Wenn der Wettbewerb härter und die Rahmenbedingungen schwieriger werden, müssen Unternehmer reagieren. Gerade in Service-orientierten Branchen und überall da, wo gute Beratung wichtig ist, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Mobilitätspartner Nummer eins an ihren Standorten will die Senger-Gruppe mit Hauptsitz in Rheine werden. Die 50 dazugehörigen Betriebe verteilen sich auf fünf Bundesländer, über 3.000 Menschen sind hier beschäftigt. Wir haben mit dem Führungsteam, Stefanie und Jörg Senger über New Work im Konzern gesprochen.
Regio Manager: „New Work“ ist ja in der Wirtschaft ein Begriff geworden, der alles und nichts bedeuten kann. Geprägt ist er von Werten wie Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Wie sieht das konkret bei Ihnen im Unternehmen aus?
Jörg Senger: Uns ist es wichtig, für unsere Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder mit seinen Kompetenzen optimal für das Gesamtunternehmensziel einsetzen kann. Das fängt damit an zu schauen, dass wir unsere Mitarbeiter durch Schulungen und Weiterbildungen fördern. Aber auch, dass wir im engen Dialog abstimmen, wo sie ihre persönlichen Stärken am besten einbringen können. Natürlich schließt das auch unsere Führungskräfte mit ein. Hier haben wir ein eigenes Leadership-Programm aufgesetzt, um Entwicklung zu ermöglichen und High-Potentials an uns zu binden.
Stefanie Senger: Wichtig ist es auch, dass wir unseren Mitarbeitern den Rahmen geben, ihre Arbeit weitestgehend flexibel zu gestalten. Eben so, wie es die Arbeitsprozesse und Berufsprofile zulassen. Wir wollen ein moderner Arbeitgeber sein und ermöglichen natürlich auch Homeoffice. Offen sind wir auch, verschiedene Arbeitszeitmodelle auszuprobieren. Es muss aber insgesamt zum Teamwork und der gemeinsamen Zielerreichung beitragen.
RM: Wie sind Ihre Erfahrungen da und wo gibt es Grenzen?
J. Senger: Insgesamt haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, weil wir uns mit den Mitarbeitern intensiv austauschen. Wir haben ihre Bedürfnisse dezidiert abgefragt und sie dann mit den verschiedenen Optionen abgeglichen. Grenzen setzt aber die Art der Arbeit an sich an vielen Stellen: Ein Werkstattmitarbeiter kann nicht im Homeoffice arbeiten. Er muss sich nach den Öffnungszeiten und somit dem Kundengeschäft richten.
RM: Gibt es auch neue Berufsbilder bei Ihnen?
S. Senger: Ja, insbesondere in der Verwaltung, die als Shared-Service-Dienstleister agiert. Durch die digitale Entwicklung war es erforderlich, eine ganz neue Digitalisierungsunit aufzubauen. Dafür haben wir Programmierer und Datenanalysten eingestellt. Es gibt ein Omnichannel-Customer-Experience-Management, um die Schnittstellen zum Kunden zu digitalisieren. Und wir bilden verstärkt Zweiradmechaniker aus, da wir E-Bikes mit ins Portfolio genommen haben.
RM: Sie beide sind ja gewissermaßen im Familienunternehmen aufgewachsen. Wenn Sie den Führungsstil von früher mit heute vergleichen, was sind die wesentlichen Unterschiede bzw. Neuerungen?
J. Senger: Die Transparenz gegenüber den Mitarbeitern! Jeder weiß genau, wo wir mit dem Unternehmen stehen und wo wir hinwollen. Vor einem Jahr haben meine Schwester und ich damit begonnen, unsere Strategie auf verschiedenen Kanälen zu erläutern. Neben Mitarbeiterversammlungen machen wir Podcasts und Video-Townhalls. Unsere Führungskräfte setzen zudem Dialogrunden an den Standorten um. Uns ist nahbare Kommunikation sehr wichtig.
S. Senger: Überhaupt ist die interne Kommunikation viel wichtiger geworden und trägt massiv zum Teamgeist bei. Wir haben eine eigene App, durch die alle Mitarbeiter immer auf dem Laufenden sind. Sie können dort Fragen stellen und mit allen im Betrieb interagieren. Die Rückmeldungen zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.
RM: Danke für das Gespräch!
Katja Meenen
| redaktion@regiomanager.de
Senger Gruppe
Oldenburger Str. 1-11
48429 Rheine
05971 7913109
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Senger Gruppe finden Sie HIER
Teilen: