Namen & Nachrichten in Ostwestfalen-Lippe

Wittich erschließt sich mit eigener Motoren-Abteilung neuen Markt

Kompetenzzentrum für neue und herkömmliche Verbrenner

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von Beatrix Kurz 06.11.2023 Anzeige
Werner Schasche und Jan Lecköny (v.l.) sind die beiden ersten Spezialisten im gerade neu gegründeten Kompetenzzentrum für Motorenteile der Bielefelder Fritz Wittich GmbH

Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen erschließt sich jetzt der Bielefelder Fahrzeugteilegroßhandel Fritz Wittich GmbH einen neuen Markt: den Handel mit Motorenteilen für innovative und herkömmliche Verbrenner sowie für Young- und Oldtimer.
Die Entscheidung, eine eigenes Kompetenzzentrum für Motorenteile aufzubauen, geschieht mit einem festen Blick nach vorn: „Wir glauben, dass es auch in Zukunft Verbrennungsmotoren geben wird – allerdings verbrauchsoptimierter oder angetrieben mit neuen Kraftstoffen wie Wasserstoff oder E-Fuel. Außerdem wollen ja auch Young- und Oldtimer weiterhin betreut werden“, sagt Thorsten Rahn, Geschäftsführer der Fahrzeugteilesparte bei Wittich.
Spezialistenteam im Aufbau
Das neue Kompetenzzentrum für Motorenteile wird getragen von einem neu aufgebauten Spezialistenteam. Dazu gehören bereits Werner Schasche und Jan Lecköny. Ihr Fachwissen geht über die reinen Fahrzeugantriebe hinaus. „Wir nehmen zudem Blockheizkraftwerke oder andere Stationärmotoren in den Fokus und wollen so auch erster Anlaufpunkt für unsere Kunden in diesen Bereichen werden“, erklärt Lecköny.
Teile-Versorgung droht abzureißen
Die Motorenteile-Experten von Wittich werden auch beobachten, wie sich die Zuliefererlandschaft mit dem Boom des E-Antriebs verändert. Denn bis 2035 soll es EU-weit nur noch klimaneutrale Kfz-Antriebe geben. „Wir gehen davon aus, dass sich die großen Autohersteller nach und nach aus dem Bau herkömmlicher Verbrennungsmotoren verabschieden“, sagt Werner Schasche. Ob dann kleinere Unternehmen nachrücken, um die Ersatzteilversorgung aufrechtzuerhalten, sei eine spannende Frage. Wichtig für alle Youngtimer- und Oldtimerfahrer sei es jedoch, den Nachschub für Motorenteile so lange wie eben möglich zu gewährleisten.
Fachwissen will erhalten sein
Zweite Aufgabe wird die Bereitstellung von Know-how für junge Kfz-Mechatroniker sein, die auf Sicht fast nur noch lernen werden, E-Autos in Gang zu halten. „Die Vorstellung, dass das in der Branche heute noch weitverbreitete Wissen um den Umgang mit Verbrennungsmotoren verloren gehen könnte, klingt utopisch, ist es aber nicht“, ergänzt Thorsten Rahn. E-Antreibe seien gegen einen herkömmlichen Verbrenner geradezu simpel aufgebaut, in den Kfz-Werkstätten werden die bestenfalls ausgetauscht, kaum aber repariert. Hinzu komme ein bereits angelaufener Generationswechsel in vielen Betrieben. Dabei gehe auch umfangreiches Wissen um den Aufbau, die Funktion und die Instandsetzung von Diesel- und Benzinmotoren verloren, wenn die alten Meister und Gesellen sich in den Ruhestand verabschieden.

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