Björn und Swen Schiffer müssen den Personaldienstleister GIS heute anders führen als ihr Vater vor 15 Jahren – sich verändern, innovativ sein, schneller auf den Markt reagieren. Dennoch prägt auch heute noch die Leitidee von Hartmut Schiffer das Tagesgeschäft der Söhne: Der Mensch ist die Seele des Unternehmens und die Mitarbeiter gehören zur „GIS-Familie“.
NRM: Herr Schiffer, was haben Sie in der täglichen Arbeit von Ihrem Vater übernommen?
Björn Schiffer: In erster Linie den Umgang mit unseren Mitarbeitern – intern und extern. Die Menschen stehen nach wie vor im Fokus unseres Arbeitsalltags. Sie sind für uns niemals Mittel zum Zweck oder gar „Ware“ im täglichen Geschäft. Wir versuchen immer, die persönlichen Belange und gerade auch die „Ecken und Kanten“ unserer Mitarbeiter zu verstehen und entsprechend damit umzugehen. Es gelingt uns in den allermeisten Fällen, die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen genau zu erkennen und ihn entsprechend seiner Stärken und Schwächen zu vermitteln. Was wir auch von unserem Vater übernommen haben: den Willen und die Vision, mehr erreichen zu wollen, das ständige Streben nach Erschließung neuer Märkte und immer „vorneweg zu gehen“, ohne sich vom Wettbewerb einholen zu lassen. Unser Vater ist für uns aber ebenso ein Vorbild, was den Mut angeht, unsere Dienstleistung mit einem selbstbewussten Statement anzubieten und zu verkaufen. Und eben nicht dem ständigen und in letzter Zeit lauter werdenden Ruf nach „billig, billig, billig…“ nachzugeben. Unsere Dienstleistung hat, weil wir sie ordentlich und mit dem entsprechenden Mehrwert für alle (auch für die vermittelten Mitarbeiter) anbieten, ihren Preis. Das war früher so und ist es noch heute. Das ist eine gemeinsame Erfahrung von uns und unserem Vater: Gute Qualität ist nicht preiswert zu haben.
NRM: Was machen Sie und Ihr Bruder heute anders?
Björn Schiffer: Wir müssen heute – und anders als unser Vater – sehr zeitnah und kompetent auf die Veränderungen unserer Branche reagieren. Die Zeiten sind schnelllebiger geworden, wir müssen uns in kurzen Abständen immer wieder neu auf die Entwicklung des Marktes einstellen, neue Wege gehen. So war es z.B. notwendig, unser Angebot an die Sozialen Medien anzupassen. Heißt: E-Recruiting, professionelle, serviceorientierte und häufig aktualisierte Webpräsenz, Digitalisierung im eigenen Hause, um interne Prozesse zu erleichtern. Dazu gehört aber auch, neue Dienstleistungen zu vermarkten wie z.B. unseren Anzeigen-Service. Und wir müssen ständig innovativ sein. Um noch besser auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können, planen wir beispielsweise eine
eigene Weiterbildungsakademie.
NRM: Welche neuen Herausforderungen gibt es in Ihrer Branche?
Björn Schiffer: Die wichtigsten aktuellen Herausforderungen sind die ständige Veränderung der rechtlichen Grundlagen der Personaldienstleistung sowie die sich immer wieder wandelnden Ansprüche der Kunden und des Marktes. Wir müssen unser Dienstleistungsportfolio diesem facettenreichen und flexiblen Markt und den rechtlichen Bestimmungen laufend anpassen und es entsprechend optimieren. Wichtig ist dabei, die Entwicklungen unserer Branche genau zu beobachten und mutig mit dem entsprechenden Risiko bereits frühzeitig zu reagieren. So mussten wir z.B. Ende 2012 eine große Umstellung aufgrund von eingeführten Branchenzuschlägen durchführen, in den letzten Jahren waren es hohe Investitionen für ein gutes Recruiting aufgrund des Fachkräftemangels und jetzt steht die spannende Entwicklung der Umsetzung des Koalitionsvertrags zum Thema Höchstüberlassung und Equal Pay vor der Tür.
NRM: Wie sah Personaldienstleistung früher aus, wie heute?
Björn Schiffer: Zu Zeiten unseres Vaters war Personaldienstleistung ja klassische Zeitarbeit, ein reines „Verleihen“ von Personal zu Spitzenzeiten wie Urlaub, Krankheit, Saisongeschäft und so weiter… Heute, in unserem Arbeitsalltag, hat sie sich zu einem selbstverständlichen Standardinstrument der Personalabteilung entwickelt. Sie ersetzt heute viele Teilbereiche der Personalarbeit und hat diese fest im Dienstleistungsportfolio verankert. Personaldienstleistung erstreckt sich aktuell vom einfachen Überlassen auf Zeit über die direkte Personalvermittlung bis hin zur Übernahme des kompletten Rekrutierungsprozesses und Steuerung der Personalabteilung
eines Unternehmens.
NRM: Worauf legen Sie Ihre Schwerpunkte – im Gegensatz zu Ihrem Vater?
Björn Schiffer: Unser Vater hat seinen Schwerpunkt natürlich auf den Aufbau des Unternehmens legen müssen. Er hat dafür gesorgt, dass GIS erfolgreich und gesund wächst. Grundsätzliche Veränderungen hat er in dieser Entwicklungsarbeit noch nicht vornehmen müssen. Unsere Aufgabe besteht heute eher in der Weiterentwicklung und dem Ausbau des Unternehmens und der Erweiterung unseres Produktportfolios. Alle diese Dinge geschehen bei uns allerdings immer noch – wie schon zu aktiven Zeiten unseres Vaters – unter Wertschätzung des Mitarbeiters als Menschen. Wir haben nicht vergessen, dass die Menschen, mit denen wir arbeiten, unser Kapital sind. Sie sind die Seele des Unternehmens. Treu geblieben sind wir in den vergangenen Jahren unserer Spezialisierung auf Fach- und Führungskräfte im gewerblich-technischen sowie kaufmännischen Bereich.
NRM: Was ist das Wichtigste, das Sie von Ihrem Vater gelernt haben und das heute noch Ihre Arbeit prägt?
Björn Schiffer: Unser Vater hat uns Offenheit, Transparenz und Vertrauen geschenkt und uns in unserer Einarbeitungszeit lange zur Seite gestanden. Das war wichtig, um das Credo von GIS weiterzutragen: Als Familienunternehmen suchen wir eine langjährige Kundenzufriedenheit und nicht den kurzfristigen Profit.
GIS Personallogistik
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