RWM:Herr Schwardt, Sie zählen zu Deutschlands führenden Maklern im Segment der Schmuckversicherungen. Seit 1996 sind Sie als Versicherungsmakler erfolgreich in diesem Luxusgüter-Geschäft. Wie kamen Sie zu dieser „Nische“?
Peter Schwardt: Schon in den frühen 1980er-Jahren hatte mein Vater Harald Schwardt in seiner Heimat Idar-Oberstein erste Kontakte zur dortigen Schmuck- und Edelsteinindustrie aufgebaut, die dort der Hauptwirtschaftszweig ist. Wir entwickelten uns zum Familienbetrieb und sind zwischenzeitlich als Marktführer in zweiter Generation Vater, Tochter und Sohn in dem Segment tätig. Die Liebe zum Schmuck und den Edelsteinen ist bei uns immer präsent.
RWM: Für Luxusgüter wie Schmuck, Juwelen oder Uhren ist ein präventives Absicherungskonzept gefragt. Worauf kommt es an?
Peter Schwardt: Zunächst sollte man wissen, dass niemand in dieser Branche „nur“ einen Beruf ausübt, es ist eine Leidenschaft, die zum Beruf gemacht wird. Es ist nicht mit üblichen Handelsgütern zu vergleichen. Vor allem, wenn wir von den beiden Hauptrisiken Einbruch und Raub sprechen, ist die emotionale Sorge groß, besonders bei Einzelstücken oder Sonderanfertigungen. Wir verstehen die Besorgnis unserer Kunden und wollen im Rahmen unserer ganzheitlichen Beratung zunächst das Geschäftsmodell verstehen und gemeinsam die Lage analysieren. Im zweiten Schritt entwickeln wir das richtige Versicherungskonzept – nie umgekehrt. Viele unserer Kunden handeln mit Unikaten. Das gleiche „Prinzip der Individualität“ gilt für die Versicherung und das Sicherheitskonzept.
RWM: Erst kürzlich sind sie nun mit der MRH Trowe zusammengegangen. Was erwarten Sie sich von diesem Schritt?
Peter Schwardt: Als Mitglied einer größeren Maklergruppe erwarten wir eine stärkere Marktposition gegenüber den Versicherungsgesellschaften. Wir sind in der Lage, die besonderen Interessen der Branche noch besser umzusetzen. Wir erleben mit dem 360-Grad-Betreuungsansatz und dem internationalen Netzwerk signifikante Vorteile, um das Maximum für den Kunden in allen Belangen herauszuholen.
RWM: Aktuell leidet auch die Schmuckbranche unter den Folgen der Corona-Pandemie. Wie begleiten Sie die Kunden durch die Krise? Und wie verhält es sich, wenn Händler kurzfristig ihr Geschäftsmodell ändern?
Peter Schwardt: Wir sehen uns dabei als loyaler Dienstleister, der seine Kunden zuverlässig begleitet und in der Lage ist, jeder sich ändernden Situation mit geeignetem Versicherungsschutz zu begegnen. Einige Kunden befassen sich verstärkt mit E-Commerce. In so einem Fall gewinnt die Logistik an Bedeutung. Auch hier können wir mit unserer langjährigen Erfahrung im Transportwesen und unserem internationalen Netzwerk „MRH Trowe Connect“ schnell und effektiv reagieren.
RWM: Wo liegen die größten Schadenrisiken und wo versteckte Risiken?
Peter Schwardt: Die Anzahl der Einbrüche ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, dafür haben Raubüberfälle zugenommen. Aber auch hier gibt es Wege, präventiv tätig zu sein. Unser Fokus liegt nicht nur auf dem Schutz an der Ware, sondern auch und vor allem auf der persönlichen Sicherheit unserer Kunden. Hier kommt es auf Feinheiten im Versicherungsschutz an. Neben Raubüberfällen sind auch Trickdiebstähle nicht zu unterschätzen. Allein die Art und Weise, wie die Ware präsentiert wird, beeinflusst das Risiko eines Trickdiebstahls. Wir wissen, worauf es ankommt, und können mit unserer Beratungsleistung unterstützen.
RWM: Was ist Ihre Einschätzung, wie wird sich das Versicherungskonzept im Valorensegment künftig entwickeln?
Peter Schwardt: Auch die Schmuckbranche verändert sich und findet immer wieder neue Konzepte, um Menschen und Schmuck zusammenzubringen. Mit großer Spannung beobachten wir die Entwicklung. Wir sehen uns als Lösungsfinder, sodass jeder Trend und jede Veränderung der Branche mit dem richtigen Versicherungsschutz begleitet werden kann.
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