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Eventlocations: Veranstaltungen werden digital

Was sind die Themen und Trends auf dem deutschen Veranstaltungsmarkt? Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten für Sie zusammengestellt.

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von Regiomanager 16.05.2019
Foto: ©THANANIT – stock.adobe.com

Der deutsche Veranstaltungsmarkt boomt weiter. Das zeigt die Studie der führenden Verbände der Branche: Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT), EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e. V. und GCB German Convention Bureau e. V. Im alljährlich verfassten „Meeting- & EventBarometer“ präsentieren sie die zentralen Kennzahlen zum Markt der Tagungen, Kongresse und Events in Deutschland. Hier wird vor allem die Bedeutung der Digitalisierung und Internationalisierung betont. „Der Standort Deutschland steht als wichtigstes Ziel europäischer Geschäftsreisen hervorragend da, dabei sind Kongresse und Konferenzen mit einem Anteil von 31 Prozent aller Geschäftsreisen seit Jahren die Treiber im Segment der promotablen Geschäftsreisen. Auch im Rahmen der rund 2,2 Millionen Geschäftsreisen aus Übersee nach Deutschland sind Konferenz- und Kongressbesuche von großer Bedeutung. Die Vielfalt an wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen bietet die idealen Rahmenbedingungen für Veranstaltungen am Tagungs- und Kongressstandort Deutschland.“ (DZT/WTM, IPK 2018)

Hybride Veranstaltungen

Die Entwicklung der Teilnehmer beispielsweise ist von 292 Millionen im Jahr 2006 auf 405 Millionen im Jahr 2017 gestiegen. Ein wichtiges Thema ist auch hier die Digitalisierung. Der Trend geht dahin, dass Meetings mit unter 50 Teilnehmern vermehrt als virtuelle Veranstaltung realisiert werden. Deshalb gehen hier die Zahlen zurück, während die Anzahl der mittelgroßen Veranstaltungen zunimmt – etwa um 2,7 Prozentpunkte in der Größenklasse von 51 bis 100 Teilnehmern. Gleichzeitig wächst die Zahl sogenannter „hybrider Veranstaltungen“. Das sind solche, bei denen zwar eine physische Präsenz vorliegt, aber virtuelle Zusatzangebote gemacht werden. In der Summe bietet die Digitalisierung für die Akteure der Veranstaltungsbranche Chancen und neue Geschäftsmodelle in einem insgesamt wachsenden Markt.

Trendthema Internationalisierung

Auch der Trend zur Internationalisierung setzt sich weiter fort: Der Anteil ausländischer Teilnehmer an Veranstaltungen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen – um 10,9 Prozent auf insgesamt 36,5 Millionen Teilnehmer. 
„Eine konstante Zunahme internationaler Veranstaltungsteilnehmer in Deutschland um mehr als 150 Prozent über den Zeitraum von zwölf Jahren zeigt eindeutig: Der deutsche Tagungs- und Kongressmarkt ist stark geprägt vom Trend der Internationalisierung. Dieses Ergebnis bestätigt die Strategie des GCB mit Fokus auf die Trends Internationalisierung und Digitalisierung“, kommentiert Matthias Schultze, Managing Director des GCB, das Ergebnis. „Auf Basis dieser beiden definierten Handlungsfelder unterstützt das GCB die Branche mit zahlreichen Maßnahmen. Damit werden die Akteure in die Lage versetzt, die Chancen, die sich aus Entwicklungen wie der Globalisierung oder dem Aufkommen virtueller Events ergeben, für sich zu nutzen“, so Schultze weiter. 
Somit soll die Position Deutschlands im weltweiten Wettbewerb um Tagungen und Kongresse auch für die Zukunft gesichert werden. Im jährlichen Ranking der International Congress & Convention Association (ICCA) liegt Deutschland beim Vergleich der europäischen … WEITER GEHT‘S AUF SEITE 29
FORTSETZUNG VON SEITE 26 Tagungs- und Kongress destinationen zum 14. Mal in Folge auf dem ersten Platz. Im weltweiten Vergleich befindet sich Deutschland nach wie vor auf Rang zwei hinter den USA. Tagungen, Kongresse und Events können in Deutschland derzeit in über 7.405 Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Eventlocations organisiert werden. Das ist eine Steigerung von 1,3 Prozent gegenüber 2016. Ein Grund dafür ist die Zunahme von Eventlocations – zum Beispiel in ehemaligen Industriegebäuden, die besonders für kreative und innovative Formate geeignet sind.

Messemarkt

Deutschland ist nach wie vor ein wichtiger Messemarkt. Auch im internationalen Vergleich hat die deutsche Messebranche einen hohen Stellenwert. Deutschlands Anteil am Weltmessemarkt beträgt knapp zehn Prozent. Nicht zuletzt haben vier der zehn größten Messegesellschaften ihren Sitz in Deutschland. In den vergangenen 15 Jahren stiegen die Umsätze der Messebranche fast ausnahmslos an. Ausgehend von 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2002 erreichte die Branche 2016 ihr vorläufiges Rekordhoch von 3,9 Milliarden Euro. 
Die Messen in Deutschland konnten 2018 trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein insgesamt solides Ergebnis verzeichnen. Auf den 178 internationalen und nationalen Messen wurden im Durchschnitt 1,5 Prozent mehr Aussteller und eine etwa ein Prozent größere Standfläche verzeichnet. Die Besucherzahlen lagen nur knapp ein halbes Prozent unter dem bisherigen Niveau. Grund dafür ist die weiterhin hohe internationale Attraktivität der deutschen Messen: Die Beteiligungen aus dem Ausland legten 2018 deutlich zu – auf Aussteller- und Besucherseite um drei Prozent.
Für die 174 internationalen und nationalen Messen des Jahres 2019 rechnet der Branchenverband AUMA erneut mit kleinen Zuwächsen auf der Ausstellerseite und stabilen Besucherzahlen. Unsicherheiten liegen vor allem in der weiteren Entwicklung von Messen im Automobilsektor. Birgit Marx | redaktion@regiomanager.de

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