Mobilität & Logistik am Niederrhein

Logistik-Hotspot vor der Haustür

Die niederländische Provinz Limburg bietet Logistikunternehmen gute Perspektiven zur Internationalisierung ihrer Geschäfte – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Niederrhein. Unter anderem locken Zoll- und Steuervorteile.

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von Regiomanager 01.05.2017 Anzeige
Der Warenverkehr rollt (Foto: ©industrieblick _stock.adobe.com)

Die
Basis für eine erfolgreiche Logistikbranche bildet die zentrale Lage
Limburgs: Die Region liegt genau im Korridor zwischen den Häfen
Rotterdam, Antwerpen und Duisburg. Für Luftfracht sind acht Flughäfen in
einem Umkreis von anderthalb Stunden zu erreichen. Zudem kreuzen
mehrere Autobahnen, Flüsse und Kanäle die Provinz.

Besondere DNA

Dieser
Lage an der Schnittstelle zwischen Holland, Belgien, Deutschland und
Frankreich verdankt die Region Limburg ihre besondere DNA. Die Einwohner
sind mehrsprachig, kommunikativ und kennen die geschäftlichen
Gepflogenheiten ihrer Nachbarn – und nutzen die Grenzlage als Chance.
„Wir verbinden das Beste aus drei Welten: holländischen Handelsgeist und
Pragmatismus, deutsche Qualitätsansprüche und Zuverlässigkeit sowie
französisch-belgische Lebensart“, heißt es bei der Limburger
Wirtschaftsförderungsgesellschaft LIOF. „Auf diesen Grundlagen hat sich
Limburg zu einer logistischen Drehscheibe der Extraklasse entwickelt.
Logistik ist für uns eine wichtige Zukunftsbranche. Deshalb fördern wir
Ansiedlungen und Innovationen in diesem Sektor“, erklärt Twan Beurskens,
Regionalminister für Wirtschaft und Wissen der Provinz Limburg. In
vergleichenden Standort-Studien bezüglich europäischer Verteilzentren
ist Limburg führend für Industriezweige wie Electronics & FMCG, Mode
& Lifestyle, Nahrungsmittel, Frischeprodukte, Blumen und Pflanzen,
Medizintechnik, Automotive, Stahl und anderes produzierendes Gewerbe ?
gemessen an den Kosten für die gesamte Lieferkette und
Qualitätsfaktoren. In der Branche arbeiten 60.000 Beschäftigte, die
einen Umsatz von fünf Milliarden Euro erwirtschaften.

E-Commerce und Fachkräfte

Im
Bereich E-Commerce hat sich rund um Venlo ein Hotspot entwickelt – vor
allem für Konzerne aus den Bereichen Mode und Elektronikbedarf. Jüngst
haben Unternehmen wie VidaXL und Michael Kors
E-Commerce-Distributionszentren in Venlo eröffnet. Schon seit mehr als
20 Jahren betreibt Amway in Venlo ein Distributionszentrum (DC) und ein
Fulfillment-Center. „Wir sind 1996 nach Venlo umgezogen. Wir sind damit
einer Empfehlung von Seacon Logistics gefolgt, einem unserer
Logistikpartner“, blickt Chris Werner, Director Operations Europe,
Russia & SA, zurück. Von Venlo aus beliefert Amway DCs und
Fulfillment-Center in Europa, Russland und der Türkei. „Ideal ist an dem
Standort, dass die Waren von Rotterdam aus per Schiene, Straße und
Wasserweg bis direkt vor unsere Tür geliefert werden können. Außerdem
bietet der Standort in den Niederlanden Steuer- und Zollvorteile. So
brauchen wir nur einmal monatlich rückwirkend eine Zollerklärung
abzugeben.“
Seit Mitte 2016 arbeiten zudem neun Partner aus
Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam daran, das Profil
Limburgs im Bereich E-Fulfillment weiter zu schärfen. Der
Zusammenschluss nennt sich „e-FulFilment Hub“ und bündelt Expertise und
Ideen rund um alle logistischen Abläufe, die aus Online-Bestellungen
resultieren – auch über Landesgrenzen hinweg. Eine Limburger
Besonderheit bildet die enge Kooperation zwischen Wirtschaft und Campus:
Die Fontys Hogeschool (Fachhochschule für Technik und Logistik)
beispielsweise bietet Studiengänge an, die sich an den Bedürfnissen der
regionalen Logistikwirtschaft orientieren. Von den 400
Logistik-Studenten stammen übrigens 30 Prozent aus Deutschland.

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