Als
am Mittag die ersten Besucher zum Stadion kommen, haben sie dieses
Glänzen in den Augen, das sagt: „Heute passiert hier etwas ganz
Besonderes.“ Dabei steht überhaupt kein Spiel der Fohlenelf an. Es sind
Mitarbeiter eines Unternehmens, die am BORUSSIA-PARK ankommen und sich
auf das Jahreseröffnungsevent ihres Arbeitgebers freuen. Hinter den
Mitarbeitern von Borussias Stadionbetrieb und der
Veranstaltungsabteilung dagegen liegt eine kleine Nachtschicht. Sie
haben verschoben, geschraubt, abgebaut und aufgestellt, abgeräumt und
eingedeckt. Denn der BORUSSIA-PARK ist nicht nur ein Fußballstadion. Er
hat sich in den vergangenen Jahren längst als Messe-, Tagungs- und
Veranstaltungsort etabliert. Dort, wo an Bundesliga-Spieltagen die
VIP-Gäste des VfL empfangen werden und gestern noch die Mitarbeiter
einer großen Versicherung tagten, stimmen sich heute rund 380
Mitarbeiter einer Firma auf ein erfolgreiches neues Jahr ein. Sie werden
eine Stadionführung machen oder auf der Terrasse der Business-Lounge
Bundesligaluft schnuppern können. Sie werden über die riesigen
Videowände im Stadion einen Imagefilm ihres Arbeitgebers sehen und in
der Business-Lounge an spannenden Vorträgen teilnehmen.
Etwa 450
Veranstaltungen mit circa 25.000 Besuchern finden jedes Jahr im
BORUSSIA-PARK statt. Die Palette reicht von einer exklusiven Logentagung
für eine Vorstandssitzung mit acht Personen über eine Familienfeier im
Raum „Büchsenwurf“ bis zu Tagungen oder Firmenveranstaltungen mit bis zu
2.000 Teilnehmern. Hinzu kommen über 100 Feierlichkeiten wie
Kindergeburtstage oder Ausklänge nach Stadionführungen in der Sportsbar
„gladbach**“ pro Jahr. Die Tendenz ist seit Jahren steigend. Das
Besondere dabei: Borussias Stadiongastronomie bietet für jedes dieser
Events die passende Lösung an – und das alles aus einer Hand. Es stehen
insgesamt rund 50 Räume jeder Größe und mit unterschiedlichen
technischen Ausstattungen zur Verfügung.
Das große Plus für eine
Veranstaltung im BORUSSIA-PARK ist das ganz besondere Flair dieses
Stadions. Geschäftliche Treffen, Seminare oder Jahresauftakt-Events, bei
denen nicht nur fachliches Wissen, sondern auch eine positive Stimmung
weitergegeben werden soll, sind geradezu prädestiniert für die Location
BORUSSIA-PARK. „Viele Firmen nutzen den Fußball auch, um ihr
Veranstaltungsmotto anzulehnen oder Gastredner aus dem Fußballbereich zu
engagieren. „So hatten wir im vergangenen Jahr beispielsweise Mario
Basler und Oliver Kahn bei Firmenveranstaltungen zu Gast“, sagt
Christian Esser, Projektleiter aus Borussias Stadiongastronomie.
Fußball als Event-Thema zieht
Der
Fußball ist Verkaufsargument. Er macht es für Borussias
Veranstaltungsplaner aber auch nicht immer einfach. Die Buchung der
Räumlichkeiten ist immer von der jeweiligen Belegung an Spieltagen
abhängig. Somit auch vom sportlichen Erfolg der Fohlenelf. „Finden unter
der Woche Europapokal-Spiele statt, können Logen und Räume an diesem
Tag natürlich nicht für externe Veranstaltungen genutzt werden. Da hat
der Fußball als Kerngeschäft natürlich Vorrang. „So können wir meist
maximal ein halbes Jahr im Voraus konkret planen“, sagt Esser.
Schließlich wisse noch niemand, ob der VfL in der kommenden Saison
wieder den Sprung in einen internationalen Wettbewerb schafft. „Aber
natürlich bieten wir unseren Kunden Optionen für gewisse Zeiträume an.“
Das
Besondere dieses Ortes wird den Besuchern des heutigen Events
spätestens in der ersten Pause auf den Terrassen der Business-Lounge mit
dem erhebenden Blick ins Stadion schnell klar. Denn der lässt niemanden
kalt. Bei Borussia können die Kunden das alltägliche Tagungsgeschäft
mit dem Emotionalen verbinden. „Eine Tagung im BORUSSIA-PARK ist ja
zunächst einmal eine Tagung wie in einem Hotel oder Kongresszentrum,
aber dann macht man eine Tür auf und steht in einem riesigen Stadion.
Das ist einfach inspirierend. Man ist in einer anderen Welt, das tut dem
Kopf gut, und das kann man natürlich nutzen. Zu Teambuilding-Maßnahmen
für Unternehmen, zum gemeinsamen Grillen mit Stadionblick oder eben um
bei einer Stadionführung hinter die Kulissen zu schauen“, sagt Norbert
Wolfers, der als Bereichsleiter für die Veranstaltungen und die
Gastronomie im BORUSSIA-PARK verantwortlich ist.
Ein gutes Zusatzgeschäft
Ein
Fußballstadion als Eventlocation – das war im BORUSSIA-PARK nicht
ursprünglich geplant. „Ihn dennoch so zu nutzen lag auf der Hand“, sagt
Wolfers, der aus dem Hotelgewerbe kommt. „Es ist ja nichts Neues,
beispielsweise organisieren auch Hotels Tagungen, um die
Zimmerkontingente auszulasten.“ Das Credo Borussias formulierte
Präsident Rolf Königs schon vor der Fertigstellung des BORUSSIA-PARK,
als er sagte: „Wir brauchen keine teure Multifunktionsarena, sondern
eine Arena mit multifunktionaler Nutzung.“ Das gilt bis heute: Das
Stadion trägt sich durch das Kerngeschäft Fußball, doch die
Veranstaltungen seien ein willkommenes Zusatzgeschäft.
Das Stadion
als Ort zieht – auch nach zwölf Jahren BORUSSIA-PARK. Es gibt allerdings
auch Grenzen: So ist die Kabine der Profis ebenso tabu wie eine Störung
des Trainings- und Spielbetriebs der verschiedenen VfL-Teams. So würde
z.B. oft gefragt, ob es möglich sei, direkt im Mittelkreis auf dem
Spielfeld zu heiraten. Aber der Rasen sei natürlich ein „Heiligtum“, wie
Esser betont. Ansonsten seien die meisten Dinge eben einfach eine Frage
der Organisation, des Termins oder des Preises. „Wir haben auch schon
eine komplette Hochzeitsgesellschaft aus München mit Reisebussen nach
Mönchengladbach in unser Stadion bringen lassen.“
Ob Trauungen,
Geburtstage oder Trauerfeiern – auch bei privaten Anlässen ist der
BORUSSIA-PARK eine gefragte Location. Bislang sind es vor allem
Tagesveranstaltungen, die im VfL-Stadion stattfinden, doch das dürfte
sich bald ändern. „Wenn das Hotel im BORUSSIA-PARK entsteht, eröffnen
sich für uns natürlich ganz andere Möglichkeiten“, sagt Guido Uhle,
Borussias Prokurist. Dann könne man auch mehrtägige Veranstaltungen
anbieten, bei denen die Gäste von den extrem kurzen Wegen und dem
besonderen Stadion-Flair zugleich profitieren würden. „Unser Ziel ist es
dann, etwa 750 Veranstaltungen im Jahr durchzuführen.“
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