Wie attraktiv die berufliche Bildung für Studienaussteiger ist, hat die Hochschule Niederrhein im Rahmen eines Treffens des Verbundprojekts „Next Step Niederrhein“ am 12. November analysiert. In dem Projekt arbeiten die Hochschulen Rhein-Waal und Niederrhein gemeinsam mit Arbeitsmarktakteuren der Region daran, Studienzweiflern zielgerichtet Hilfe anzubieten und diese auf das Netzwerk aufmerksam zu machen. „Wir haben eine Verantwortung für unsere Studierenden und diese hört auch dann nicht auf, wenn sie über einen Studienabbruch nachdenken“, sagt Professor Berthold Stegemerten, Vizepräsident für Studium und Lehre, bei der Veranstaltung. In seinem Ressort ist das Verbundprojekt „Next Step“ angesiedelt. Ulrich Heublein vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) beleuchtete in seinem Vortrag Motive für den Studienabbruch und einen möglichen Einstieg in die berufliche Bildung. 42 Prozent der Befragten, die vor dem Studium keine berufliche Ausbildung abgeschlossen hatte, startet nach dem Abbruch eine berufliche Ausbildung. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die Studienabbrecher zweieinhalb Jahre nach ihrer Exmatrikulation befragt wurden. „Wir brauchen eine enge Begleitung der Studienabbrecher, um Perspektiven für sie zu entwickeln“, sagte Heublein. Die Berufsausbildung ist laut der Studie für die Studienabbrecher wegen des starken Praxisbezugs, eines schnellen Abschlusses, der intensiven Betreuung und der niedrigen finanziellen Belastung interessant. Wichtige Einflussfaktoren für die Aufnahme einer beruflichen Ausbildung sind die Bildungsherkunft, die Aussicht auf eine praktische Tätigkeit sowie als zu hoch empfundene Anforderungen im Studium.
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