Titelporträt am Niederrhein

MOStron Elektronik: 45 Jahre Elektronik-Kompetenz

Das Familienunternehmen MOStron steht für ebenso filigrane wie robuste Technik

Avatar

Mostron Elektronik

15.01.2025 Anzeige
Geschäftsführerin Katrin Camps (© Frank Wiedemeier)

Es gibt Unternehmen, deren Namen die allermeisten Menschen in Deutschland noch nie gehört oder gelesen haben – und doch kommen sie jeden Tag mit ihren Produkten in Kontakt. Die MOStron Elektronik GmbH ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Seit der Gründung am 5. Dezember 1980 betreibt das Viersener Unternehmen ein reines B2B-Geschäft. „Wir sind Zulieferer für namhafte Mittelständler und auch Dax-Konzerne“, sagt Geschäftsführer Arno Kepp. Diese Kunden setzen die Technik vom Niederrhein häufig in der Öffentlichkeit ein. So hat MOStron einen Monitor für ein Kassensystem entwickelt, das wiederum von einer der größten Tankstellen-Ketten genutzt wird. „Somit sind rund 8.000 unserer Monitore bundesweit im Einsatz“, erklärt Kepp. Der POS-Touch-Panel-PC kann als Bedieneinheit für den Kassierer und als Kundeninformationsdisplay genutzt werden. Ausgestattet mit einem 15,6 Zoll-Full-HD-Display ist er dafür geeignet, sowohl die komplette Kassenterminalanwendung zu nutzen als auch Preise und Werbung in Kundenrichtung anzuzeigen.

Derzeit läuft ein Großprojekt für einen Discounter, um ein weiteres Beispiel zu nennen. Hier geht es um ein Kunden-Informationsdisplay, das demnächst europaweit in den Filialen installiert wird. Auch in diesem Fall dürften es am Ende mehrere tausend Exemplare sein. „So kommt der Endkunde mit MOStron in Kontakt, ohne es zu merken“, sagt Arno Kepp. Übrigens: Das „WetterDisplay“ des bekannten Anbieters WetterOnline stammt ebenfalls vom Niederrhein. Der handliche Bildschirm liefert Daten rund um Niederschlag, Sonnenscheindauer und Temperaturverlauf.

 

Fest in Familienhand

Gründer Arno Kepp leitet den Betrieb mit rund 40 Mitarbeitenden gemeinsam mit seiner Tochter Katrin Camps und seinem Schwiegersohn Sascha Camps. Auch Ehefrau Renate Kepp hilft mit. „Unsere Firma ist fest in Familienhand“, sagt Katrin Camps. „Leidenschaft und Engagement zeichnen uns aus – eben typisch Familienunternehmen.“ MOStron – eine Schöpfung aus MOS („Metal Oxide Semiconductor“, also Halbleitertechnik) und tron (Elektronik) – hat sich als Hardware-Entwickler und -Lieferant einen Namen gemacht. „Embedded-Systeme“, „Motherboards“, „HMI-Displays“ und „Panel-PCs“ sind nur einige wenige Schlagwörter. Die Niederrheiner zählen zu den führenden Spezialisten von industriellen Komplettlösungen, Displays und Digital-Signage-Lösungen. Im modernen Showroom werden verschiedene Varianten präsentiert.

Eine typische industrielle Anwendung ist zum Beispiel das besagte Kassendisplay. Aber auch Touchscreens in Anlagensteuerungen gehören zum Portfolio. Displays finden sich unter anderem in den Wartezimmern von Arztpraxen, in Straßenbahnen und Zügen. Stets geht es um möglichst gute Optik in einem widerstandsfähigen Gehäuse. Das gilt auch für die Produkte aus dem Bereich Digital Signage, die mitunter rund zwei Meter hoch sind. Sie dienen als Orientierungshilfe im Kongresszentrum, als digitales und feuerfestes Info-Brett in Fluren von Mehrfamilienhäusern, als Raumbelegungsinfo im Hotel oder als Gerichtssaal-Management-System. „In mehreren Bundesländern sind Justizgebäude mit unseren Lösungen ausgestattet“, so Katrin Camps. Die Kunst liegt im Spagat aus filigranen Elektronikbauteilen und robustem Schutz. So hat MOStron etwa mit dem spritzwassergeschützten NeptunTouch24 ein Gerät für den Außeneinsatz entwickelt, das nahezu jeder Wetterlage standhält. Regen, Sturm und Schnee – kein Problem. Selbst Temperaturen von minus 20 bis plus 40 Grad hält das Gerät aus. Gegen Vandalismus helfen Sicherheitsglas und Edelstahlrahmen. „Unsere Kunden kommen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen und Wünschen auf uns zu. Die wesentliche Kompetenz von MOStron liegt darin, Ihnen das exakt Passende zu liefern“, erklärt Prokurist Sascha Camps. „Hierbei kommt uns die langjährige Erfahrung zugute, obwohl kein Projekt wie das andere ist.“

Nach Beratung und Austausch geht es in die individuelle Entwicklung, die ausschließlich in Viersen stattfindet. Auch die „Assemblierung“, also der Zusammenbau verschiedener Komponenten, erfolgt am Standort. „Nach intensiven Tests auf Herz und Nieren werden die Produkte schließlich ausgeliefert“, sagt Katrin Camps. Zwar kommen auch Einzelanfertigungen vor, in der Regel sehen Rahmenverträge aber den Abruf von mehreren hundert Geräten gleichzeitig vor. Entsprechend groß ist das automatische Kleinteilelager.

 

Engen Kontakt nach Taiwan

Die Fertigung findet in Asien statt. MOStron pflegt seit Jahrzehnten engen Kontakt zu einem Hersteller in Taiwan. „Dort ist schon die zweite Generation am Ruder, wie bei uns“, erzählt Arno Kepp. Auch wenn es sich um eine rechtlich völlig unabhängige Gesellschaft handelt – in China und Taiwan sind mehrere Mitarbeiter ausschließlich mit MOStron-Aufträgen beschäftigt. Regelmäßig fliegen Arno Kepp, Katrin und Sascha Camps sowie Mitarbeitende nach Asien, um Fertigungsstätten vor Ort zu besuchen und Kontakte zu pflegen. Die Entwicklung in den vergangenen 45 Jahren

ist enorm. Angefangen hatte Arno Kepp allein in einer ehemaligen Arztpraxis in der Viersener Innenstadt. Nach dem Ingenieurstudium in Krefeld und den ersten beruflichen Erfahrungen startete er den Handel mit Elektronik-Komponenten aus den USA und Japan. „Damals liefen die Bestellungen noch alle via Telex“, erinnert er sich. In den 1990er-Jahren begann MOStron damit, selbst Technik zu entwickeln. Heute setzt das Unternehmen pro Jahr zwischen 15 und 20 Millionen Euro um. Der Gebäudekomplex an der Helmholtzstraße hat eine Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern.

 

Investitionen in Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben, nicht nur im Sortiment (etwa in Form von E-Ladesäulen-Displays). „Wir sind weitgehend klimaneutral“, sagt Arno Kepp. Auf dem Flachdach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage. „In den wärmeren Monaten kommen wir damit aus, ansonsten beziehen wir zertifizierten Öko-Strom“, so Katrin Camps. Das Unternehmen kann auf fossile Brennstoffe verzichten. Im „Wärmeraum“ steht nicht nur der Stromspeicher, der die Sonnenenergie aufnimmt, sondern auch das Herz der Heizanlage: eine sogenannte Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Sie funktioniert im Kreislauf-Prinzip: Aus dem Brunnen wird Grundwasser hochgepumpt, das eine Temperatur von etwa 13 Grad hat. Die Wärmepumpe entzieht dem Grundwasser einige Grad an Wärme – und das kühlere Nass wird wieder zurück in die Tiefe gepumpt. „Insgesamt hat MOStron in den letzten Jahren durchaus einen einstelligen Millionenbetrag in die Nachhaltigkeit und damit in die Zukunft investiert“, sagt Sascha Camps.

Wenn man so will, ist auch die Nutzung eines historischen Gebäudes auf dem Firmengelände eine Form von Nachhaltigkeit. Beim Kauf einer Erweiterungsfläche erwarb MOStron auch die historische „Hammer Mühle“. Ihr Name hat nichts mit „Hämmern“ zu tun: In früheren Zeiten drehte der „Hammer Bach“ ihr Wasserrad. Erstmals wurde die Mühle bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Zuletzt lag das Gebäude lange brach und war in keinem guten Zustand. „Als ich mit meinem Vater zum ersten Mal in dem Gewölbe stand, war uns klar, dass wir daraus etwas machen müssen“, erzählt Katrin Camps. „Schließlich sind wir alle Ur-Viersener.“

So reifte die Idee einer Event-Location. Dafür war eine Kernsanierung erforderlich. Heute erinnert nur noch wenig daran, dass das Hauptgebäude zuletzt einer Spedition diente. Die Anlage ist perfekt in Schuss. „Leider fiel die Eröffnung ausgerechnet in den ersten Corona-Sommer. Bis zum ersten rauschenden Fest mussten sich alle also gedulden.“ Inzwischen nutzen vor allem Hochzeitspaare die ungewöhnliche Location. Aber auch Firmen, Vereine oder Karnevalisten treffen sich gerne hier.

Und vielleicht wird Arno Kepp hier seinen Ausstand feiern. „Ich überlege, mich am 5. Dezember 2025, also nach genau 45 Jahren, aus dem aktiven Geschäft zurückzuziehen“, sagt der 73-Jährige. „Bei meiner Tochter und meinem Schwiegersohn weiß ich das Unternehmen in den besten Händen.“ Das organische Wachstum soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Dafür setzt das Familienunternehmen auch auf eigene Ausbildung im kaufmännischen und technischen Bereich. „Wir freuen uns über aussagekräftige Bewerbungen“, so Katrin Camps.

Mostron Elektronik

Helmholtzstrasse 20
41747 Viersen

02162 3798 0

+49-2162-3798-28

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Mostron Elektronik finden Sie HIER

Teilen:

Fotostrecke

Geschäftsführerin Katrin Camps (© Frank Wiedemeier)

Die finale Assemblierung der Produkte findet am Standort in Viersen statt (© Frank Wiedemeier)

(© Frank Wiedemeier)

Am Firmensitz an der Helmholtzstraße verfügt das Viersener Unternehmen über eine Fläche von ca. 5.000 Quadratmetern (© Frank Wiedemeier)

Der große Speicher sorgt dafür, dass der eigenerzeugte Strom auch nachts genutzt werden kann (© Frank Wiedemeier)

Weitere Insights der Branche Titelporträt am Niederrhein

Esin: Kein Haus ohne Dach
Titelporträt 11.11.2024

Esin: Kein Haus ohne Dach

Im Laufe der Jahre hat sich das bereits seit 1966 bestehende Unternehmen, das bis zum Jahr 2002 als Theo Kleinkauertz...

Schaub Rohrleitungsbau: Mit Vollgas Richtung Zukunft
Titelporträt 13.09.2024

Schaub Rohrleitungsbau: Mit Vollgas Richtung Zukunft

„Am Niederrhein und natürlich besonders am Stammsitz Mönchengladbach steht der Name Schaub Rohrleitungsbau seit Jahrzehnten für handwerkliche Präzision und gewachsenes...

Tax Consulting Treuhand: Sparringspartner auf Augenhöhe
Recht & Finanzen 25.04.2024

Tax Consulting Treuhand: Sparringspartner auf Augenhöhe

„Unser Anspruch ist es, die sehr komplexe Steuerrechtsmaterie für unsere Mandanten transparent zu machen und durch eine umfassende, individuelle Betreuung...

Coilinter Internationaler Stahlservice: Stark in Stahl
Stahlhandel 18.03.2024

Coilinter Internationaler Stahlservice: Stark in Stahl

Als erfahrener Stahlhändler hat die Coilinter Internationaler Stahlservice GmbH & Co. KG aus Kaarst in den letzten zwei Jahrzehnten schon...

Mit Solaranlage aus der Energiekrise
Solartechnik 08.01.2024

Mit Solaranlage aus der Energiekrise

Es sind drastische Worte, mit denen Geschäftsführer Michael Hegholtz auf die Ausgangslage für das Projekt Solaranlage zurückblickt. Verständlich, denn die...

Newsletter abonnieren

Newsletter abonnieren und Brancheninfos erhalten

Datenschutz*