Namen & Nachrichten

Mikro-Depots in Neuss

IHK übergibt Handbuch an Verkehrsminister

Avatar
von Regiomanager 02.12.2019
Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein), NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Christoph Hölters (Planungsdezernent der Stadt Neuss) und Dr.-Ing. Christian Jacobi (Geschäftsführer der agiplan GmbH) (v.l.)

Dauerstaus, Parkplatzmangel, Belastungen für Mensch und Umwelt – die innerstädtische Infrastruktur ist vielerorts überlastet. Getrieben vom stetig wachsenden Online-Handel, trägt der Lieferverkehr seinen Teil zu diesem Kollaps bei. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die IHK Mittlerer Niederrhein eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung sogenannter Mikro-Depots in Mönchengladbach, Krefeld und Neuss in Auftrag gegeben. Diese City Hubs sollen allen KEP-Dienstleistern gleichermaßen als gemeinsame Logistikbasis zur Verfügung stehen. Von dort aus kann die finale Strecke zum Kunden mit kleinen Lieferfahrzeugen wie Lastenfahrrädern zurückgelegt werden. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Ergebnis der Studie, das Handbuch „Mikro-Depots im interkommunalen Verbund“, hat IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz Mitte November Landesverkehrsminister Hendrik Wüst überreicht. Der Verkehrsminister bedankte sich bei der IHK und den beteiligten Städten für das Engagement. „Wir geben viel Geld aus, damit der ÖPNV besser wird. Gleichzeitig brauchen wir Konzepte, wie wir die letzte Meile im Paketverkehr optimal gestalten“, sagte Wüst. „Am Ende müssen wir in die Umsetzung kommen. Ich komme gerne wieder, wenn die ersten Mikro-Depots eröffnet werden.“ Wie das gelingen kann, beschrieben die Autoren der Studie: Dr.-Ing. Christian Jacobi und Dr. Sebastian Stiehm von der agiplan GmbH und Dr.-Ing. David Rüdiger vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik. Ihren Berechnungen zufolge ist ein Beispiel-Mikro-Depot mit 180 qm Gebäudefläche in der Lage, pro Tag etwa 1.400 Pakete mit zwölf Lastenfahrrädern in einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern auszuliefern. „Diese Immobilie sollte über separierte Lagerflächen für die einzelnen Dienstleister, über Sozialräume und im Idealfall auch über eine Laderampe verfügen“, erläuterte Rüdiger. „Ein Erfolgsfaktor ist vor allem die verkehrliche Anbindung und die Zugänglichkeit der Umschlagfläche für Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.“ In allen drei Städten seien Immobilien in Innenstadtlagen identifiziert worden, die geeignet sind.

Teilen:

Newsletter abonnieren

Newsletter abonnieren und Brancheninfos erhalten

Datenschutz*