Die Mehrheit der südwestfälischen Unternehmen ist derzeit mit ihren Erträgen zufrieden, eine Verunsicherung aufgrund der unsicheren politischen Situationen in vielen Ländern ist indes zu spüren. So lautet das Resümee der aktuellen Konjunkturumfrage, die der Unternehmensverband Westfalen-Mitte zu Beginn eines jeden Jahres bekanntgibt. Zwar bewerteten 74 Prozent der Unternehmen ihre momentane Ertragslage als gut oder befriedigend, nur 21 Prozent rechnen aber in 2016 mit einer Verbesserung. Knapp 40 Prozent befürchten sogar eine Verschlechterung. „Die Betriebe haben durch die Krisen in verschiedenen Ländern weltweit zum Teil wichtige Absatzmärkte verloren, die nicht so schnell ersetzt werden können“, schilderte Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Unternehmensverbandes. Nur noch 64 Prozent rechnen im Export mit gleich vielen oder mehr Bestellungen. Über ein Drittel sieht ein schlechtes Auslandsgeschäft auf sich zukommen. Besser sieht es den Umfrageergebnissen zufolge im Inlandsgeschäft aus: 70 Prozent rechnen mit einer besseren oder gleich guten Auftragslage, 30 Prozent befürchten eine schlechte bzw. sich verschlechternde Auftragslage. Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in der Investitionsbereitschaft der teilnehmenden Unternehmen wider: Über 30 Prozent plant mit einem gleich hohen Investitionsvolumen wie im Vorjahr, 20 Prozent wollen mehr investieren. Rund ein Viertel der Unternehmen investiert in geringem Volumen und 23 Prozent werden ihre Investitionskosten senken. Im Bereich der Personalentwicklung zeigt sich ein ähnliches Bild: Über 70 Prozent werden die Belegschaft halten, jeweils 15 Prozent kündigten an, in 2016 aufzustocken beziehungsweise zu kürzen. Das Thema Ausbildung genießt in den Betrieben weiterhin einen hohen Stellenwert: 76 Prozent werden ihr Ausbildungsplatzangebot beibehalten, 11 Prozent wollen es erweitern. Auch die Bereitschaft, Flüchtlinge zu beschäftigen oder auszubilden, ist groß, sofern ihr Aufenthalt gesichert ist. Die besten Chancen haben dem Verband zufolge Bewerber, die die deutsche Sprache beherrschen und mindestens über eine mittlere berufliche Qualifikation verfügen. Beteiligt haben sich an der Umfrage weit über ein Drittel aller Mitgliedsbetriebe des UVWM mit insgesamt 49.000 Beschäftigten.
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