NRM: Beim Thema
LED-Beleuchtungs-Contracting stellt sich für Unternehmer vorrangig die
Frage nach den damit verbundenen Kosten und Nutzen. Wie hoch ist denn
generell die durchschnittliche Kostenersparnis, die ein Unternehmen
durch LED-Umrüstung im Jahr erzielen kann?
Ludger Merten:
Die bereits realisierten Projekte zeigen, dass eine Ersparnis bei den
Energiekosten von 65 Prozent und mehr möglich ist. Das Einsparpotenzial
ist enorm, aber es ist natürlich entscheidend, jedes Projekt individuell
zu betrachten. Denn neben den Einsparungen bei den Energiekosten kommen
noch die reduzierten Wartungskosten und eventuelle zusätzliche Effekte
zum Tragen.
NRM: Wie
funktioniert das LED-Beleuchtungs-Contracting, das Ihr Unternehmen LEaD
Light GmbH in Kooperation mit der Emscher Lippe Energie (ELE) anbietet,
und welche Vorteile eröffnet es dem Contractingnehmer?
Ludger Merten:
Im Rahmen eines Contracting entwickeln wir für den Kunden ein
maßgeschneidertes LED Beleuchtungskonzept und übernehmen die komplette
Anschaffung und technische Realisierung. Die ELE als Contractinggeber
bleibt dabei Eigentümerin der Beleuchtungsanlage und stellt diese dem
Kunden gegen eine monatliche Contractinggebühr zur Verfügung –
Instandhaltung und feste Austauschzusage inklusive. Viele Unternehmer
möchten bereits jetzt auf LED Beleuchtungssysteme umstellen, jedoch sind
häufig andere Investitionen vorrangig. Hier bietet das Contracting den
Unternehmern den Vorteil, sofort von den erheblich gesunkenen
Energiekosten zu profitieren und die deutlich bessere Lichtqualität zu
nutzen.
NRM: Wie schwierig gestaltet sich die
Finanzierung von Contracting-Projekten?
Ludger Merten:
Die Praxis zeigt, dass je nach Investitionsvolumen die Finanzierungen
schnell und unbürokratisch abgewickelt werden. Es handelt sich natürlich
immer um Einzelfallprüfungen. Eine Finanzierungszusage erfolgt in der
Regel innerhalb weniger Tage nach Prüfung. Bei hohen Investitionen sind
eventuell zusätzliche Punkte wie z. B. Sicherungsrechte zu prüfen. Dies
ist aber bis heute eher die Ausnahme.
NRM: Auf
wieviele Jahre sind Contracting-Verträge im Schnitt ausgelegt und wie
häufig kommt es vor, dass der Kunde sich nach dem Ende der Laufzeit zum
Kauf der Anlage entscheidet?
Ludger Merten: Unsere
Contracting-Verträge sind immer auf fünf Jahre ausgelegt. Nach fünf
Jahren entscheiden sich unsere produzierenden Kunden fast alle zum Kauf
der Anlage. Grund hierfür ist die deutlich längere Nutzungszeit der LED
Beleuchtungsanlagen, die dem Unternehmer eine beträchtliche Steigerung
der Einsparung garantiert. Bei Projekten aus dem Bereich Fitness,
Wellness und Shoplighting ist das Interesse sehr groß, die
Beleuchtungsanlage ggf. nach fünf Jahren zu verändern, weil sich in
diesen Sektoren die Marketingkonzepte der Kunden teilweise deutlich
verändern. Hierbei bietet das Contracting dem Kunden den Vorteil, sich
flexibel und effizient auf die neuen Anforderungen einzustellen.
NRM:
Inwiefern stellt diese Form des Energiemanagements eine
Win-Win-Situation für den Contractingnehmer und den Contractinggeber
dar?
Ludger Merten: Die Win-Win-Situation ist sowohl für
den Contractingnehmer als auch für den Contractinggeber sehr deutlich:
Der Contractingnehmer hat sofort besseres Licht und eine Reduzierung der
Betriebskosten. Der Contractinggeber verfügt über ein sehr effizientes
Finanzierungsinstrument, welches die Entscheidung, auf LED
Beleuchtungsanlagen umzusteigen, deutlich beschleunigt.
NRM: Haben Sie einen Tipp aus der Praxis
für Neueinsteiger?
Ludger Merten: Besonders wichtig
ist die detaillierte Bestandsaufnahme, Beratung und individuelle Planung
für den Kunden. Jedes Projekt ist anders und hat Besonderheiten, die
dem Kunden wichtig sind. Hier ist eine individuelle Beratung über
Energiekosteneinsparung, aber insbesondere auch über neue Lichtkonzepte
und Lichtmöglichkeiten entscheidend. Nur unter Berücksichtigung dieser
beiden Elemente kann ein optimales Ergebnis für den Kunden erzielt
werden.
NRM: Herr Merten, herzlichen Dank für das Gespräch.
Miriam Leschke I redaktion@ niederrhein-manager.de
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