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Serie – Wirtschaft im Münsterland, Teil 4: Kreis Warendorf: „Viele Mittelständler mit hoher Innovationskompetenz“

Ein Interview mit Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der gfw-Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH.

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von Regiomanager 01.05.2018
Petra Michalczak-Hülsmann

MLM: Frau Michalczak-Hülsmann, wie sieht die Arbeit der Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf aus?

Petra Michalczak-Hülsmann: Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es, den Kreis Warendorf als modernen Wirtschaftsstandort mit Blick auf die Herausforderungen der Zeit weiterzuentwickeln. Wir engagieren uns stark für die Versorgung des ländlichen Raums mit breitbandiger Infrastruktur. Die Digitalisierung ist ein ganz wichtiges Thema. Auch die Sicherung des Fachkräftebedarfs, Standortberatung, Förderung von Innovationen sowie die Fördermittelberatung und die Begleitung von Existenzgründerinnen und -gründern haben bei uns höchste Priorität.

MLM: Welche Unternehmen und welche Unternehmerpersönlichkeiten prägen den Kreis Warendorf?

Petra Michalczak-Hülsmann: Der Wirtschaftsstandort Kreis Warendorf ist geprägt durch viele mittelständische, inhabergeführte Unternehmen, die sich durch hohe Innovationskompetenz und Arbeitgeberattraktivität auszeichnen. Der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Metallverarbeitung stehen im Zentrum der industriellen Leistungsfähigkeit des Kreises Warendorf. Familienunternehmen sind das Rückgrat unserer Region. Sie schaffen Arbeitsplätze, stabilisieren die Wirtschaft und spüren Verantwortung für die Region und die Gesellschaft.

MLM: Welche Projekte stehen derzeit ganz oben auf der Agenda der Wirtschaftsförderung?

Petra Michalczak-Hülsmann: Unsere Strategie ist fokussiert auf die digitale Transformation und lässt sich definieren als „Digital Kreis Warendorf – agil-innovativ-kommunikativ“. Wichtige Schritte dabei sind der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und der Digital-Check für Unternehmen vor Ort.

MLM: Überall wird über Fachkräftemangel geklagt. Ist das auch ein Thema für den Kreis Warendorf?

Petra Michalczak-Hülsmann: Der Fachkräftebedarf ist im Kreis Warendorf ein wichtiges Thema. Die Arbeitslosenquote im Kreis Warendorf (Arbeitsagenturbezirk Ahlen) beträgt aktuell 5,1 Prozent (Arbeitsmarktbericht März der BA Ahlen-Münster). Wir setzen auf intensive Beratung und Unterstützung. Mit dem Willkommensservice Kreis Warendorf unterstützen wir Unternehmen, indem wir ihre Wunschkandidatinnen und -kandidaten für ein Leben und Arbeiten im Kreis Warendorf begeistern. Zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität bieten wir Unternehmen Workshops und die Teilnahme am Wettbewerb „Attraktiver Arbeitgeber im Kreis Warendorf“ an.

MLM: Gibt es in der Wirtschaftsförderung auch so etwas wie Nachwuchsförderung, damit gezielt junge Menschen angesprochen und für die Region interessiert werden?

Petra Michalczak-Hülsmann: Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung ist das Hochschul-Kompetenz-Zentrum studieren&forschen e.V. In Zusammenarbeit mit Verbänden, Institutionen, dem Kreis Warendorf und Unternehmen sowie den Fachhochschulen Bielefeld, Hamm-Lippstadt, Münster und Südwestfalen haben wir es in 2011 gegründet. Zielsetzung ist, Unternehmen und junge Menschen umfassend über die Angebote dualer Studiengänge in der Region zu informieren und eine Schnittstelle zwischen Unternehmen, Hochschulen und jungen Menschen zu schaffen. Um Jugendliche frühzeitig für ein technisches Studium, eine Ausbildung oder ein duales Studium zu begeistern, bieten wir mit viel Erfolg den JuniorCampus an. In den vier Vorlesungen pro Semester erreichen wir jeweils über 100 Jugendliche.

MLM: Was war für Sie das interessanteste Erlebnis in Ihrer täglichen Arbeit als Wirtschaftsförderin des Kreises Warendorf?

Petra Michalczak-Hülsmann: Spannend ist für mich die Agilität der Unternehmen im ländlichen Raum. Viele Unternehmen sind bei der Digitalisierung gut aufgestellt und gehen mit neuen Geschäftsmodellen auf den Markt. Sie bieten digitale Dienstleistungen über Apps an, lassen Konfiguratoren programmieren, bauen erfolgreiche Plattformen auf und hinterfragen die eigenen Produkte und Dienstleistungen durch die Gründung eigener Start-ups. Der ländliche Raum stellt sich erfolgreich für die Zukunft auf.

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