Mit der Corona-Pandemie ist das Zukunftsthema „New Work“ deutlich näher gerückt. Denn was bis zum Jahr 2020 noch darunter verstanden wurde – Remote Work, flexiblere Arbeitszeiten und Job-Sharing – wird im Laufe der Corona-Krise immer mehr zur neuen Normalität. So haben viele Unternehmen seit Beginn der Krise im Frühjahr 2020 einen regelrechten Digitalisierungsschub erlebt, indem sie ihre IT-Landschaft so umstrukturiert haben, dass dezentrales Arbeiten auch über einen längeren Zeitraum hinweg problemlos möglich ist. Da diese Digitalisierungsmaßnahmen allerdings sehr kurzfristig erfolgen mussten, ist ein Großteil gerade der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch dabei, die Umstrukturierung der IT-Prozesse zu professionalisieren.
NRM: Herr Pastars, was verstehen Sie unter „New Work“?
Fabio Pastars: New Work bezieht sich auf neue Arbeitsweisen in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung. Alte Strukturen sollen aufgebrochen werden und moderne Arbeitsformen entstehen. Letztlich umfasst New Work alle Gebiete, die die Gestaltung neuer Arbeitswelten betreffen. Dazu gehören u.a. die Arbeitsorganisation, Organisationsentwicklung, Führungs- und Unternehmenskultur sowie Weiterentwicklung. Erfahrungsgemäß führen individualisierte und persönlichere Arbeitsbedingungen der einzelnen Mitarbeiter zu besseren Leistungen und höherer Zufriedenheit, wovon am Ende das Unternehmen als Ganzes profitiert. Die Corona-Krise hat dieses neue Verständnis von Arbeit gefördert: Da Homeoffice mittlerweile zum Standard gehört, entfernen wir uns von der alten Präsenzkultur mit fixen Arbeitszeiten und strengen Hierarchien. Der Wandel hin zu einer ergebnisorientierten Bewertung der Arbeitszeit war eigentlich schon lange überfällig.
NRM: Was bedeutet New Work für die IT-Landschaft von KMU und wie gestalten sich New Work-Prozesse konkret?
Fabio Pastars: Die Grundvoraussetzung für moderne Arbeitsformen im Sinne von New Work ist zunächst einmal ein IT-Konzept, das es ermöglicht, über sichere Verbindungen remote zu arbeiten.
Zudem muss eine Kollaborationsplattform vorhanden sein, die fest im Unternehmen implementiert ist. Ein zweiter Grundbaustein sind unserer Ansicht nach sogenannte Managed Workplaces. Mobile Endgeräte, die inklusive Software und Services flexibel gemietet werden. Eine weitere Voraussetzung ist eine flexible Arbeitszeitregelung. Und nicht zuletzt muss es auch eine flexible Arbeitsplatz-Regelung geben, die es dem Angestellten erlaubt, situationsbedingt zwischen Präsenzarbeit im Büro, Homeoffice oder mobilen Arbeiten zu wählen.
Bei New Work geht es in der Praxis nicht darum, Arbeitsprozesse neu zu schreiben, sondern vielmehr andere Rahmenbedingungen für das Arbeiten zu schaffen. Damit das gelingt, ist im Vorfeld eine gründliche Analyse erforderlich, um zu erkennen, wie effizient ein Unternehmen von seiner IT-Infrastruktur her aufgestellt ist und welche Arbeitsprozesse vorhanden sind. Häufig müssen dann zunächst die vorhandenen IT-Strukturen weiter ausgebaut werden. Als Berater definieren wir gemeinsam mit der Geschäftsleitung die angestrebten Ziele und entwickeln dann einen konkreten Fahrplan.
NRM: Welche Vorteile bietet New Work für den Mittelstand?
Fabio Pastars: Die mit New Work verbundenen Veränderungsprozesse können nicht einfach angeordnet werden, sondern es gilt, New Work konzeptionell im eigenen Unternehmen zu implementieren. Das umfasst auch einen Wandel der Unternehmenskultur. KMU haben hier den Vorteil, dass sie flexibler sind – insofern werden Veränderungsprozesse meist direkt zur Chefsache gemacht. Da Unternehmen, die sich aktiv mit New Work auseinandersetzen, dadurch innovativer und zukunftsfähiger werden, hilft die Umsetzung solcher Veränderungsprozesse auch bei der Schärfung der eigenen Arbeitgebermarke und damit auch bei der Mitarbeiterbindung und -gewinnung.Miriam Leschke
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