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Marketing Club Krefeld: In Krefeld geht was!

Der Marketing Club Krefeld fördert den neuen unternehmerischen Lokalpatriotismus.

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von Regiomanager 17.12.2021 Anzeige
Der Vorstand des Marketing Clubs Krefeld von links: Lothar Krenge, Isabel Conen, Michael Neppeßen, Jörg Somborn, Lutz Gottschalk, Tobias Polka, Dr. Ulrich Kiffe (nicht auf dem Foto sind Martina Dors und Julia Ebrem)

Rund 60 Marketing Clubs gibt es bundesweit. Hier treffen sich Unternehmerinnen und Unternehmer, um sich auszutauschen, wertvolle Businesskontakte zu knüpfen oder auch sich weiterzubilden. In Pandemiezeiten, in denen es vielerorts um die nackte Existenz geht, genießt Networking aber nicht immer die oberste Priorität: Als Resultat verzeichneten die Clubs einen Mitgliederschwund von rund 15 Prozent. Eine Ausnahme bildete der Marketing Club Krefeld: Hier blieben die Mitgliederzahlen glücklicherweise auch in der Krise stabil. Beleg dafür, dass sich was tut in der Samt- und Seidenstadt und man auch in herausfordernden Zeiten zusammenhält.
Ganz ohne Einbußen lief das Clubleben aber natürlich auch in Krefeld nicht ab: So mussten die monatlich stattfindenden Clubabende – Veranstaltungen bei unterschiedlichen GastgeberInnen mit passenden Fachvorträgen und anschließendem Get-Together – entweder digital abgehalten oder ganz abgesagt werden. „Das bedeutete schon eine erhebliche Beeinträchtigung des Clublebens, das sehr vom persönlichen Austausch lebt. Aber wir sind zuversichtlich, dass 2022 wieder mehr Normalität einkehren wird“, so Präsident Dr. Ulrich Kiffe. Geplant sind bislang unter anderem Clubabende bei VIVAOPTIC und im Mies van der Rohe Business Park, nachdem man in 2021 unter anderem im Zoo und im Restaurant Verve zu Gast war. Neuen Schwung werden im kommenden Jahr sicher auch die neuen weiblichen Vorstandsmitglieder mitbringen: Martina Dors, Immobilienmaklerin und seit über zehn Jahren Teil des Clubs, übernimmt die Mitgliederbetreuung von ihrem Vorgänger Jörg Somborn, Julia Ebrem, Marketing-Expertin des Düsseldorfer Beratungsunternehmens ADKL, die Kommunikationsarbeit. „Ohne bei der Wahl eine Quote im Hinterkopf gehabt zu haben, sind wir doch sehr glücklich darüber, dass sich die bisherige Herrenrunde etwas auflockert und zudem verjüngt“, bestätigt der geschäftsführende Vorstand Michael Neppeßen.
Passend dazu formierten sich 2021 auch die „Marketing-Pioniere“, der U35-Bereich unter der Leitung von Isabel Conen und Kai Roß, die im Herbst erfolgreich ihr erstes Event in der Brauerei Königshof absolvierten. „In Krefeld entsteht gerade ein neuer unternehmerischer Lokalpatriotismus und es ist sehr spannend, das so hautnah mitzuerleben und begleiten zu dürfen“, lächelt Conen. „Kehrten die jungen Leute Krefeld in der Vergangenheit nach der Ausbildung oft den Rücken zu, um ihr Glück in den deutschen Metropolen zu suchen, bekennen sich heute wieder viele bewusst zu ihrer Heimatstadt. So ist hier eine neue, frische und innovative Start-up-Kultur entstanden, die der Stadt ihren Stempel aufdrückt und sich auch von Corona nicht unterkriegen lässt.“ Einen umfassenden Eindruck von dieser lebendigen Kultur vermittelte der Clubabend „Vom Stiefkind zum Leuchtturmprojekt: Wie entwickelt sich Krefelds Gründerszene? Wie netzwerken Start-ups?“, allerdings noch zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. Neben einigen lokalen Gründern – darunter etwa Josephine van Ginneken-Schreuder, die für ihre Schülerhilfe Tutoris vom Marketing Club ausgezeichnet worden war, oder Lukas Kuhlendahl, dessen gemeinnütziger Verein „silkvalley“ junge Unternehmensgründer zusammenführt – kamen damals auch erfolgreiche Unternehmer wie Wolf-Reinhard Leendertz zu Wort, der im Mies van der Rohe Business-Park attraktive Büroflächen und somit gewissermaßen Starthilfe für Start-ups anbietet. Er ist ein gutes Beispiel für den Spirit, den es in Gründerzeiten braucht: Sein erstes erfolgreiches Geschäft führte er bereits als Schüler, als er mit drei Freunden nach Schulschluss Fernseher, Videorekorder und Autoradios aus einem Ladenlokal auf der Uerdinger Straße verkaufte.
Solcher Gründer- und Innovationsgeist werden demnach bei der Verleihung des Marketingpreises besonders hoch bewertet: Im November 2021 wurde nach einjähriger coronabedingter Pause die Erzeugergenossenschaft Landgard aus Straelen mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Sie hatte sich unter anderem mit einer besonderen Marketingstrategie in Corona-Zeiten hervorgetan. „Landgard verkauft eigentlich nur an Handelskonzerne, sprach mit seiner Kampagne aber auch Endkunden an und unterstützte so Partner und Einzelhändler“, erläutert Tobias Polka, Vorstand Finanzen des Marketing Clubs, die Preisvergabe. „Das Unternehmen hat praktisch eine Business to Business to Customer-Kampagne gefahren.“ Für Michael Hermes, Bereichsleiter Marketing von Landgard, ist der Preis eine große Ehre und ein schöner Lohn nach unsicherer Zeit: „Wir hatten im ersten Lockdown das große Problem, dass Blumenläden geschlossen waren. Rund 1,2 Milliarden Euro des Umsatzes von rund zwei Milliarden, den unsere Mitglieder machen, machen sie mit Blumen. Darunter gibt es aber solche, die nur zwei, drei Tage haltbar sind und in dieser Zeit verkauft werden müssen. Hier hat uns der Lebensmitteleinzelhandel zwar geholfen, aber die Einbußen waren dennoch groß.“
So wie er wissen die meisten der Unternehmen in Krefeld und Umgebung um die Bedeutung des Marketing Clubs für den eigenen Geschäftserfolg: „Ich verlasse eigentlich jeden Clubabend mit dem Gefühl, eine neue Idee mitgenommen zu haben“, bestätigt Christopher Borchert, geschäftsführender Gesellschafter der Softwareentwickler von App Logik. „Es wird Zeit, dass es endlich wieder losgeht.“ Denn in Krefeld und im Marketing Club hat man noch Einiges vor.

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