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Was fehlt, ist teuer

Warum Obsoleszenz-Management in der Industrie immer wichtiger wird

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von Regiomanager 01.01.2018
Anke Bartel (TQ-Systems), Matthias Kohls (Bombardier), Axel Wagner (Würth Elektronik eiSos), Dr. Wolfgang Heinbach (GMP German Machine Parts) und Stefanie Laufenberg-van Rickelen (van Rickelen) (v.l.)

Obsoleszenz? Das war doch die Geschichte mit den Computer-Bildschirmen, Akkuschraubern und billigen Kaffeemaschinen, die zwei Wochen nach Ablauf der Garantie den Geist aufgeben, werden Sie jetzt vielleicht denken. Ja, auch. Aber es gibt noch eine ganz andere, in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene Form der Obsoleszenz, die inzwischen Kosten in Milliardenhöhe verursacht und vor allem Unternehmen aus den Bereichen Automobil-, Raumfahrt-, Militär-, Bahn-, Kraftwerks-, Medizin- und Automatisierungstechnik trifft. Verursacht wird sie von abgekündigten oder aus anderen Gründen auf dem Markt nicht mehr verfügbaren elektronischen Bauteilen, Systemkomponenten, Softwareprogrammen, Chemikalien et cetera. Bis zu 50 Prozent der über den gesamten Produktlebenszyklus anfallenden Gesamtbetriebskosten werden inzwischen durch obsolete Hardware- oder Softwarekomponenten verursacht. Eine Entwicklung, die man beim Non-Profit-Industrieverband COG (Component Obsolescence Group) Deutschland und seinen über 130 Mitgliedern, viele davon auch aus Nordrhein-Westfalen, mit Sorge beobachtet. COG-Vorstandsmitglied Stefanie Laufenberg-van Rickelen, Geschäftsführerin der in Köln und Attendorn ansässigen van Rickelen GmbH & Co. KG, mahnt: „Das Internet of Things und die Industrie 4.0 drohen diesen Trend noch weiter zu verstärken. Wir können deshalb als Verband allen betroffenen Unternehmen nur raten, sich möglichst zeitnah intensiv mit diesem kritischen Thema zu beschäftigen, zumal sich das Problem plötzlich nicht mehr verfügbarer Schlüsselkomponenten in der Regel nicht von heute auf morgen lösen lässt.“

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