Management

Die eigene Geschäftsidee optimieren: 5 Erfolgstipps

Am Anfang eines erfolgreichen Unternehmens steht oft eine clevere und innovative Idee. Ob sie tatsächlich tragfähig ist, hängt jedoch von zahlreichen weiteren Faktoren ab. Der Beitrag zeigt, wie sich die Geschäftsidee Schritt für Schritt auf Schwachstellen abklopfen und zu einem marktfähigen Konzept ausarbeiten lässt.

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von Regiomanager 10.01.2023
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Alles beginnt mit einer Idee. Diese muss nicht unbedingt neu sein, um sich am Markt durchzusetzen. Teilweise reicht es bereits, eine bereits existierende Businessidee leicht anzupassen oder mehrere bestehende Lösungen miteinander zu kombinieren und daraus ein eigenes Angebot zu entwickeln. Es ist also nicht nötig, das Rad neu zu erfinden. Eine tragfähige Geschäftsideen löst ein bestehendes Problem und erfüllt die Bedürfnisse der Zielgruppe. Wenn das gelingt, stehen die Chancen gut, dass sich das Produkt oder die Dienstleistung langfristig etabliert. Um von der ersten Idee bis zum ausgereiften Endprodukt zu gelangen, brauchen Existenzgründer Zeit, um ihre Idee zu perfektionieren. Andernfalls wird möglicherweise das Potenzial der Geschäftsidee nicht voll ausgenutzt.

Drei Voraussetzungen sollten vor einer Geschäftsgründung erfüllt sein:

  • Die Geschäftsidee ist finanzierbar.
  • Für das Produkt oder die Dienstleistung besteht ein Markt.
  • Die Idee lässt sich umsetzen.

Mit diesen 5 Tipps die eigene Geschäftsidee optimieren

Sind diese drei Anforderungen erfüllt, lohnt es sich, an der Geschäftsidee zu arbeiten und diese bis zur Marktreife zu optimieren. Manche Startups begehen den Fehler, ihr Produkt zu schnell zu präsentieren. Damit verschenken sie allerdings die Chance, ein rundherum ausgereiftes Angebot zu launchen.

1. Businessplan erstellen und die eigene Geschäftsidee konkretisieren

Viele betrachten das Verfassen eines Businessplans als notwendiges Übel. Dabei profitieren alle Gründer davon – unabhängig von ihrer Branche und unabhängig davon, ob sie eine Finanzierung benötigen oder nicht. Die Erstellung dieses Leitfadens kostet Zeit und erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschäftsidee. Das ist gut so: Je mehr Energie in eine ausgiebige Vorbereitung und Planung fließt, desto durchdachter fällt das Endprodukt beziehungsweise die Dienstleistung aus. Bei der Anfertigung des Businessplans ergeben sich in der Regel immer wieder neue Aspekte und Fragen, die es zu bedenken und zu klären gilt.
Wenn der Businessplan gut ist, überzeugt er Geldgeber und Kunden gleichermaßen. Er kann immer wieder angepasst, überarbeitet und erweitert werden.

Ausgewählte Bestandteile eines Businessplans:

  • Unternehmensidee und Leistungsangebot: Welche Produkte oder Dienstleistungen sollen angeboten werden? Warum sind diese einzigartig? Worin liegt der Nutzen für den anvisierten Kundenkreis?
  • Wettbewerbsvorteile: Wer sind die Hauptwettbewerber? Durch welche Stärken und Schwächen zeichnen sich diese aus? Welche Stärken und Schwächen weist das eigene Angebot auf? Wodurch kann es gelingen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen?
  • Unternehmensorganisation: Welche Rechtsform soll das Unternehmen haben und welche Vor- und Nachteile entstehen daraus? Wie sieht die betriebliche Organisation aus?
  • Finanzierung: Wie hoch ist der Kapitalbedarf insgesamt? Wie viel Eigenkapital ist vorhanden und was wird an Fremdkapital benötigt? Gibt es Fördermittel, die sich ausschöpfen lassen? Wer käme als Geldgeber und Unterstützung infrage?
  • Persönlichen Kompetenzen: Welche Qualifikationen zeichnen die Gründer aus? Verfügen diese über Branchenkenntnisse? Wo liegen ihre Stärken? Passt das Angebot zu den dahinterstehenden Menschen und ihren Werten?

Anhand des Businessplans lassen sich bereits Schwachstellen und Lücken aufspüren, sodass die erste Idee weiter reifen kann.

2. Umsetzbarkeit prüfen: Realitätscheck durchführen

Nicht alle guten Ideen lassen sich verwirklichen. Manchmal fehlen die finanziellen Mittel für den Start, die nötigen Kompetenzen sind nicht vorhanden oder es bestehen rechtliche und technische Hürden, die sich nicht überwinden lassen. Schlimmstenfalls erweist sich die Idee als realitätsfern. Laut KfW-Gründungsmonitor 2020 scheitern 30 Prozent der Existenzgründungen bereits innerhalb der ersten drei Jahre. Dieses Risiko lässt sich eingrenzen.

Folgende Fragen helfen bei der Einschätzung der Umsetzbarkeit:

  • Bringen die Gründer sämtliche nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse für die Umsetzung Ihrer Idee mit? Falls nicht: Kann extern Hilfe an Bord geholt werden?
  • Müssen Genehmigungen vorliegen, um die Geschäftsidee umzusetzen? Falls ja: Bestehen dabei Komplikationen?
  • Wirkt das Gründungskonzept profitabel? Die beste Idee ist nur dann tragfähig, wenn sie genug Geld einbringt, um davon eine eigene Existenz aufzubauen.
  • Sind die nötigen technischen Mittel vorhanden oder können diese mit dem vorhandenen Eigenkapital und Fremdkapital beschafft werden?
  • Hält die Geschäftsidee sich an die gesetzlichen Vorgaben?

3. Testlauf starten und echtes Kundenfeedback einholen

Feedback lässt sich von Freunden, Familienangehörigen und Kollegen einsammeln. Aber nichts ersetzt die Rückmeldung aus der eigenen Zielgruppe. Dafür eignet sich eine Testphase. Handelt es sich bei der Geschäftsidee um eine Online-Dienstleistung wie einen Online-Kurs oder eine App? Dann kann Interessenten für eine begrenzte Zeit eine Betaversion zur Verfügung gestellt werden.

Bei der tatsächlichen Nutzung der Dienstleistung treten die Stärken und Schwächen des Angebots zutage. Im Anschluss daran ist es wichtig, Kundenfeedback einzuholen. Das kann in Form eines Online-Fragebogens, aber auch im Interview geschehen. Die Einschätzung nach der Testphase trägt maßgeblich dazu bei, die Geschäftsidee zu optimieren und an die Wünsche der Kunden anzupassen.

Sind die Tester zufrieden? Dann eignen sich ihre Kommentare möglicherweise als Bewertungen auf der Website. Überwiegen Kritik und Änderungswünsche, bleibt die Möglichkeit, nachzubessern, bevor das Produkt oder die Dienstleistung in großem Stil auf dem Markt angeboten wird.
Falls physische Produkte wie Taschen, Kleidung oder Tierartikel angeboten werden, können auch diese einer gewissen Anzahl von Menschen aus der Zielgruppe vor dem eigentlichen Verkaufsstart zum Testen kostenlos im Gegenzug für eine Rezension auf einer Verkaufsplattform zur Verfügung gestellt werden. Diese sollte möglichst nicht negativ ausfallen.

4. Vom Perfektionismus Abschied nehmen

Die Optimierung der eigenen Geschäftsidee hat nichts mit Perfektionismus zu tun: Es geht darum, ein möglichst ausgefeiltes Angebot zu präsentieren. Allerdings wird dieses vermutlich nie wirklich „perfekt“ sein, sondern sich mit den Wünschen und Anforderungen der Kunden weiterentwickeln. Kritik annehmen zu können, Flexibilität zu bewahren und ein offenes Ohr gegenüber Einwänden zu haben, schützt davor, blind für Verbesserungsmöglichkeiten zu werden.

5. Die Geschäftsidee schützen: Patent anmelden oder eng mit den Gründern verbinden

Die Geschäftsidee legt den Grundstein für den Erfolg eines Unternehmens. Geht es um ein innovatives Produkt oder eine noch nie dagewesene Lösung? Dann lässt sich die Idee eventuell durch ein Patent schützen. Dabei handelt es sich um ein gewerbliches Schutzrecht, das neue technische Erfindungen wie Produkte oder Verfahren vor Diebstahl schützt. Anders gesagt: Ist die Geschäftsidee patentiert, kann sie nicht mehr so einfach kopiert oder übernommen werden.

Allerdings lassen sich nicht alle guten Ideen auf diese Weise rechtlich schützen. Eine andere Möglichkeit ist, die eigene Geschäftsidee mit der Gründerpersönlichkeit zu verbinden und zu einer Einheit werden zu lassen. Auch das schützt vor Nachahmern.

Webpräsenz um die optimierte Geschäftsidee herum aufbauen

Eine eigene Website ist mehr als die Visitenkarte des Unternehmens: Sie bietet Existenzgründern die Möglichkeit, ihr Angebot und seine Vorteile in aller Ausführlichkeit zu präsentieren. Außerdem wirbt die Webseite 24 Stunden lang tagtäglich für die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. Mit einer eigenen Webpräsenz stärken Gründer das Vertrauen in ihre Marke und sorgen online für Sichtbarkeit.

Wer selbst Produkte herstellt beziehungsweise Ware einkauft und mit Gewinn weiterverkauft, kommt um einen Online-Shop nicht herum:

  • Dort sind Bestellungen rund um die Uhr möglich.
  • Eine fachliche Beratung kann über Blogartikel wie Ratgeber-Texte stattfinden.
  • Durch geschicktes Onlinemarketing gelingt es, Besucher auf die eigene Website zu ziehen. Beim Verkauf werden nicht nur lokale Kunden angesprochen. Interessenten gibt es überall.

Fazit

Gründen ist harte Arbeit. Ein erfolgreiches Unternehmen braucht ein solides Fundament. Daher lohnt es sich, an der eigenen Geschäftsidee zu feilen, bis diese tatsächlich die Marktreife erreicht. Auf diese Weise lässt sich das Risiko senken, mit einer an sich hervorragenden Idee zu scheitern.

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