Personal

Mitarbeiterbindung – Vier wichtige Elemente

Wie Sie die Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen stärken können.

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von Regiomanager 13.02.2023

Der Fachkräftemangel betrifft viele Branchen. Die Zeiten, in denen ein konkurrenzfähiges Gehalt, ein angenehmes Arbeitsklima und faire Arbeitszeiten genügten, um Spitzenkräfte anzuziehen, und zu halten, sind vorbei. Wer Mitarbeiter gewinnen und möglichst lange an sein Unternehmen binden möchte, um sich entsprechende Erfolge zu sichern, muss mehr bieten als Selbstverständlichkeiten. Es gilt, verschiedene Elemente eines Arbeitsplatzes zu verbessern und aufeinander abzustimmen, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wohl und wertgeschätzt fühlen. In diesem Sinne ist die Entwicklung eines Konzepts zur Mitarbeiterbindung wichtig.

Mit einem ausgefeilten Konzept zur Mitarbeiterbindung stellen sich Unternehmen als starke Arbeitgebermarke im Sinne eines Employer Brandings auf. Employer Branding betrifft die Art und Weise, wie sich ein Unternehmen als Arbeitsort präsentiert. Ein effektives Employer Branding sollte nicht nur Gehalt und Sozialleistungen umfassen, sondern auch eine Reihe anderer Faktoren wie flexible Arbeitszeitmodelle, Fördermöglichkeiten und Karriereprogramme sowie ein starkes Wertversprechen.

1. Mitarbeitergesundheit

Viele Arbeitnehmende berichten, dass die Belastungen am Arbeitsplatz im Vergleich zu früher gestiegen sind. Auch die Zahl der Arbeitsausfälle nimmt zu. Wir alle kennen Zeiten, in denen wir hohen Anforderungen ausgesetzt sind – sowohl beruflich als auch privat. Hält dieser Zustand lange an, kann er jedoch negative Folgen für unsere Gesundheit haben. Viele Unternehmende haben das erkannt: Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit sich darum zu bemühen, dauerhafte Belastungen im Unternehmen zu reduzieren.

Darüber hinaus wird ein Unternehmen für Mitarbeiter zusätzlich attraktiv, wenn dieses aktiv in die Mitarbeitergesundheit und Maßnahmen zur Gesundheitsprävention investiert. Auf diese Weise wissen sich die Angestellten auch dann bestens versorgt, wenn sie doch einmal krank werden oder können eigenmächtig bestimmten Beschwerden vorbeugen.

Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz sind viele wichtige Kosten im Krankheitsfall durch die gesetzlichen Krankenkassen gedeckt. Für Leistungen, die nicht in der Grunddeckung der Krankenkasse enthalten sind, haben Privatpersonen die Möglichkeit, Zusatzversicherungen abzuschließen und so Förderungen für z. B. Fitness-Abos und Sportkurse zu erhalten.

Auch Unternehmen haben die Möglichkeit, die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden aktiv zu fördern: Hier spielt das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in der Schweiz und in Deutschland spielt eine wichtige Rolle. Es beinhaltet zum einen die betriebliche Gesundheitsförderung. Hier werden Mitarbeitende mit Präventionsangeboten beim Erhalt und der Verbesserung der eigenen Gesundheit unterstützt. Ob Führungskräfteschulung zu den Themen Wertschätzung, Förderung eines guten Teamklimas, Umgang mit schwierigen Mitarbeitersituationen oder Resilienz-Seminare, ein ergonomischer Arbeitsplatz oder Bewegungsangebote. Der Maßnahmenkatalog ist vielfältig.

Zum anderen sind Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement, falls Mitarbeitende krankheits- oder unfallbedingt ausfallen, wichtige Bestandteile des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die entsprechenden Maßnahmen verringern krankheitsbedingte Ausfälle und fördern die Mitarbeiterzufriedenheit.

Absicherung für Alter, Krankheit, Mutterschaft und Co. können Unternehmen ihren Mitarbeitenden über Krankentaggeldversicherungen oder berufliche Vorsorgelösungen bieten.

2. Flexible Arbeitszeiten

„Flexibilität“ ist kein Stichwort, das nur von Arbeitgeberseite aus von Mitarbeitern gefordert werden sollte. Ein Großteil der Arbeitnehmer wünscht sich heute ein dezentrales Arbeitsumfeld und flexible Arbeitszeiten – sei es, um den Job mit der Familie, mit der Freizeitgestaltung und / oder Gesundheitsmaßnahmen und Selbstfürsorge vereinbaren zu können. Das Angebot an Hybrid- oder Remote-Arbeit und die Flexibilität der Arbeitszeiten in einem Unternehmen steht dabei in einem direkten Zusammenhang mit dem Engagement der Mitarbeiter. Die Unternehmen profitieren von der Flexibilität, die sie bieten, demnach mindestens genauso stark wie die Angestellten.

3. Karriereförderung

Wenn Arbeitgeber beim Bewerbungsgespräch danach fragen, wo sich der Interessent in fünf Jahren sieht, sollten sie bei der Antwort genau zuhören. Denn werden diese Ziele nach der Einstellung vom Arbeitgeber nicht aktiv unterstützt, wird sich der Mitarbeiter wohl noch vor Ablauf dieser fünf Jahre wieder verabschieden und sich einen Arbeitgeber suchen, der ihn mehr fördert. Es ist wichtig, interessierten Mitarbeitern Qualifizierungsmaßnahmen in Form interner Workshops, Trainings, Trainee-Programme und Job-Rotation zu bieten. Angehenden Fach- und Führungskräften sollten entsprechende Weiterbildungen und Coachings zur Verfügung stehen. Zudem sollten im Rahmen von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen immer wieder konkrete Ziele abgefragt und gemeinsam ein Weg zum Erreichen derselben gefunden werden.

4. Ein starkes Wertversprechen

Ein Element, das der Mitarbeiterbindung dient, wird von Unternehmen besonders gerne unterschätzt: Die Klarheit der Unternehmensvision, -mission und der Unternehmenswerte. In Bezug auf Kunden und Auftraggeber und die entsprechende Marketingstrategie wird das Wertversprechen eines Unternehmens selbstverständlich mitgedacht. Dass auch Arbeitnehmer nicht nur für Geld arbeiten, sondern ihren Job auch mit ihren Werte in Einklang wissen möchten, wird schnell übersehen.

Und so passiert es, dass Werte, Vision und Mission eines Unternehmens nicht in Übereinstimmung mit bedeutenden Veränderungen und neuen Zielen überarbeitet oder dass sie schlecht kommuniziert wurden. Häufig sind sie nicht Teil von Vorstellungsgesprächen und Mitarbeiterbeurteilungen. Ist dies der Fall, sollte dies umgehend geändert werden. Zudem können Unternehmen auch ihre Mitarbeiter bezüglich ihrer Gedanken zu den Unternehmenswerten befragen und ein Feedback sammeln, das in die Formulierung eines Werte- und Leitbilds einfließt.

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