Gerade in Corona-Zeiten war und ist oft von Kundentreue die Rede, womit landläufig die Bindung an ein bestimmtes Unternehmen gemeint ist. Am Verhalten der Bäumer Betriebshygiene Vertriebsgesellschaft mbH während der Pandemie lässt sich exemplarisch zeigen, dass es natürlich auch umgekehrt geht. Hier hat die Firma in Tönisvorst ihre Loyalität gegenüber den Bestandskunden in besonderer Weise unter Beweis gestellt. Dank des bedachten Handelns und großer Organisationen „im Rücken“ konnte der mittelständische Spezialist für Betriebshygiene auch die teils dramatischen Lieferengpässe – etwa für Desinfektionsmittel oder Mundschutz – im Frühjahr und Sommer überbrücken. Zu schaffen war das allerdings nur mit jeder Menge Mehrarbeit. „Bei uns war drei Monate lang die Hölle los“, erinnert sich Alessandro Wernli, Geschäftsführer von Bäumer. Im Lager wurde eine dritte Schicht eingeführt, auch an vielen Wochenenden wurde gearbeitet. Insbesondere Kunden in Bereichen mit hoher Ansteckungsgefahr – darunter Justizvollzugsanstalten, Polizeidienststellen und Seniorenheime – „konnten wir so zuverlässig weiter bedienen“, freut sich Wernli. Um den wichtigen Puffer zu schaffen, habe man zwar eine Weile auf viele potenzielle Neukunden verzichten müssen, sei aber so der Verantwortung gegenüber den bestehenden Kunden gerecht geworden. „Wir haben zudem nur dann Preisanpassungen vorgenommen, wenn unsere Lieferanten ihren Preis erhöht haben“, betont der Unternehmer.
Mehr als 10.000 Artikel
Bäumer, das recht versteckt in einem Gewerbegebiet zwischen dem Stadtteil St. Tönis und der großen Nachbarstadt Krefeld liegt, ist im wahren Wortsinn ein Hidden Champion. Das machen auch die Zahlen deutlich. Das Sortiment umfasst mehr als 10.000 Artikel, von der Schutzbrille bis zum elektrischen Boden-Reinigungsgerät, vom Industriereiniger bis zu Inkontinenz-Artikeln. Der Umsatz bewegt sich in Richtung 20 Millionen Euro pro Jahr. Im Lager stehen 4.200 Palettenplätze zur Verfügung. Die Logistik erfolgt zum Teil mit eigenem Fuhrpark. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um 3.500 kaufende Kunden, darunter sind Namen wie Würth und ThyssenKrupp, aber auch zahlreiche KMU. Eine interne Aufteilung in Branchenteams sorgt dafür, dass die jeweilige Kompetenz sehr hoch ist und die Kunden feste Ansprechpartner haben. Mit jeder Zielgruppe wird in etwa ein Drittel des Umsatzes gemacht. So ist Bäumer sehr breit aufgestellt. Vertriebsleiter Christian Wauters beginnt die Aufzählung der Zielgruppen mit den Industrieunternehmen ab einer Größe von 20 bis 30 Mitarbeitern. „Seit 2020 hat das Hygienebewusstsein einen höheren Stellenwert als je zuvor. Um diesen Bereich professionell abzubilden, reicht es nicht, nur zusätzliche Desinfektionssäulen aufzustellen.“ Vielmehr entstehe professionelle Hygiene durch ein schlüssiges Gesamtkonzept, das auch die Gebäudereinigung und die Waschräume beinhalte. Ein solches Konzept wirkt laut Wauters gleich dreifach: „Die eigenen Mitarbeiter erfahren eine sichtbare Wertschätzung, indem ihnen ein sicheres und sauberes Arbeitsumfeld ermöglicht wird. Das Unternehmen beweist zudem in seiner Außendarstellung, dass es auch unvorhersehbare Krisen souverän beherrscht.“ Und nicht zuletzt biete ein professionelles Hygienekonzept ein oft nicht vermutetes Einsparpotenzial im Bereich der Verbrauchsmaterialien. Die oft im Dutzend herausgerissenen Einmalhandtücher sind auf die Dauer ganz schön teuer. „Das lässt sich mit einem dosierenden Spender vermeiden“, so Alessandro Wernli. Man fungiere daher nicht nur als Verkäufer, sondern auch als Berater und Schulungsanbieter.
Auch Experten
für Seniorenheime
Partner sind die Tönisvorster auch von zahlreichen Gebäudereinigungsunternehmen. „Die Profis schätzen unsere professionelle Beratung, die räumliche Nähe und die damit verbundene Flexibilität“, sagt der Vertriebsleiter. Das sehr breite Produktspektrum der führenden Markenhersteller – u.a. Ecolab, Tana (im Consumer-Bereich mit der Marke „Frosch“ bekannt), Vileda, 3M oder Kimberly-Clark – spiegele alle denkbaren Einsatzmöglichkeiten wider. Die dritte Zielgruppe sind Alten- und Pflegeeinrichtungen. „Die hohen Anforderungen an Qualität und Präzision erfordern Fach- und Branchenkenntnisse auf Expertenlevel“, so Wauters. Und der Geschäftsführer ergänzt: „In diesem Bereich sind wir meist mit eigenen Fahrern unterwegs, die sich in den Einrichtungen bestens auskennen und die Lieferungen exakt auf die Etage und in den Stauraum bringen, wo sie gebraucht werden.“ Es liegt in der Natur der Sache, dass sich dieser besondere Service nur innerhalb von NRW lohnt. Nicht zuletzt profitieren auch Einrichtungen der öffentlichen Hand von der regionalen Nähe und der Kompetenz von Bäumer. Die Firma, Ende der 70er-Jahre durch die Eheleute Bäumer gegründet, hat sich den Charme eines Familienunternehmens bewahrt. Dabei gehört es seit rund sechs Jahren zu BUNZL, einem börsennotierten Konzern mit Sitz in London und einem Jahresumsatz von mehr als elf Milliarden Euro. Als Mitglied der Highclean Group profitiere man außerdem von den Möglichkeiten einer großen Einkaufsgenossenschaft, erklärt Wernli. Der gebürtige Mailänder und Wahl-Düsseldorfer hat in München Betriebswirtschaft studiert und war anschließend für internationale Beratungsunternehmen und andere, global agierende Firmen tätig. Seit zwei Jahren hat er die Verantwortung für Bäumer. „Ich habe die Aufgabe, vernünftige Strategien zu entwickeln, meine Mannschaft zu unterstützen und die richtigen Leute zur Erweiterung des starken Teams zu finden und zu fördern“, so Wernli. Erst kürzlich wurden wieder neue Mitarbeiter eingestellt. „Arbeit gibt es genug.“ Deswegen setzt die Bäumer Betriebshygiene Vertriebsgesellschaft mbH außerdem auf eigenen Nachwuchs. 2021 soll das Ausbildungs-Engagement im kaufmännischen Bereich sowie in der Lagerlogistik fortgesetzt werden.
Daniel Boss | redaktion@regiomanager.deDaniel Boss
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BUNZL Großhandel
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