Wohnmobilisten schätzen einen festen Stand ihres Gefährts. Das weiß niemand besser als Tim Holweg, der selbst seit vielen Jahren im „rollenden Hotel“ die Urlaubstage verbringt. Um Wohnmobile an ihrem jeweiligen Standort zu „nivellieren“, kommen vier sogenannte Hubstützen zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass sich alles exakt in der Waagerechten befindet … „und man nicht nachts aus dem Bett kullert oder sich die Schränke von selbst öffnen“, sagt Tim Holweg lächelnd. Früher verfügten diese Stützen standardmäßig über Füße aus Metall. „Das führte oft zu Problemen“, so Holweg. Einem Freund sei es z.B. schon passiert, dass das vermeintlich gesicherte Fahrzeug auf nassem Kopfsteinpflaster ins Rutschen gekommen sei. „Er fragte mich nach diesem ärgerlichen Malheur, ob ich nicht eine Lösung parat habe.“
Idee: „Teller“ aus Gummi
Der geschäftsführende Gesellschafter der auf Vulkanisierung und Gummierung spezialisierten Garant GmbH musste nicht lange überlegen, bis ihm die zündende Idee kam: „Teller“ aus Gummi. Genauer gesagt handelt es sich um eine clevere Verbindung des rutschfesten Materials mit Metall. 2016 entstand der Prototyp, mittlerweile besteht Gebrauchsmusterschutz. Mit diesen „Füßen“ fürs Wohnmobil hat sich der Mittelständler im wahrsten Wortsinn ein neues Standbein geschaffen. Mehrere 100 Teller verkauft das Unternehmen pro Woche. Da ein großer Hubstützen-Hersteller aus den Niederlanden zu den Kunden gehört, sind inzwischen Wohnmobile diverser Anbieter mit dieser Ausstattung unterwegs. „Bei einigen Wohnmobil-Marken ist unser Produkt bereits Standard“, freut sich Tim Holweg.
Auch das Nachrüsten ist kein Problem. Manche Wohnmobilisten bringen die Hubstützen sogar selbst zum Unternehmen und verbringen die Wartezeit auf einem nahe gelegenen Stellplatz. Tim Holweg nutzt das dichte Netzwerk dieser Szene, um sein Produkt noch bekannter zu machen. Erst neulich war er persönlich auf einem Fan-Treffen für bestimmte Reisemobile. „Alle waren ganz begeistert von unserem Gummiteller.“ Auch individuell gefertigte Trittstufen-Matten (für innen und außen) erfreuen sich großer Nachfrage. Eine Ausweitung des Caravan-Sortiments ist in Planung.
Verstärkung ist willkommen
In seinem eigentlichen Kerngeschäft hat sich Garant vor rund drei Jahren deutlich erweitern können. Durch eine Firmenübernahme ist das Unternehmen seitdem auch im Kunststoffbereich stark aufgestellt. „Gummi und Kunststoff passen einfach gut zusammen“, sagt Holweg. Schwerpunkt im Kunststoffbereich sind Produkte für die Keks- und Waffelproduktion, gefertigt werden Ausstech- und Gebäckformwalzen sowie Spritzdüsen.
Neben der Caravan- und Lebensmittelindustrie beliefert Garant weitere Branchen. Die Bandbereite reicht von Automotive und Helikopterbau bis hin zu Schwerindustrie und Betonwerken. Das Kempener Unternehmen beschäftigt aktuell rund zehn Mitarbeiter. „Weitere Fachkräfte und vor allem Azubis werden dringend gesucht“, betont Tim Holweg. Ausgebildet werden u.a. Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. „Wer diese Ausbildung erfolgreich abschließt, ist so gut wie übernommen.“ ¶
GARANT
Am Selder 1
47906 Kempen
02152 918440
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu GARANT finden Sie HIER
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