„Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken“, wusste schon
der Dichter Dante Alighieri. Dass kleine Kiesel in diesem Sinne auch
große Steine ins Rollen bringen und zum Ausgangspunkt für
unternehmerischen Erfolg werden können, hat Hans Jackels eindrucksvoll
bewiesen: 1956 machte sich der damals 21-Jährige selbstständig und
betrieb als „Einzelkämpfer“ fortan eine Kiesgrube. Später erweiterte er
das Angebotsspektrum um einen Kranverleih und um Betontransporte; aus
Letzterem ging 1993 die Jackels Transporte GmbH hervor. Mit weiser
Voraussicht, unternehmerischer Leidenschaft sowie hohen
Qualitätsstandards ist es Hans Jackels und seinen Nachfolgern gelungen,
den anfangs kleinen Betrieb zu einer starken Unternehmensgruppe mit drei
eigenständig agierenden Firmen zu entwickeln.
Innovative Rohrspezialisten
Genau
wie Hans Jackels hat auch sein Sohn Rudolf ein Gespür für Erfolg
versprechende Geschäftsideen: So erkannte der Junior schon Anfang der
1990er-Jahre das Potenzial von Umweltdiensten und setzte sich dafür ein,
die Reinigung sowie die TV-Untersuchung von Kanälen ins
Jackels-Leistungsportfolio zu integrieren. „Mein Vater antwortete mit
nur einem Wort: Mach!“, erinnert sich Rudolf Jackels, der damals eine
Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolvierte und 1992 seine Meisterprüfung
ablegte. 1997 wurde die Jackels Transporte GmbH schließlich in die
Jackels Umweltdienste GmbH umgewandelt. „Angefangen habe ich allein mit
einem einzigen Kanalspülfahrzeug; mittlerweile beschäftigen wir knapp 30
Mitarbeiter und haben rund 35 zugelassene Fahrzeuge.“ Spezialisiert ist
das Team auf die Bereiche Kanalreinigung, -inspektion,
-dichtheitsprüfung und -sanierung bei Hausanschluss- sowie
Grundleitungen. „Wir decken alle Aufgaben ab, die im Abwasserrohr zu
erledigen sind.“ Zum Einsatz kommen dabei innovative Spezialgeräte wie
hochleistungsfähige Fräsroboter, Saug- und Spülfahrzeuge mit bis zu 160
bar Wasserdruck, Spiralmaschinen, Ortungsgeräte für die Prüfung des
Rohrverlaufs, Minikameraanlagen zur Schadenssuche in Leitungen sowie
Muffendruckprüf- und Verpressfahrzeuge. „Unsere Mitarbeiter müssen somit
nicht selbst im Rohr arbeiten. Stattdessen steuern sie hochmoderne,
speziell nach unseren Wünschen angefertigte Geräte wie hydraulische,
pneumatische oder bogengängige Fräsroboter am Bedienstand des
Sanierungsfahrzeugs“, erklärt Rudolf Jackels. „Diese fahren dann unter
Kamerabeobachtung durch das Rohr und fräsen Hindernisse wie einragende
Stutzen, Wurzeleinwüchse und Ablagerungen präzise weg.“ Auf diese Weise
können Risse von innen repariert oder ganze Leitungen saniert werden.
„Wir setzen stets auf die neueste Technik, um hohe Qualitätsstandards
einhalten zu können“, so der Geschäftsführer weiter. „Wir haben uns das
Ziel gesetzt, direkt bei der ersten Bearbeitung des Rohres Lösungen mit
langer Lebensdauer zu schaffen.“ Deshalb setzt die Jackels Umweltdienste
GmbH auch auf hochqualitative Produkte: Verwendet werden ausschließlich
Materialien, die durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT)
zugelassen sind. Darüber hinaus ist das Unternehmen Mitglied im
Güteschutz Kanalbau. „Größten Wert legen wir darauf, dass unsere ohnehin
bestens qualifizierten Mitarbeiter regelmäßig geschult werden, um
umwelttechnischen Anforderungen stets gewachsen zu sein.“ Kunden
schätzen zudem die kostenlose individuelle Beratung, Ortsbesichtigungen
und eine zuverlässige Angebotserstellung. Zu finden sind die
Auftraggeber, zu denen u.a. die Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten,
die Stadtwerke Krefeld, die Stadtwerke Düsseldorf sowie zahlreiche
gewerbliche Kunden zählen, in einem Radius von 100 Kilometern um den
Firmensitz; auch in Belgien und Holland sind die Rohrexperten tätig.
Bauen am offenen
(Kanal-)Herzen
Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Schwalmtal
verfügt jedoch nicht nur über eine hohe Kompetenz im Bereich der
geschlossenen Rohrarbeiten, sondern ist auch im klassischen Kanal- und
Tiefbau ein gefragter Ansprechpartner. Im Zuge einer Neuordnung der
Unternehmensorganisation gründete Hans Jackels 2000 schließlich die
Jackels Bau GmbH, die er selbst bis zu seinem Tod im Jahr 2008 führte.
In den folgenden sechs Jahren übernahm der langjährige Mitarbeiter
Wolfgang Voßbeck die Geschäftsführung, bis er selbst schwer erkrankte
und 2014 verstarb. „Wir kümmern uns um sämtliche Bauarbeiten am offenen
Herzen“, sagt sein Nachfolger Ralf van Geffen. Spezialisiert ist Jackels
Bau nämlich auf Kanal-, Klär- und Sickerungsanlagen sowie auf
Abwassersammelgruben. Egal ob teilbiologische oder vollbiologische
Kleinkläranlagen realisiert, Kanalrohre verlegt, Hausanschlussleitungen,
Revisionsschächte, Rigolen und Sickerblöcke installiert, Sickerschächte
gebaut oder biologische Abwasserbehandlungsanlagen eingesetzt werden
sollen – Jackels Bau hält für jeden Kunden die richtige Lösung bereit.
„Unser Schwerpunkt liegt letztendlich auf der Verlegung von Kanalrohren,
der Herstellung von Hausanschlussleitungen, auf Kanalsanierungen und
kleineren Pflasterarbeiten. In diesem Bereich sind wir sehr breit
aufgestellt.“ Für derart anspruchsvolle Aufgaben steht dem
22-köpfigen Team ein großer Maschinen- und Gerätepark mit qualitativ
hochwertigen Spezialmaschinen zur Verfügung. „Deshalb gelingt es uns,
für optimale Verarbeitungsprozesse und einen reibungslosen Ablauf zu
sorgen“, so der Geschäftsführer. „Als ich im Jahr 2014 die Firmenleitung
übernahm, hatten wir vier Kolonnen; mittlerweile sind es sieben.“ Dazu
zählen u.a. acht Bagger in verschiedenen Größen und Ausführungen, fünf
Lkw sowie sieben Kolonnenfahrzeuge mit innovativer Geräteausstattung.
„Somit können wir fast allen Anforderungen gerecht werden und selbst auf
kurzfristige Kundenanfragen reagieren.“ Im Einsatz ist die Jackels
Bau GmbH, die Mitglied im Güteschutz Kanalbau ist, sowohl für
öffentliche als auch für gewerbliche und private Auftraggeber im Umkreis
von 100 Kilometern. Dazu zählen namhafte Kunden wie die Städte
Mönchengladbach, Krefeld, Kaarst, Wermelskirchen und Wegberg; in
Kleingartenvereinen sind die Tiefbauspezialisten ebenfalls tätig.
Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über mehrere Hausmeisterverträge
wie z.B. mit den Schwalmtalwerken AöR. „Die Basis guter Arbeit ist in
erster Linie ein ebenso qualifiziertes wie zufriedenes Team“, ist sich
Ralf van Geffen sicher. „Deshalb legen wir Wert darauf, für unsere
Mitarbeiter ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen und für jeden ein
offenes Ohr zu haben.“ Obwohl Jackels über eine große Belegschaft
verfügt, herrscht in der kompletten Unternehmensgruppe auch 60 Jahre
nach der Gründung noch immer ein familiärer Umgang.
Bei Ölunfällen zur Stelle
„In
diesem Sinne führte schon mein Vater die Firma“, sagt Gisela Bienert,
Hans Jackels Tochter und Geschäftsführerin der 2002 gegründeten Jackels
Kranverleih GmbH, die 2008 in die Jackels A & O GmbH umfirmiert
wurde. Das Unternehmen entstand aus den beiden Sektoren
Fäkalienentsorgung und Kranverleih der Mutterfirma, die nach wie vor
feste Bestandteile des Leistungsspektrums sind. „Seit mehr als zehn
Jahren sind wir aber auch im Ölwehrbereich tätig, der sich mittlerweile
zu meinem Steckenpferd entwickelt hat. Im Einsatz sind wir bei
Ölunfällen oder Umweltschäden.“ Zu den Aufgaben zählt u.a. die
Ölspurbeseitigung auf Verkehrsflächen, Parkplätzen oder Industrieböden.
„Wir setzen dafür auf Hochleistungskehrmaschinen, die mit einer
Hochdruck-Vakuum-Technologie bei einem Arbeitsdruck von 200 bar Leistung
und einer Wassertemperatur von 90 Grad reinigen.“ Zudem nehmen die
Maschinen das Öl auf, das anschließend fachgerecht entsorgt wird. „Für
stärkere Verunreinigungen setzen wir zusätzlich ein
Heißwasserreinigungsgerät mit 130 bar ein.“ Auf Unfälle, bei denen Öl,
Diesel oder sonstige belastende Substanzen im Erdreich versickern, ist
das Team mit einem Spezial-Autokran samt Greifer und einer Auslage von
18 Metern vorbereitet. Der Abtransport des kontaminierten Materials
erfolgt mit einem Absetzkipper – bei Bedarf mit Anhänger und Mulden.
Sogar für Gewässerschäden sind die Mitarbeiter ausgerüstet: Mit
Ölsperren und Vliestüchern ist ein rasches Aufnehmen des Öls möglich.
„Hier kommt es vor allem auf Schnelligkeit an: Deshalb sind wir stets
innerhalb von eineinhalb Stunden vor Ort“, sagt Bienert, die mit Leib
und Seele für ihr Unternehmen im Einsatz ist. „Nicht umsonst lautet
unser Motto: Ihr Team für alle Fälle – wir sind schnell für Sie zur
Stelle.“ Angeboten wird ein 24-Stunden-Notdienst, den die
Geschäftsführerin selbst betreut; ihr Handy lässt sie nie aus den Augen.
Außerdem stehen 15 Lkw und mehrere Spezialmaschinen zur Verfügung.
Aufgrund dieser Flexibilität konnte sich Jackels A & O zu einem
gefragten Ansprechpartner bei Ölunfällen entwickeln. Zu den
Auftraggebern zählen beispielsweise die Autobahnmeistereien in
Mönchengladbach, Rheinberg, Ratingen, Duisburg und Dortmund, die Kreise
Kleve, Wesel und Viersen sowie die Städte Bottrop und Düsseldorf. Dabei
gestaltete sich der Start alles andere als leicht für Gisela Bienert.
1989 absolvierte sie zwar eine Lehre im elterlichen Betrieb, aber mit
der Übernahme eines Geschäftszweiges nach dem Tod des Vaters musste sie
sich als Frau erst mal durchkämpfen. Vor fünf Jahren begann die
Geschäftsfrau, sich in der Gemeinde Schwalmtal als sachkundige Bürgerin
politisch zu engagieren; seit zwei Jahren sitzt sie als Ratsmitglied im
Gemeinderat und tritt damit auch hier in die Fußstapfen des Vaters. Mit
ihrem zupackenden Einsatz auf den Baustellen und ihrem
unternehmerischen Talent gelang es ihr, auch den letzten Zweifler
schnell zu überzeugen. „Vor allem habe ich ein tolles Team! Alle 17
Mitarbeiter sind fachlich bestens qualifiziert und sehr engagiert.“ Zu
ihnen zählen übrigens ein Kfz-Meister und zwei Gesellen, die in der
hauseigenen Werkstatt dafür sorgen, dass der Fuhrpark jederzeit in einem
Topzustand ist.
Gemeinsame Philosophie
Jackels
Umweltdienste und Jackels Bau lassen in der Werkstatt ebenfalls die
Wartung und Reparatur ihrer Fahrzeuge vornehmen. Diese Leistung wird
jedoch wie für jeden Kunden in Rechnung gestellt: „Wir sind drei
selbstständig agierende Firmen“, betont Rudolf Jackels. Dennoch arbeiten
die drei Teams bei Bedarf zusammen. „Unsere Leistungen ergänzen sich
sehr gut. Benötigt Jackels Bau beispielsweise einen Kran, kann Jackels A
& O unkompliziert beauftragt werden. Diese Flexibilität macht uns
noch stärker.“ Zudem verbindet eine gemeinsame Philosophie das
Familienunternehmen. So setzen alle drei Geschäftsführer auf die stetige
Qualifizierung im Umweltbereich. Ein Beleg dafür ist die Teilnahme am
Projekt ÖKOPROFIT Viersen. Auch in den Nachwuchs investiert die Gruppe:
Immerhin bilden alle drei derzeit insgesamt zehn junge Menschen in fünf
Berufen aus. Ohnehin haben die Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. Zum
guten Betriebsklima tragen u.a. gemeinsame Weihnachtsfeiern und
Familienfeste sowie regelmäßige Ausflüge bei. „In unserem familiär
geprägten Unternehmen gehört schließlich jeder Mitarbeiter zur Familie“,
sind sich die drei Geschäftsführer einig.
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