Eines der wichtigsten Wahrzeichen des Ruhrgebiets, der Tetraeder, ist nur einen Steinwurf weit entfernt und das Firmengebäude selbst steht auf einem ehemaligen Zechengelände. Den Strukturwandel kann man bei Niggemeier & Leurs noch an einigen Stellen spüren. „Unseren Ursprung haben wir auch im Bergbau. Damals haben wir Bandanlagen und Brech- und Siebanlagen bei der Ruhrkohle repariert und modernisiert. Deswegen tragen wir auch noch Fördertechnik im Namen. Diese spielt heutzutage allerdings keine Rolle mehr“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Lutz Leurs zu Beginn unseres Interviews. Das komplette Führungsteam hat sich viel Zeit genommen, um uns einen tieferen Einblick in das Familienunternehmen zu geben: Mit Lutz Leurs am Tisch sitzen Nicole Grösbrink, Leiterin Finanzen, Sascha Weimann, Leiter Technik, und Olaf Menzel, Leiter Service.
Herstellerunabhängiger Rundum-Service aus einer Hand
Mittlerweile konzentrieren sich die Bottroper voll und ganz auf Aufzüge. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Anlagen im Bestand. „Bei Bedarf bieten wir unseren Kunden alles aus einer Hand an – von der Wartung über die 24-Stunden-Störungsbeseitigung und Reparatur bis hin zur Modernisierung“, erklärt Lutz Leurs. Mit 43 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 5,4 Millionen Euro (2018) ist Niggemeier & Leurs das größte mittelständische Aufzugunternehmen im gesamten Ruhrgebiet. Auch das Branchenspektrum der Kunden ist in der 46-jährigen Firmengeschichte kontinuierlich gewachsen: Heute zählen die Stahlindustrie, die chemische Industrie, Krankenhäuser, Banken und Sparkassen, Seniorenresidenzen, Wohnungsbaugesellschaften und Kommunen dazu. Die einstige Abhängigkeit vom Bergbau ist schon lange vorbei.
„Eine unserer größten Qualitäten: Wir sind herstellerunabhängig“, erklärt Olaf Menzel, der zusammen mit drei Meistern das Tagesgeschäft organisiert. „Wenn man unser Geschäft auf die Automobilindustrie übertragen würde, wären wir hier die freie Werkstatt, die alle Autos bedienen und instand setzen kann. Außerdem sorgen wir stets dafür, dass unsere Kunden durch die von uns verwendeten Aufzugkomponenten auch unabhängig von einem einzelnen Hersteller sind.“ Menzel war zuvor viele Jahre in einem Weltkonzern in der Branche leitend tätig und ist seit über einem Jahr bei Niggemeier & Leurs. An seinem neuen Job schätzt er vor allem die große Flexibilität.
Große Kundennähe im Radius von 100 Kilometern
Auch mit einer ausgeprägten Nähe zum Kunden können die Bottroper punkten: 26 Servicetechniker sind in einem Radius von 100 Kilometern – und teils auch darüber hinaus – im Einsatz. „Weil wir ein begrenztes Einzugsgebiet haben, sind wir sehr schnell“, sagt Lutz Leurs. In der Regel können die Servicetechniker in unter 2 Stunden vor Ort sein, garantiert aber am selben Tag – notfalls rund um die Uhr, am Wochenende und an Feiertagen. Kunden können Reaktionszeiten auch in ihren Serviceverträgen entsprechend definieren. „In Stahlwerken machen wir zum Beispiel Serviceschichten bei Stillständen, zu denen wir gezielt Servicetechniker abstellen“, so Leurs. Über eine für 24 Stunden erreichbare Telefon-Hotline – innerhalb der Geschäftszeiten direkt in Bottrop aufgeschaltet und außerhalb über eine externe Hotline mit speziell geschulten Mitarbeitern – können Anfragen, Störungen und Aufträge jederzeit entgegengenommen werden. Zusätzlich werden eingehende Notrufe über eine VdS-zertifizierte Notrufleitstelle rund um die Uhr, 24 Stunden an jedem Tag, angenommen und schnellstmöglich abgearbeitet.
Geprüfte Sicherheit: rundum zertifiziert
Der Aufzug ist das sicherste Transportmittel der Welt. Sicherheit also das herausstechende Qualitätsmerkmal in der Branche. Eine gute Möglichkeit, diese und weitere Qualitäten transparent zu machen und zu dokumentieren, sind Zertifizierungen – und davon hat Niggemeier & Leurs einige: 1998 startete es als eines der ersten Aufzugunternehmen überhaupt mit dem Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001, im Jahr 2010 kamen die Zertifizierungen nach EN 13015 (Instandhaltung von Aufzügen und Fahrtreppen), nach DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement) und das Arbeitsschutzmanagementsystem „Sicher mit System“ der Berufsgenossenschaft hinzu, welches im Jahr 2017 zum Managementsystem nach BS OHSAS 18001 weiterentwickelt wurde. Selbstverständlich werden alle Managementsysteme auf dem aktuellen Stand gehalten und regelmäßig nach den aktuellen Normenständen rezertifiziert.
„Als Mittelständler alle vier Zertifizierungen zu haben ist schon etwas Besonderes. Denn damit sind viel Aufwand und Kosten verbunden, die erst ab einer bestimmten Unternehmensgröße und -struktur tragbar werden“, sagt Sascha Weimann. Der Leiter Technik ist seit knapp einem Jahr bei Niggemeier & Leurs. Vorher war er ebenfalls bei einem Weltkonzern der Branche tätig. Für einige Kunden, etwa in der Stahlindustrie, seien diese Qualitätssiegel auch Voraussetzung, um überhaupt einen Auftrag zu erhalten. „Außerdem können wir daraus Handlungsanweisungen für unsere Kolleginnen und Kollegen ableiten und dokumentieren. Denn deren Sicherheit liegt uns sehr am Herzen“, ergänzt Lutz Leurs.
Für eine hohe Transparenz auch bei den Finanzen sorgt Nicole Grösbrink. „Wir haben ein ausgefeiltes Controlling, das kontinuierlich verfeinert wird. So können wir tagesgenau Ergebnisse abrufen. Die komplette Finanz- und Lohnbuchhaltung wird bei uns im Hause mit eigenen Mitarbeitern erledigt. Für einen Mittelständler unserer Größenordnung ist das außergewöhnlich“, erklärt sie.
Fit für die Zukunft: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, und Co
Den Blick in die Zukunft richtet das Führungsteam recht optimistisch, denn viele Trends sprechen für einen steigenden Bedarf an Aufzügen und damit verbundenen Services: Viele ältere Gebäude müssen mit Aufzügen nachgerüstet werden, in den Städten wird tendenziell mehr in die Höhe gebaut und auch der Anteil älterer Menschen, die das Transportmittel benötigen, wird steigen.
In diesem Zusammenhang ist auch die Digitalisierung ein Thema, mit dem man sich intensiv bei Niggemeier & Leurs beschäftigt: „Es geht zum Beispiel darum, Informationen von einer Aufzugsanlage zu digitalisieren und zu bündeln, um sie bedarfsgerecht durch einen Techniker vor Ort instand setzen zu lassen und auf zukünftige Störungsereignisse vorausschauend reagieren zu können. Wir arbeiten bereits an den technischen Voraussetzungen dafür“, erklärt Olaf Menzel. Nichtsdestoweniger werde natürlich auch der persönliche Kontakt mit dem Kunden weiterhin die größere Rolle spielen.
Nachhaltigkeit ist in der Unternehmensphilosophie von Niggemeier & Leurs ebenfalls tief verankert. „Das bedeutet, dass wir zum Beispiel energieeffiziente Antriebe oder recycelbare Materialien einsetzen, oder etwa Steuerungstechniken, die die Beleuchtung in einer Aufzugkabine abschalten, wenn diese nicht genutzt wird“, veranschaulicht Sascha Weimann. Den nachhaltigen Gedanken hat man im Jahr 2013 durch ein neues frisches Grün und eine moderne Formensprache auch optisch aufgegriffen.
Offene Kommunikation und Verbundenheit mit der Region
Nachhaltigkeit hat bekanntlich nicht nur eine ökologische und ökonomische, sondern auch eine soziale Komponente – und die ist bei Niggemeier & Leurs ziemlich ausgeprägt. „Eine offene und respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe praktizieren wir sowohl mit unseren Kolleginnen und Kollegen als auch natürlich mit unseren Kunden“, erklärt Lutz Leurs. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sowie Firmenveranstaltungen – von der Betriebsfeier über Mitarbeiterjubiläen bis hin zum alljährlichen „Betreibertag“ (siehe Infokasten) – sind ebenfalls ganz selbstverständlich.
Das scheint sich in einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit widerzuspiegeln: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei 13 Jahren und 5 Monaten. In der vom Fachkräftemangel gekennzeichneten Aufzugbranche genießt Niggemeier & Leurs große Beliebtheit auf dem Arbeitsmarkt: „Wir schätzen uns glücklich, regelmäßig gute Bewerbungen zu bekommen, zum Beispiel auch von Menschen aus dem Elektro-, Metall- und Maschinenbau“, so Leurs.
Seine große Fachexpertise bringt das Management von Niggemeier & Leurs auch bei verschiedenen Fachverbänden ein. Sascha Weimann ist im Verband für Aufzugtechnik (VFA) engagiert und Olaf Menzel ist im Verband mittelständischer Aufzugunternehmen (VMA) tätig. Lutz Leurs sitzt unter anderem im Vorstand des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Bereich Aufzüge und Fahrtreppen sowie im Deutschen Ausschuss für Aufzugtechnik (DAfA). „Dadurch sind wir am Puls der Zeit und können auch Betreiberinteressen aus dem Mittelstand heraus vertreten“, erklärt Lutz Leurs.
Im Tagesgeschäft wird zudem großer Wert darauf gelegt, Aufzugkomponenten möglichst aus dem näheren geografischen Umkreis an die Kunden weiterzugeben. Bei Niggemeier & Leurs fühlt man sich eben schon immer besonders verbunden mit der Region: vor über 40 Jahren als Handwerksbetrieb für den Bergbau, heute als moderner und herstellerunabhängiger Rundum-Partner für sämtliche Aufzugbetreiber.
INFO
Betreibertag am 6. September 2019:
Kostenlos informieren und austauschen
In den letzten Jahren gab es einige neue Bestimmungen für den Betrieb eines Aufzugs – und weitere werden kommen. Heutzutage wird er in der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) als Arbeitsmittel definiert, bei dem zum Beispiel eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden muss. Ab Januar 2021 müssen zudem alle Aufzüge mit Personentransport mit einer Zweiwege-Kommunikationseinrichtung (Fern-Notrufsystem) ausgestattet sein. Beim Betreibertag informieren die Experten von Niggemeier & Leurs darüber, was Sie als Betreiber zu berücksichtigen haben. Kunden und interessierte Aufzugbetreiber sind herzlich eingeladen, an der kostenlosen Veranstaltung teilzunehmen.
Sie findet statt am 6. September 2019 ab 9 Uhr bei Niggemeier & Leurs, Im Blankenfeld 26, 46238 Bottrop. Bitte melden Sie sich bis zum 16. August 2019
verbindlich an unter aufzug@niggemeier-leurs.de
Aufzug- und Fördertechnik Niggemeier und Leurs
Im Blankenfeld 26
46238 Bottrop
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Aufzug- und Fördertechnik Niggemeier und Leurs finden Sie HIER
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