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Von Köln über Bonn nach Aachen

Drei traditionsbewusste Großstädte, drei herausragende Universitäts- und Forschungsstandorte, drei wirtschaftliche Schwergewichte – und ein Wirtschaftsmagazin, das alles vereint: der Köln/Bonn/Aachen Manager.

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von Regiomanager 01.01.2017
Foto: © Simon – stock.adobe.com

Warum ein neues Wirtschaftsmagazin für die Region Köln/Bonn/Aachen? Ganz einfach. Weil die alten Römerstädte Köln und Bonn sowie Aachen als Residenz Karls des Großen und Krönungsort zahlreicher deutscher Könige und Kaiser einen historisch festen Kern haben, der durchaus auch als historischer Kern NRWs mit weit darüber hinausgehender Bedeutung angesehen werden kann. Auf eben diesem historischen Kern ist eine stabile wirtschaftliche Basis mit unzähligen erfolgreichen Unternehmen erwachsen, die zahllose spannende Geschichten zu erzählen haben.

Und auch wenn die Städte so gern ihre Einzigartigkeit betonen, bestehen hier über Jahrhunderte gewachsene Beziehungen, die aus der sich gegenseitig ergänzenden Vielfalt eine Einheit werden lassen – und zwar im historischen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Kontext.

Köln

Köln ist ein seit jeher wichtiger Handels- und Wirtschaftsstandort. Hier finden sich neben dem weltweiten Kunsthandel Medienunternehmen wie Fernsehsender und Verlage sowie zahlreiche Freiberufler. Auch die chemische Industrie und das Versicherungsgewerbe haben einen guten Stand. Stark vertreten sind kleine und mittelständische Unternehmen. In der Millionenstadt arbeiten knapp 489.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Mit beinahe 53 Prozent ist der Dienstleistungssektor im Bezirk der IHK der wichtigste Motor, gefolgt von Handel, Verkehr und Gastgewerbe (23 Prozent) sowie dem produzierenden Gewerbe (22,5 Prozent). Köln ist ein weltweit bedeutender Kongress- und Messestandort, 25 Leit- und Fachmessen finden jährlich hier statt: von der Süßwarenmesse Anuga über die Photokina als der Leitmesse für Fotografie bis zur Gamescom, der Messe für digitale Spielekultur.

Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Nach dem Fernsehturm ist die gotische Kathedrale das größte Gebäude in der Stadt – der höhere Nordturm misst über 157 Meter. Die Domstadt ist eines der 25 beliebtesten Stadtreiseziele in Europa, daher spielt auch der Tourismus eine wesentliche Rolle. Auch als Forschungsstandort hat sich Köln einen Namen gemacht, die Universität zu Köln ist eine der ältesten Universitäten Europas. Neben vielen anderen Forschungsinstituten ist auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln beheimatet. Dieses private Forschungsinstitut engagiert sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

Bonn

Internationalität ist immer noch ein wesentlicher Faktor in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn – nicht nur der Süßwarenhersteller Haribo und der Likörproduzent Verpoorten sind weltweit bekannt. 18 Organisationen der Vereinten Nationen wie das Klimasekretariat und das Freiwilligenprogramm sind in der Stadt angesiedelt. Sie sind eng vernetzt mit den Bundesministerien, Entwicklungsdiensten, Wirtschaftsunternehmen, Forschungsinstituten, Medienunternehmen und NGOs. Besonders auf den Gebieten Umwelt und Entwicklung punktet Bonn mit hoher Kompetenz. Auch zwei DAX-Konzerne haben in der Stadt ihren Sitz: die Deutsche Telekom und die Deutsche Post DHL. Mit der Postbank zusammen beschäftigen diese drei Unternehmen über 28.000 Mitarbeiter im Kammerbezirk der IHK Bonn. Neben diesen Riesen bilden kleine und mittelständische Unternehmen die größte Gruppe: Die 16.000 Betriebe machen zusammen 99,5 Prozent der in Bonn ansässigen Unternehmen aus, rund 82 Betriebe haben eine Größe von über 250 Beschäftigten. Allen voran dominiert der Dienstleistungssektor die Arbeitsstruktur – im bundesweiten Vergleich schneidet der Kammerbezirk Bonn mit 82 Prozent überdurchschnittlich hoch ab. Auffällig ist des Weiteren der beachtliche Wert an hochqualifizierten Mitarbeitern in der Region (17 Prozent). Allein in Bonn lag 2011 der Anteil der beschäftigten Akademiker bei 21 Prozent. Ebenfalls nicht im Bundesdurchschnitt, sondern deutlich darunter, liegt die Zahl der Arbeitslosen. Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität hat rund 34.000 Studierende. Der Austausch mit den regionalen Hochschulen und Instituten sowie mit denen in Köln und Aachen ist rege.

Lebendig ist auch die Bonner Kulturlandschaft. Fünf Häuser bilden zusammen die sogenannte Museumsmeile: das Forschungsmuseum König, das Haus der Geschichte, das Kunstmuseum Bonn, die Bundeskunsthalle und das Deutsche Museum Bonn. Im Jahr 2012 kamen mehr als 1,45 Millionen Besucher hierher. Der bekannteste Sohn der Stadt ist sicherlich der Komponist Ludwig van Beethoven, aber auch der Künstler August Macke und der Komponist Robert Schumann sowie dessen Ehefrau Clara, ebenfalls Komponistin, sind hier geboren. In Bonn finden in den Sommermonaten die Stadtgartenkonzerte umsonst und draußen statt.

Aachen

Aachener Printen sind zur Weihnachtszeit ein Klassiker, aber auch darüber hinaus ist die Stadt nahe der belgischen Grenze ein wichtiger Standort für die Süßwarenindustrie. In der Städteregion Aachen gibt es 204.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – knapp 50 Prozent waren 2016 im Dienstleistungssektor tätig, während das verarbeitende Gewerbe auf 21 Prozent kam. „Nachdem in vergangenen Jahrzehnten der Dienstleistungssektor in den Vordergrund gestellt wurde, ist es wieder an der Zeit, ein stärkeres Augenmerk auf das produzierende und verarbeitende Gewerbe zu legen, um für diesen Wirtschaftszweig noch bessere Unterstützung leisten zu können“, erklärte Professor Dr. Manfred Sicking – Dezernent für Wirtschaftsförderung, Soziales und Wohnen der Stadt Aachen – auf einer Pressekonferenz zum Handlungskonzept „Industriedialog“. Um die Industrie in Aachen zu stärken, wird die Kommunikation zwischen den Beteiligten – beispielsweise zwischen Industrie und Forschung, Verwaltung und Wissenschaft, Politik und Fachkräften – gefördert. Eine weitere Maßnahme besteht mit der Berufsorientierungsoffensive darin, junge Menschen dazu anzuregen, eine Ausbildung im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe zu machen. Auch der Wissens- und Innovationstransfer wird gefördert, um kleine und mittelständische Unternehmen zu stärken, da diese oftmals keine eigenen Forschungsabteilungen haben.

Universitäten und Fachhochschulen sorgen nicht nur für innovative Produkte und Prozesse, sondern bieten Nachwuchskräften eine gute Ausbildung. An vier Hochschulen – RWTH Aachen, FH Aachen, Katholische Hochschule und Hochschule für Musik – sind knapp 58.000 Studierende eingeschrieben. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) ist eine der größten und traditionsreichsten technischen Universitäten Europas – und eine der führenden technischen Hochschulen Deutschlands.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Aachener Dom, Bischofskirche des Aachener Bistums. Karl der Große ließ den Zentralbau und das Westwerk um 800 n. Chr. bauen. Das Internationale Zeitungsmuseum, das Couven-Museum zur Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und das alte Kurhaus als Veranstaltungsort für Konzerte, Bälle oder Events sind nur einige Adressen für Kulturinteressierte. Kultur für alle kostenlos und im Freien gibt es immer im September: Open-Air-Konzerte auf den schönsten Plätzen der Altstadt.

Karin Bünnagel | redaktion@regiomanager.de

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Fotostrecke

Typisch Bonn: Konzernzentrale der Deutschen Post DHL und der UN-Campus am Rhein (Foto: © Michael Sondermann, Bundesstadt Bonn)

Aachen – die Stadt Karls des Großen heute (Foto: © conorcrowe – stock.adobe.com )

Universität Köln (Foto: © Raffael Weber – stock.adobe.com)

Hauptgebäude der Universität Bonn (Foto: ©XR. v. Nahl – stock.adobe.com )

Aachener Printen auf dem Weihnachtsmarkt (Foto: © ines39 – stock.adobe.com )

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