Bei der Firma Spaleck in Bocholt traf sich die mittelständische Wirtschaft im Frühjahr zum Industriekongress 2018 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Thema war die Entwicklung einer Arbeitgebermarke, das Employer Branding. Die Halle war mit über 100 Teilnehmern gut gefüllt. In weiten Teilen leergefegt dagegen sei der Arbeitsmarkt in der Region, berichtete IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer: „Es gibt einen Rekord mit 20.000 offenen Stellen über alle Branchen.“ Schon jetzt sei der Fachkräftemangel für Industrieunternehmen das größte Sorgenkind, doch werde das Jahr 2018 angesichts der kommenden Entwicklung noch als gute Zeit in Erinnerung bleiben. Mitarbeiterbindung werde immer wichtiger und die Entwicklung einer Arbeitgebermarke könne dabei helfen, so Hüffer. „Analysieren Sie Ihr Unternehmen, das Umfeld und die Zielgruppen, formulieren Sie die Arbeitgebermarke, kommunizieren Sie zielgruppenspezifisch über die Recruiting-Kanäle, verbessern Sie nach und nach Arbeitsbedingungen und Personalinstrumente“, lautete die Empfehlung von Dr. Christoph Brast, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Organisation an der Westfälischen Hochschule in Bocholt. Zuversicht verbreitete ein Film von Jeanette Kuhn. Die Journalistin und Moderatorin des Industriekongresses hatte Schüler gefragt, ob sie sich vorstellen können, in der Produktion zu arbeiten. Ergebnis: Das Image der Industrie ist überraschend positiv. „Genau darum geht es in der Akzeptanzoffensive der nord-westfälischen Industrie“, betonte IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel. „Wenn es uns gelingt, eine ‚Marke Industrie‘ zu entwickeln, wird es auch für jedes einzelne Unternehmen einfacher, Fachkräfte zu finden.“
Teilen: