Management

Gute Lage trotz zunehmender Verunsicherung

Der Wirtschaft im Rheinland geht es überdurchschnittlich gut. Das bestätigt die Konjunkturumfrage der sieben rheinischen Industrie- und Handelskammern. Unternehmen sehen aber auch Risiken.

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von Regiomanager 01.02.2016
Foto: © fotogestoeber – stock.adobe.com

Zu Beginn des Jahres 2016 gibt die Geschäftslage im Rheinland Anlass zu verhaltener Freude: Die hiesigen Unternehmen sind insgesamt in einer guten Position, auch blicken sie zukünftigen Geschäftsentwicklungen positiv entgegen. Dennoch fühlen sie sich alles andere als sicher, wie Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, erläutert: „Wir sehen im Rheinland zurzeit noch eine überdurchschnittlich gute Geschäftslage. Allerdings liegen die Erwartungen der exportorientierten Unternehmen trotz einer leichten Stimmungsaufhellung noch unter dem langjährigen Durchschnitt, was vor allem an der anhaltenden Flaute in den Schwellenländern liegt. Insgesamt sind die Unternehmen im Rheinland zunehmend durch die aktuelle Wirtschaftspolitik verunsichert.“ Unter anderem seien die Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt, das Mindestlohngesetz, die Rente mit 63 sowie die Unsicherheiten über die Erbschaftssteuer riskant.

Unternehmen wollen weiter investieren 

Rund 3.000 Betriebe mit rund 270.000 Beschäftigten aus dem Rheinland hatten zu Jahresbeginn die Konjunkturumfragen der sieben rheinischen IHKs beantwortet. Die Ergebnisse der Regionen Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Duisburg/Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid wurden jetzt in Düsseldorf vorgestellt: Rund 41 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Lage als gut, 48 Prozent als befriedigend und elf Prozent als schlecht. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen darstellt, ist damit seit Herbst 2015 mit aktuell 30 Punkten fast gleich geblieben. Er liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 21,5 Punkten. Die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf sehen 27 Prozent der Unternehmen positiv, 14 Prozent sind pessimistisch. Die Bereitschaft zu Investitionen ist weiterhin gegeben: 27 Prozent der befragten Unternehmen planen höhere Investitionen, während 16 Prozent ihre Investitionen zurückfahren wollen.

Neue Stellen in der Beratung, der IT und im Gesundheitsgewerbe

Die Beschäftigungspläne bleiben auf einem insgesamt stabilen Niveau: 22 Prozent der Betriebe planen Neueinstellungen, vor allem die Unternehmen in der Beratung und Wirtschaftsprüfung, in der IT-Branche und der Gesundheitswirtschaft. Auch die chemische Industrie, das Ernährungsgewerbe und elektrotechnische Betriebe planen mit mehr Personal. Dagegen rechnen die Unternehmen der Metallindustrie mit einem Beschäftigungsabbau in den kommenden Monaten.

Weltweite Krisen als Risiko

In der Industrie ist für 40 Prozent der Unternehmen die Auslandsnachfrage ein Risiko, in der Gesamtbetrachtung sehen dieses Risiko nur 22 Prozent der Betriebe. Gründe sind die gedämpfte Wachstumsdynamik in den Schwellenländern, zunehmende geopolitische Krisen und die Unsicherheit über die Entwicklung in der EU – auch wenn die Ausfuhren deutscher Unternehmen in die Eurozone und sonstigen EU-Länder gegen Ende 2015 gestiegen sind.

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