Anlagen der Stahl- oder Chemieindustrie oder gar die Wartung eines über 200 Meter langen Braunkohlebaggers. Dann ist Korrosionsschutz natürlich auch immer mit dem Umgang mit (zum Teil gefährlichen) Chemikalien verbunden. Oft müssen die zu behandelnden Flächen von gesundheitsschädlichen Stoffen wie Blei, Chrom oder Asbest befreit werden. Um hier die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen, sind aufwendige Vorkehrungen erforderlich.
Schleusensysteme schützen Mitarbeiter
„Wenn wir Arbeiten in kontaminierten Bereichen durchführen, errichten wir ein Schleusensystem mit sogenannten Schwarz- und Weißbereichen“, erklärt Dieter Hildebrand, der bei Bilfinger arnholdt den Korrosionsschutz leitet. „Die ‚Schwarze Zone‘ ist der eingehauste Arbeitsbereich. Hier tragen unsere Mitarbeiter Arbeitsschutzkleidung, inklusive Atemschutz, für den gesamten Körper. Von außen wird Frischluft zugeführt, Schadstoffe werden abgesaugt. Als Schleuse zur Außenwelt dient ein Sanitärbereich, in dem sich die Mitarbeiter reinigen und die kontaminierte Arbeitskleidung ablegen. Erst außerhalb des Sanitärbereichs beginnt die ‚Weiße Zone‘. Hier darf gegessen und getrunken werden, hier ziehen die Mitarbeiter ihre Privatkleidung an und verlassen nach der Arbeit das Betriebsgelände“, so Hildebrand. „Wichtig ist, dass wir als Korrosionsexperten auch die Verantwortung für die Mitarbeiter unserer Kundenunternehmen haben. Denn auch die sollen ja vor den gesundheitsgefährdenden Stoffen geschützt werden.
Feste Niederlassungen bei industriellen Großkunden
„Solch eine Vorgehensweise ist natürlich mit erheblichem Arbeits- und Kostenaufwand verbunden“, weiß Geschäftsführer Ingo Halfter. „Aber wenn wir hier sparen würden, gingen wir Risiken ein, die wir nicht verantworten können. Das wollen weder wir noch unsere Kunden. Denn die wollen vor allem sicher produzieren und dabei helfen wir ihnen mit all unserer Professionalität. Um die Wege kurz zu machen, haben wir daher einige feste Niederlassungen auf dem Betriebsgelände großer Kundenunternehmen, wie z.B. in den Chemieparks der Rhein-Ruhr-Region bei Shell, Bayer, BASF, Merck und Hoechst und an ostdeutschen Tagebaustandorten“, so Halfter. „An einigen Orten verfügen wir auch über Strahlhallen, in denen wir demontierte Bauteile sicher und effektiv bearbeiten können. Eine wichtige Grundvoraussetzung für unsere Arbeit ist die Gerüstbaukompetenz, über die Bilfinger arnholdt seit vielen Jahren verfügt. Ohne unsere Gerüstbauer, die auch schwindelnde Höhen problemlos bewältigen, könnten wir den Korrosionsschutz nicht so professionell anbieten.“
Sponge-Jet-Verfahren minimiert Staubbildung
Je nach Materialien und Anforderungen setzen die Korrosionsschutzexperten unterschiedliche Verfahren ein. Für die Vorbereitung von zu schützenden Oberflächen ist die erste Wahl oft das Hochdruckwasserstrahlen. Mit diesem Verfahren können Altbeschichtungen (auch solche mit Kontaminierungen durch Asbest oder PAK) staubfrei entfernt oder auch partiell überarbeitet werden. Das Wasserstrahlverfahren eignet sich sowohl für Metall- als auch für Betonoberflächen. Eine sehr umweltfreundliche Technik zur Abstrahlung von Oberflächen ist das Sponge-Jet-Verfahren, bei dem schwammförmige Partikel in hochwirksame Strahlmittel integriert werden. Die Schwammpartikel nehmen nach dem Auftreffen auf die Oberfläche Schwebstoffe auf, wodurch die Staubbildung während des Abstrahlens auf ein Minimum reduziert wird. Durch anschließendes Recycling kann das Strahlmittel mehrfach wiederverwendet werden. Der Einsatz des Sponge-Jet-Verfahrens verringert Emissionen und Abfall und es gibt deutlich weniger Stillstandzeiten.
Kraft und Präzision
Die gereinigten Flächen werden von den Bilfinger arnholdt-Korrosionsschutzexperten häufig mit Thermischer Aluminium-Spritzbeschichtung (TSA) bearbeitet. Dabei wird das Aluminium durch Hitzeeinwirkung geschmolzen und aufgespritzt. Nach dem Erkalten bildet sich auf der Oberfläche eine durchgehende metallische Schicht. Auf diese Weise können auch mehrere unterschiedlich starke Schichten aufgebracht werden. „Sowohl das Entfernen vorhandener Schichten als auch das Neubeschichten sind absolute Präzisionsaufgaben“, betont Ingo Halfter. „Das kann nur ein gut ausgebildeter und erfahrener Mitarbeiter leisten. Dazu kommt, dass diese Arbeit sehr anstrengend ist. Man arbeitet oft hoch oben auf Gerüsten, ist Hitze, Lärm und Chemikalien ausgesetzt und natürlich auch Wind und Wetter. Ein guter Korrosionsschützer muss also auch körperlich sehr belastbar sein. Wer einmal in dem Beruf drin ist, will aber meist nicht mehr weg. Denn unser Job ist zugleich sehr interessant und abwechslungsreich. Oder wie es bei uns heißt: ‚Wer einmal etwas mit Farbe zu tun hat, bleibt das ganze Leben daran kleben.‘“
Bei Bilfinger arnholdt arbeiten 18 „Paint-Inspectors“
Am Thema Korrosionsschutz ‚kleben geblieben‘ ist auch Dieter Hildebrand, der in Dresden für Gerüstbau zuständig war, bevor er vor 20 Jahren zu seiner jetzigen Aufgabe kam. Sein erstes Korrosionsschutzprojekt war die Sanierung der Stahlkonstruktion des Dresdner Hauptbahnhofs. Jetzt leitet er die Bilfinger arnholdt-Niederlassung Recklinghausen, die bundesweit für den Korrosionsschutz zuständig ist. Für Hildebrands Unternehmenseinheit arbeiten aktuell 195 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zwölf Betriebsstätten. Davon sind 166 direkt im Korrosionsschutz vor Ort eingesetzt. 18 Mitarbeiter sind am Institut für Korrosionsschutz ausgebildete, zertifizierte Beschichtungsinspektoren (auf Englisch: Paint-Inspector). Weitere Arbeitsbereiche von Hildebrands Team sind Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtungen nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Dazu zählt die Imprägnierung und Versiegelung von Böden, die gegen das Durchsickern von Schadstoffen gesichert werden müssen, wie zum Beispiel in Parkhäusern oder Industrieanlagen.
Kunden wissen den Wert des Korrosionsschutzes zu schätzen
„Der Korrosionsschutz macht bisher etwas mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes von Bilfinger arnholdt aus. 90 Prozent wird mit dem Gewerk Gerüstbau erwirtschaftet“, erklärt Geschäftsführer Ingo Halfter. „Ich bin aber trotzdem sehr stolz auf den Unternehmensteil Korrosionsschutz. Was unsere Jungs oben auf den Gerüsten leisten, ist schon phänomenal. Früher hat man die Korrosionsschützer manchmal ‚Eisenwichser‘ genannt. Das klingt auf den ersten Blick abwertend, ist aber eigentlich eine Ehrenbezeichnung. Wir leisten das Beste für unsere Kunden – und das wissen die auch zu schätzen. Denn denen ist bewusst, dass sie ihre Anlagen nur durch ständige Pflege im Wert erhalten können. Von der Vermeidung schwerwiegender Unfälle ganz zu schweigen. Nicht umsonst haben wir vor allem sehr langfristige Kundenbeziehungen.“
Bilfinger Arnholdt
Europaallee 1
46047 Oberhausen
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Bilfinger Arnholdt finden Sie HIER
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