In Deutschland gib es nur eine Handvoll Spezialisten, die derartige Großprojekte stemmen können. So wird das Oberhausener Unternehmen nach fünfjährigem Rückbau die Baustelle rund um das Hochhaus der Deutschen Welle in Köln im Mai kommenden Jahres „dem Erdboden gleich“ übergeben. „Damals standen wir vor einer Herkulesaufgabe“, erinnert sich Michael Pfeiffer, neben Christian Becker geschäftsführender Gesellschafter der BST Becker Sanierungstechnik GmbH. „Bis dato war es mit seinen knapp 140 Metern das höchste Hochhaus, das jemals in Europa zurückgebaut werden sollte. Aufgrund der Lage mussten wir beim Rückbau von 18.000 Tonnen Stahl und 140.000 Tonnen Beton besonders sorgfältig und akribisch vorgehen.“ Doch die eigentliche Herausforderung war die Asbestsanierung. „Nur der ‚Palast der Republik‘ wies mehr Asbest auf“, macht Becker deutlich. „Doch wo andere bereits die Segel streichen, laufen wir zu Höchstform auf.“ Die Erfolgsgeschichte der Abrissexperten begann im Jahr 2012, als die Geschäftspartner und Cousins Michael Pfeiffer und Christian Becker die Bereiche Abbruch, Sanierung und Erdarbeiten des Familienbetriebs in einem eigenen Unternehmen zusammenlegten. „Wir haben mit 20 Leuten und zehn neu angeschafften Geräten begonnen“, erinnert sich Michael Pfeiffer. „Damals haben wir uns auf den Abbruch von kleineren Objekten konzentriert. Von Großprojekten konnten wir damals nur träumen.“ Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. „In den vergangenen acht Jahren konnten wir unseren anfänglichen Jahresumsatz in Höhe von drei Millionen Euro sukzessive steigern“, fügt Christian Becker hinzu. „Für das laufende Geschäftsjahr streben die beiden Geschäftsführer und Gesellschafter die 50-Millionen-Euro-Umsatzgrenze an. Ein Quantensprung in der noch jungen Unternehmensgeschichte. Für diese einzigartige Leistung wurde das Oberhausener Unternehmen mit Betriebsstätten in Bottrop, Köln und Offenbach vom Nachrichtenmagazin FOCUS zum „Wachstums-Champion 2021“ gekürt. Demnach gehörte die BST Becker Sanierungstechnik GmbH zwischen 2016 und 2019 zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im deutschen Baugewerbe.
Spezialist für Hochhausabriss
In den kommenden Monaten liegt der Fokus der Arbeiten auf einem Großprojekt in der Essener Innenstadt. „Eine Sprengung der ehemaligen RWE-Hauptverwaltung an der Huyssenallee kommt nicht infrage, da der Gebäudekomplex zu nahe an der U-Bahn und der angrenzenden Autobahn liegt“, erklärt Michael Pfeiffer. „Also hat uns Projektentwickler Kölbl Kruse mit dem konventionellen Rückbau beauftragt.“ Bei dem Auftrag handelt es sich um über 320.000 Kubikmeter umbauten Raum, einschließlich einem 78 Meter hohem Hochhaus, Nebengebäuden und Tiefgarage. Um mit der Schadstoffsanierung beginnen zu können, musste die Fassade des Hochhauses komplett eingerüstet werden. „Das Gebäude wurde 1980 errichtet“, weiß Christian Becker. „Damals wurde nicht an Asbest gespart. Entsprechend hoch sind die Anforderung an den Rückbau.“ Sämtliche Rückbauarbeiten werden von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Im Mittelpunkt des DGNB-Zertifikats steht die Rückführung von Rohstoffen in den Baukreislauf sowie die Unterstützung des Recyclingprozesses, um die entsorgenden Massen größtmöglich reduzieren zu können. Nach Abschluss der Abbrucharbeiten wird Ende kommenden Jahres ein rund drei Hektar großes Baugrundstück im Essener Südviertel für die weitere Bebauung zur Verfügung stehen. Gemäß den Plänen des Projektentwicklers werden auf dem innerstädtischen Areal unweit des Hauptbahnhofes zwischen Kruppstraße, Huyssenallee und Baedekerstraße moderne Büroflächen entstehen, die auf dem Essener Büromarkt dringend erforderlich sind.
Abriss mit Köpfchen
Um die Rückbauarbeiten professionell und im eng gesteckten Zeitplan durchführen zu können, setzen die Oberhausener Abbruchspezialisten auf das langjährige Know-how ihrer qualifizierten Mitarbeiter, einen modernen Gerätepark sowie auf zertifizierte, der BST bekannte Nachunternehmen. Um den hohen Qualitätsanspruch vor Ort gewährleisten zu können, sind bei Großprojekten neben dem Projektleiter immer zwei Poliere und ein Bauleiter des Unternehmens auf den Baustellen im Einsatz. Derzeit arbeiten die Spezialisten auf 22 Großbaustellen im gesamten Bundesgebiet. Sobald die aufwendigen Asbestsanierungen abgeschlossen sind und die oberen Etagen des Hochhauses abgetragen wurden, kommt auf der Essener Großbaustelle der KMC600-6 „Longfront“ zum Einsatz. „Mit seinem Ausleger kann der hoch technisierte Abbruchbagger in 35 Metern Höhe arbeiten“, sagt Michael Pfeiffer zu seinem technischen Prunkstück, das mit rund 1,2 Millionen Euro auch gleichzeitig die teuerste Baumaschine von BST Becker ist. Trotz seiner 60 Tonnen Eigengewicht kann der Bagger mit seinem hydraulisch wechselbaren Teleskopausleger auf engstem Raum agieren. „Nur mit einer solch extrem flexiblen Maschine können wir hier aufgrund der sehr herausfordernden Bedingungen arbeiten. Und innerhalb weniger Minuten können wir aus dem ‚Longfront‘ einen normalen Bagger machen.“ Ein weiteres Kraftpaket ist der 80 Tonnen schwere und rund eine Million teure CAT 374F, der ebenfalls als multifunktionales Abbruchgerät gilt und auf der Baustelle unverzichtbar ist. Inzwischen ist die gesamte BST-Flotte auf über 70 Geräte angewachsen. Doch die wertvollste Ressource der BST Becker Sanierungstechnik GmbH sind die 180 fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir sind sehr stolz auf unser Team“, so die beiden geschäftsführenden Gesellschafter unisono. „Unser Bestreben ist, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen ebenso anspruchsvollen wie attraktiven Arbeitsplatz zu bieten.“ Dies schlägt sich in der äußerst niedrigen Fluktuationsrate des Unternehmens nieder. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten dem Unternehmen seit 20 und mehr Jahren die Treue. Neben regelmäßigen Weiterbildungsmaßnahmen stehen regelmäßig teambildende Aktionen und Ausflüge auf dem Programm. Als mittelständisches Unternehmen übernimmt BST Becker auch Verantwortung im Bereich Berufsausbildung. „Wir bilden unseren beruflichen Nachwuchs bisher nur im kaufmännischen Bereich aus. Im kommenden Jahr möchten wir junge Menschen auch auf der Baustelle ausbilden“, kündigt Christian Becker an. „Mit Christian Zeh haben wir einen der deutschlandweit ersten Meister für Abbruch- und Betontrenntechnik im Team. Mit diesem Meisterbrief in der Tasche ist er ab kommendem Jahr für die Ausbildung im gewerblichen Bereich verantwortlich.“ Auch das soziale Engagement wird bei der BST Becker
Sanierungstechnik GmbH ganz großgeschrieben. So werden vor allem Jugendmannschaften in der Region mit Trikotsätzen und Trainingsanzügen ausgestattet. Außerdem werden Krankenhäuser und Hilfsorganisationen regelmäßig unterstützt. Michael Pfeiffer: „Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, Gutes in der Region zu tun.“
Holger Bernert | redaktion@regiomanager.deHolger Bernert
| redaktion@regiomanager.de
BST Becker Sanierungstechnik
Bruchsteg 47
46147 Oberhausen
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu BST Becker Sanierungstechnik finden Sie HIER
Teilen: