Produktion am Niederrhein

MSK verpackt seit über 40 Jahren

Wohl die meisten Menschen haben schon einmal eine Getränkepalette mit Folienüberzug oder eine auf ähnliche Weise verpackte Waschmaschine gesehen. Modernste Hochleistungstechnik erzeugt diese Transportverpackung. Einer der Marktführer in diesem Bereich wurde 1975 am Niederrhein gegründet.

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von Regiomanager 01.04.2016 Anzeige
Linda Hannen, Mehrheitsgesellschafterin, Prokuristin, Reiner Hannen, Gründungsgesellschafter, Christina Hannen, geschäftsführende Gesellschafterin

„Mit einer einzigen Fabrik könnte man eine ganze Nation versorgen. Aber
das richtige Produkt mit der richtigen Konsistenz zur richtigen Zeit am
richtigen Ort zu haben, ist eine weitaus komplexere Herausforderung.“
Das sagt Reiner Hannen, Gründer von MSK. In wenigen Tagen begehen die
Spezialisten für Verpackungssysteme das 40-jährige Jubiläum des
Stammsitzes. Die Firmengründung erfolgte 1975 in Kalkar-Wissel. Für die
Feierlichkeiten am 17. Juni haben sich nun Gäste aus Wirtschaft und
Politik an der Benzstraße in Kleve angesagt, am 18. Juni findet ein Tag
der offenen Tür statt. Besucher können dann einen Einblick in die Arbeit
eines Global Players erhalten. MSK als mittelständisches Unternehmen
stellt Maschinen und Systeme her, die Produkte auf Palette stapeln und
in Folie verpacken und damit für den Transport sichern. Dazu gehören
voll- und teilautomatische Förder- und Handlingsysteme sowie
Verpackungsmaschinen für Paletten und Großgebinde. MSK unterscheidet je
nach Produkt zwischen „Schrumpfmaschinen“ und „Haubenstretchern“. Beim
Schrumpfen kommt, vereinfacht gesagt, Hitze zum Einsatz, die die Folie
eng anliegend um die Palettenladung zusammenzieht und den Packstücken so
eine hohe Stabilität auf der Palette verleiht. Beim Stretchen wird die
Palettenladung durch elastische Folie gesichert. Wichtig ist, dass
Schmutz, Nässe oder die dynamische Belastung während des Transportes auf
Lkw, in der Bahn oder auf dem Schiff dem Transportgut nichts anhaben
können. Die Bandbreite der verpackten Produkte reicht von der Palette
mit Glasbehältern wie Flaschen und Gläsern, Getränkeflaschen oder
-dosen, Baustoffen wie Steine oder Isoliermaterial, chemischen
Erzeugnissen wie Salzsäcken oder Farbeimern bis hin zu
Papiererzeugnissen wie großen Papierrollen, gestapelten Papierlagen oder
Druckereierzeugnissen. Auch „Weißgeräte“ wie Waschmaschinen oder
Trockner kommen dank MSK „unter die Haube“. „Mindestens jedes zweite
Weißgerät“, so schätzt Firmenchef Reiner Hannen, „wird durch eine
unserer Maschinen verpackt.“ Den umgekehrten Weg hat man sich
patentieren lassen: MSK-Maschinen packen folienverpackte
Palettenladungen auch vollautomatisch aus. Dies ist eine bis heute
einzigartige MSK-Technik, die bei vielen internationalen Konzernen im
Einsatz ist.

Standorte in China und den USA

Auf
allen fünf Kontinenten ist seit Jahren MSK-Technik im Einsatz. Mehr als
70 Prozent des Umsatzes kommen durch den Export. Insgesamt arbeiten
rund 500 Menschen für das Familienunternehmen, etwa 100 davon in Kleve.
Neben den USA, Frankreich und Ungarn gibt es eine weitere Niederlassung
in China.  Am Niederrhein befindet sich der Sitz von Geschäftsleitung
und Controlling. Ingenieurteams entwickeln hier neue Produkte oder
erarbeiten Lösungen für besondere Anforderungen. Auch der Chef ist
Konstruktionsingenieur. Die GmbH zählt zu den Marktführern der Branche,
China als größter Papierherstellermarkt der Welt verpackt bis zu 80
Prozent mit MSK. Auch in Glashütten liegt der MSK-Anteil weltweit bei
etwa 80 Prozent. Für diese Branche liefern die Niederrheiner das „Kalte
Ende“. So heißt der gesamte Logistikprozess vom Auslauf des Kühlofens
über Flaschenfördersysteme, Flaschenpalettierung, Verpackung bis hin zum
Warenlager. Wie in allen Bereichen nimmt auch bei dem automatischen
Handling und Verpacken der Elektronikanteil stetig zu. MSK vertraut
dabei auf eigenes Know-how: Kunden schätzen besonders die firmeneigene
Steuerungssoftware MSK EMSY. „Seit unserer Gründung haben
Erfindungsreichtum und Qualitätsbewusstsein unserer Mitarbeiter
wesentlich zur internationalen Bedeutung der MSK-Gruppe beigetragen. Wir
werden alles daran setzen, unseren Vorsprung weiter auszubauen“, betont
Christina Hannen, die gemeinsam mit ihrem Mann die Geschäfte führt. Die
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft sind gegeben: Mit Tochter
Linda Hannen ist inzwischen die zweite Generation an Bord.

Namhafte Kunden in aller Welt

Der
große Erfolg des Unternehmens lässt sich nicht zuletzt an der langen
Liste namhafter Kunden in aller Welt aus den Sparten Glas, Getränke,
Haushaltsgeräte, Chemie, Baustoffe und Papier ablesen. Sie reicht von
Bavaria oder Heineken über Bosch Siemens und Electrolux bis hin zu
Perrier und Vittel. Ytong, Rockwool oder Fermacell packen ihre Produkte
ebenfalls mit MSK ein. „Wir bauen gerade für Bayer ein großes
Logistikzentrum in Dormagen“, sagt Linda Hannen. Auf diesem Niveau kann
sich nur halten, wer Höchstleitung in Top-Qualität liefert. „Unsere
Maschinen sind beispielsweise in der Lage, bis zu 1.000 Flaschen pro
Minute auf Paletten zu packen“, erklärt Reiner Hannen. Bei Weißgeräten
schaffe man 400 Einheiten pro Stunde. Dass man sowohl geografisch als
auch im Hinblick auf die Kunden breit aufgestellt ist, gibt auch in
schwierigen Zeiten mehr  Sicherheit. „Es immunisiert ein Stück weit
gegen das Auf und Ab der Weltwirtschaft“, sagt der Chef. „Wir haben in
der letzten großen Wirtschaftskrise keine Leute entlassen müssen.“
Hätten Mitarbeiter gehen müssen, wäre das nicht nur menschlich, sondern
mittelfristig auch kaufmännisch ein schwerer Schlag gewesen: „Das
gesamte Team spielt für den Erfolg eine immens wichtige Rolle“, hebt
Linda Hannen hervor. Das vergangene Jubiläumsjahr war ein sehr
erfolgreiches für den Verpackungsmaschinen-Hersteller. Der
Auftragseingang konnte im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesteigert
werden. Und auch im laufenden Geschäftsjahr verheißen die Zahlen Gutes:
„Vor allem in Europa und in den USA ist die Nachfrage momentan hoch“,
sagt Christina Hannen. Das Familienunternehmen MSK hat in letzter Zeit
mehrere Jubiläen feiern können. Vor zwei Jahren wurde der Standort in
Frankreich 30 Jahre alt. Seit 20 Jahren existiert die
Hauptproduktionsstätte in Ungarn. Just Ende April wurde ein neues
Produktionswerk in den USA eröffnet, wo MSK den amerikanischen Markt
bereits seit fast 30 Jahren mit einer eigenen Verkaufsniederlassung
bearbeitet.

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