Es gibt Unternehmen, zu denen fallen den Menschen gleich Bilder ein. Im Falle von Gerber Architekten sind das nicht nur Bilder, sondern erleb- und begehbare Gebäude. Auch die „Architektur“ des 1966 gegründeten Unternehmens, das seit 1979 seinen Stammsitz in Dortmund hat, ist mit Bedacht gestaltet. Frühzeitig ist es Professor Eckhard Gerber gelungen, gleichermaßen ambitionierte wie begabte jüngere Kollegen an Bord zu holen. Mit Benjamin Sieber und Jens Bentfeld zum einen sowie Thomas Lücking und Marius Ryrko zum anderen hat er zwei Geschäftsführerduos, die die Geschicke des aus zwei GmbHs bestehenden Unternehmens mit ihm zusammen leiten. Die Gerber Architekten GmbH mit Benjamin Sieber und Jens Bentfeld ist vom Hauptsitz in Dortmund und den Büros in Hamburg und Münster aus schwerpunktmäßig im deutschsprachigen Raum tätig. Im April wird zudem ein neuer Bürostandort in Düsseldorf eröffnet. Als Prokuristen verstärken Jens Haake, Michael Halbeisen, Barbara Breitenbach, Ralf Schneider und Brigitte Tamasy das Führungsteam. Die Gerber Architekten International GmbH mit Thomas Lücking und Marius Ryrko ist von den Büros in Berlin, Dortmund, Riad und Shanghai aus international tätig.
Auch in Dortmund, das im Zweiten Weltkrieg arg zerstört wurde, gibt es Bauten, die das Team um Professor Gerber geplant und realisiert hat. Vorzeigeprojekte gibt es darunter viele: Weithin bekannt sind das Harenberg City-Center in der Nähe des Bahnhofs und natürlich das legendäre Dortmunder U. In diesem Zentrum für Kunst und Kreativität warteten besondere Herausforderungen auf das Team von Gerber Architekten. Hier ging es darum, ein Produktions- bzw. Lagergebäude, nämlich den alten Gärturm, in ein Museum zu verwandeln – so ein Projekt hat immer Leuchtturm-Charakter. Den Architekten war es ein Anliegen, einen Ort zu erschaffen, der gleichzeitig den Imagewandel Dortmunds versinnbildlicht und der Kultur Raum bietet. Mit einem Schnitt durch alle Geschosse der Halle ist eine außergewöhnliche Raumdisposition, die Kunstvertikale, entstanden, die auf den ersten Blick die besondere Dimension des historischen Bestandsgebäudes auch im Innenraum sichtbar macht.
Aufmerksamkeit in
Saudi-Arabien erregt,
Wettbewerb gewonnen
Während sich die Sinnhaftigkeit der Repräsentanzen in Deutschland locker herleiten lässt, mag die Kombination Riad und Shanghai verwundern. „Das kam auch für uns eher unerwartet“, erläutert Professor Gerber: „Wir hatten in Göttingen eine der größten deutschen Bibliotheken gebaut und das zog internationale Veröffentlichungen nach sich. Den Bauherren in Saudi-Arabien war das aufgefallen und wir wurden zum Wettbewerb der Nationalbibliothek eingeladen. Für einen Architekten ist das Bauen in einem anderen Kulturraum eine besondere Herausforderung. Gefragt war hier ein Entwurf, der Impulse für die städtebauliche Neuordnung Riads gibt, gleichzeitig aber Respekt vor den traditionellen Bauformen zeigt und die Bestandsbauten einbindet. Wir haben den Wettbewerb gewonnen.“ Die King Fahad Nationalbibliothek gilt heute als eine der bedeutendsten Kulturbauten des Königreichs. Mit der Idee, die ursprünglichen Gebäude einfach von einem quaderförmigen Baukörper um- bzw. einschließen zu lassen wie einen Schatz, den man beschützen möchte, hatte man die Saudis begeistert. Die Architektinnen und Architekten konnten außerdem beweisen, dass die deutsche Baukunst zu Recht so einen guten Ruf hat. Weitere Aufträge für Gerber Architekten folgten, und auch in Riad gibt es nun zahlreiche Spuren des deutschen Architekturbüros im Stadtbild. Hierzu gehören die King Salman Science Oasis, die Transfer Station sowie der neue King Salman Park. Aufgrund dieser guten Erfahrungen und um auch im Raum Asien-Pazifik agieren zu können, wurde die Anregung eines der mittlerweile 340 Mitarbeiter, doch auch in China einen Standort zu eröffnen, gerne angenommen. Hauptsächlich Hochhäuser und Gesundheitsbauten, aber auch Kulturbauten übernimmt das Shanghaier Architekturbüro.
Zukunftsgewandte Architektur stellt sich Herausforderungen
Immer knapper wird der Wohnraum in Ballungsräumen; hier sind die Planer besonders gefordert. Man muss eine zentrale Lage mit gutem Wohnkomfort kombinieren, auch unter schwierigen Voraussetzungen. Mit besonderen Fassaden, die z.B. den Lärm der Straße absorbieren, und zur Rückseite hin gestalteten Innenhöfen, Terrassen und Balkonen lässt sich schöner Lebensraum gewinnen. Ihre langjährige Erfahrung und die neuesten technischen Möglichkeiten lassen Gerber Architekten auch im Bereich des Wohnungsbaus kreativ und gleichzeitig energieeffizient und zeitgemäß planen. In Deutschland gehören zu ihren Auftraggebern auch die öffentliche Hand und Genossenschaften. Für Gerber Architekten ist Architektur stets eine ideelle Aufgabe. Man entwickelt neue Dinge und leistet damit einen Beitrag, um unsere Welt zu gestalten. Hierbei übernimmt das Büro ein Projekt am liebsten von Anfang bis Ende und realisiert alles aus einer Hand, auch die Landschaftsplanung und die Bauleitung.
Mit guten Ideen die Brücke aus der alten in die neue Zeit hineinbauen
Eines der aktuellen Projekte des Architekturbüros ist die Erweiterung der Emschergenossenschaft. Es handelt sich hierbei um ein denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude mit verschiedenen, später hinzugekommenen Erweiterungsgebäuden, die mittlerweile in die Jahre gekommen sind. Hier gilt es einmal mehr, Gestalt und Funktionalität so in Einklang zu bringen, dass am Ende die historischen und die neuen Bauwerksteile eine Einheit bilden. Auch werden insbesondere alle Fassaden energetisch saniert. Für die Teams von Gerber Architekten, die im Laufe der Zeit eine lange Liste an Auszeichnungen für herausragendes Wirken bekommen haben, ist das ein spannendes Projekt. „Auch Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bestimmen unser Arbeiten heute“, erklärt Professor Gerber. „Es gibt so viele Möglichkeiten, Gebäude in verschiedener Hinsicht besonders zu gestalten. Wir können Fassaden begrünen, Dächer bepflanzen und darüber noch Photovoltaikanlagen setzen. Seit der Energiekrise ist ja vielen erst richtig bewusst geworden, wie abhängig wir waren. Allerdings würde ich mir von der öffentlichen Hand deutlich mehr Steuervergünstigungen für die modernen energetischen Bauweisen wünschen.“ Immerhin, wo es Fördermittel gibt, helfen die Mitarbeiter seiner Büros den Bauherren dabei, diese auch erfolgreich zu beantragen. Kreative Lösungen, kostenbewusstes Arbeiten, hohe Professionalität und absolute Zuverlässigkeit hat Gerber Architekten zu einem gefragten Partner in den Bereichen Architektur, Städtebau, Innendesign und Landschaftsarchitektur gemacht – national und international.
Daniela Prüter | redaktion@regiomanager.de
Gerber Architekten
Tönnishof 9-13
44149 Dortmund
0231 9065-111
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Gerber Architekten finden Sie HIER
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