PERSONAL & KARRIERE
Neueinstellung über persönlichen Kontakt
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Nach Ergebnissen der IAB-Stellenerhebung (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) kommen 29 Prozent aller Neueinstellungen über persönliche Kontakte zustande. Zu je 14 Prozent sorgen Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften sowie Dienste der Bundesagentur für Arbeit einschließlich ihrer Internetangebote für neue Arbeitsverhältnisse. Zwölf Prozent der Stellen werden über andere Internet-Jobbörsen als die der Bundesagentur für Arbeit besetzt, elf Prozent über Stellenangebote auf den eigenen Internetseiten der Arbeitgeber, zehn Prozent über Initiativbewerbungen oder Bewerberlisten. Akademiker werden am häufigsten über Internet-Jobbörsen eingestellt. Bei ihnen stehen die persönlichen Kontakte erst an zweiter Stelle. Bei Personen mit mittlerer Qualifikation sind persönliche Kontakte und die klassischen Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften die dominierenden Besetzungswege. Bei ungelernten Arbeitskräften folgen nach den persönlichen Kontakten die Dienste der Bundesagentur für Arbeit. Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im vierten Quartal 2015 wurden Antworten von 13.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet.
Arbeitsmarkt leicht eingetrübt
Die Erwartungen der Arbeitsagenturen haben zu Jahresbeginn einen Dämpfer erhalten. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verlor 0,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und lag im Januar bei 100,2 Punkten. Größere Rückgänge der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit seien über die nächsten drei Monate demnach nicht zu erwarten. Weltwirtschaftliche Rückschläge und die aktuelle Flüchtlingssituation seien der Hintergrund für den Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Die konjunkturellen Aussichten hätten sich vor allem mit Blick auf die Wirtschaftsturbulenzen in China zuletzt etwas eingetrübt. Außerdem würde sich der Effekt der Flüchtlingszuwanderung über die nächsten Monate in der Arbeitslosigkeit stärker bemerkbar machen. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer beruht auf einer monatlichen Befragung aller lokalen Arbeitsagenturen zu der von ihnen erwarteten Arbeitsmarktentwicklung in den nächsten drei Monaten. Der Indikator bezieht sich auf die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitslosigkeit, also unter Herausrechnung der üblichen jahreszeitlichen Schwankungen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (stark steigende Arbeitslosigkeit) bis 110 (stark sinkende Arbeitslosigkeit).
RECHT & FINANZEN
DGB: Mindestlohn ist Erfolgsmodell
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Einen „Riesenerfolg“ nennt der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Kreis Mettmann, Dirk Sondermann, die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Ein Jahr nach der Einführung stelle man fest, dass er keine Jobs gekostet hat und vielen Beschäftigen ein Lohnplus beschert. Vor allem Frauen, Ungelernte, Beschäftigte in Dienstleistungsbranchen sowie Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Ostdeutschland profitierten von der Lohnuntergrenze. Das habe eine DGB-Analyse der Zahlen des Statistischen Bundesamts vom zweiten Quartal 2015 im Vergleich mit dem Vorjahresquartal ergeben. Aktuellere seien derzeit nicht verfügbar. Bundesweit sind in diesem Zeitraum die Löhne der Ungelernten in Vollzeit- und Teilzeitstellen (ohne Minijobs) um 3,3 Prozent gestiegen. Der Lohnzuwachs im Gastgewerbe und im Handel sei besonders auffällig: Er beträgt im Gastgewerbe 5,6 Prozent, im Handel erhielten die Beschäftigten bundesweit im Schnitt 2,5 Prozent mehr Geld. Über viele Branchen hinweg profitierten besonders Frauen vom Mindestlohn: Sie erhielten bundesweit 3,5 Prozent mehr Lohn (Männer: 3,1). Grundsätzlich liege die Vermutung nahe, dass Minijobs zu regulären (Teilzeit)-Stellen zusammengelegt beziehungsweise umgewandelt wurden. Es zeige sich auch, dass der Mindestlohn in konjunkturell guten Zeiten den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bewirkt statt einer Zunahme prekärer Minijobs.
KONJUNKTUR
Deutsche Firmen sind pessimistisch
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Weltweit schwächelt die Wirtschaft, nur Deutschland trotzte dem Trend bislang. Doch laut einer Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) befürchten zwei Drittel von 3.000 befragten Firmen eine Trendwende. Die Gründe dafür lägen aber weniger in der globalen Entwicklung, sondern seien größtenteils von der Politik hausgemacht. Hohe Arbeitskosten, Arbeitsmarkt- und Produktmarktregulierungen sowie Energiekosten würden dazu führen, dass die deutsche Wirtschaft eher langsam wachsen wird. Sorgen macht den Firmen außerdem die demografische Entwicklung, die den Fachkräfteengpass verstärkt. 48 Prozent aller Unternehmen sehen darin einen Grund für die künftig schwache wirtschaftliche Entwicklung. Insgesamt erwarten 62 Prozent der Firmen eine säkulare Stagnation in Deutschland, also eine lange Phase, in der es kein oder nur ein schwaches Wirtschaftswachstum gibt. Die Unternehmen fordern von der Politik allerdings keine höheren Staatsausgaben, um das Wachstum anzukurbeln. Im Gegenteil: Sie sehen die hohen Kosten der Staatsverschuldung als weiteren Grund für die schwache Wirtschaftsentwicklung. Die Politik solle daher nicht mit höheren Ausgaben gegensteuern, sondern die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern.
Konsum stärkt deutsche Wirtschaft
Trotz teilweise eingetrübter Wirtschaftserwartungen weist das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin noch auf ein leicht beschleunigtes Wachstum hin: Für das erste Quartal wird ein Wert von 0,4 Prozent erwartet. Mit einem Indexstand von 102 Punkten liegt das Barometer über dem Schwellenwert von 100 Punkten, der ein durchschnittliches Wachstum anzeigt. Im Vergleich zum Vormonat ist das DIW Konjunkturbarometer um gut einen Punkt gestiegen. Die Entwicklung beruhe allerdings nicht auf einem Wachstum in allen Bereichen der Wirtschaft. So dürften die konsumnahen Dienstleistungsbereiche wohl weiterhin merklich zulegen, die Industrie dagegen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung etwas dämpfen. Die zurückhaltende Produktionsdynamik hängt wohl auch mit der Abkühlung der Konjunktur in wichtigen Schwellenländern zusammen, wenngleich sich diese bislang kaum auf die deutschen Exporte ausgewirkt hat. Zudem strahlt auch die kräftige Binnenwirtschaft auf die Industrie aus: Die Auftragseingänge haben insgesamt zugelegt. Alles in allem dürfte die Industrie ihre derzeitige Schwächephase allmählich überwinden. Der Konsum kurbelt die deutsche Wirtschaft derzeit spürbar an. Dies liegt vor allem an der außerordentlich günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt. Aufgrund der ölpreisbedingt geringen Teuerung sei zudem die Kaufkraft der Konsumenten spürbar angehoben.
Aufwärtstendenz beim Welthandel hält an
Im Dezember hat sich der Containerumschlag-Index des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erneut verbessert. Er ist von (revidiert) 118,0 auf 118,8 gestiegen. Wie aufgrund der damals vergleichsweise schmalen Datenbasis bereits vermutet, wurde der Wert für November gegenüber der Schnellschätzung spürbar nach oben revidiert. Damit tritt die Aufwärtstendenz nun deutlicher zutage. Die Schnellschätzung für Dezember stützt sich auf Angaben von 38 Häfen. Diese tätigen allerdings nur rund 54 Prozent des im Index abgebildeten Umschlags, weil die Meldungen einiger großer Häfen in China fehlen. Daher sind erneut größere Revisionen möglich. In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 81 internationalen Häfen ein, die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags tätigen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.
MANAGEMENT
Deutschland hinkt bei Heimarbeit hinterher
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In Deutschland arbeiten nur zwölf Prozent aller abhängig Beschäftigten überwiegend oder teilweise von zu Hause aus, obwohl bei viel mehr Arbeitsplätzen nach Einschätzung der Beschäftigten keine dauernde betriebliche Präsenz erforderlich ist. Viel mehr Beschäftigte würden gerne – zumindest gelegentlich – im sogenannten Home Office arbeiten, in den meisten Fällen scheitert der Wunsch jedoch an den Arbeitgebern. Würden diese umdenken, so könnte der Anteil der Heimarbeiter auf 30 Prozent steigen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, veröffentlicht im DIW-Wochenbericht 5/2016. Deutschland liegt demnach beim Anteil der Heimarbeiter unter dem EU-Durchschnitt und ist deutlich hinter andere Länder wie Frankreich, das Vereinigte Königreich oder die skandinavischen Länder zurückgefallen, wo der Anteil der Heimarbeiter wächst. Heimarbeit ist vor allem in einigen Dienstleistungsbereichen und bei Großunternehmen verbreitet. Dies gilt allerdings nicht für Banken und Versicherungen sowie den öffentlichen Dienst, wo Heimarbeit nach Einschätzung der Arbeitnehmer häufig durchaus möglich, aber dennoch wenig verbreitet ist. Grundsätzlich sind Tätigkeiten, die eine höhere berufliche Qualifikation erfordern, der Befragung zufolge besser für Heimarbeit geeignet als Arbeitsplätze, die nur eine mittlere oder einfache berufliche Qualifikation erfordern. Die Arbeitgeber sollten umdenken und die Leistung eines Mitarbeiters nicht nach Anwesenheit, sondern nach Output messen. Gesetzliche Regulierungen zur Förderung der Heimarbeit seien allenfalls im öffentlichen Dienst erforderlich. Ansonsten solle man auf die Marktkräfte setzen. Diese würden die Arbeitgeber zu einer zeitgemäßen Personalpolitik zwingen, da sie andernfalls in Zeiten eines wahrscheinlich schrumpfenden Erwerbspersonenpotenzials Fachkräfte verlieren könnten. Um unbezahlter Mehrarbeit vorzubeugen, werden betriebliche oder tarifvertragliche Vereinbarungen vorgeschlagen.
Ein Viertel der obersten Führungskräfte sind Frauen
Im Jahr 2014 waren laut Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 25 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen. Auf der zweiten Führungsebene lag ihr Anteil bei 39 Prozent. Während sich der Anteil auf der ersten Führungsebene seit 2004 kaum verändert hat, stieg er auf der zweiten Führungsebene um sechs Prozentpunkte. Kleine Betriebe werden häufiger von Frauen geführt als große. In Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten sind 16 Prozent der Führungspositionen auf der ersten Führungsebene mit Frauen besetzt. In Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 24 Prozent, in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten 26 Prozent. Chefinnen sind am häufigsten in Dienstleistungsbereichen wie Gesundheit, Erziehung und Unterricht zu finden. Aber auch hier bleibt ihr Anteil hinter dem Beschäftigtenanteil der Frauen in der Branche zurück: In der ersten Führungsebene beträgt der Frauenanteil 43 Prozent, in der zweiten Führungsebene 72 Prozent und bei den Beschäftigten insgesamt 76 Prozent. „Wenn Führungsaufgaben in Teilzeit ausgeübt werden, lassen sich familiäre Pflichten besser mit beruflichem Aufstieg verbinden“, schreiben die IAB-Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller. Bei 16 Prozent der Betriebe besteht auf der ersten oder zweiten Führungsebene die Möglichkeit zur Führung in Teilzeit. Jeder zehnte privatwirtschaftliche Betrieb hat solche Führungspositionen tatsächlich mit Teilzeitkräften besetzt. Drei Viertel dieser Teilzeit-Führungspositionen haben Frauen inne.
Stefan Mülders | redaktion@niederrhein-manager.de
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