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Risiken: Erkennen und vermeiden Sie Gefahren

Ob mit Kredit- oder Cyber-Versicherungen: Versicherer unterstützen Unternehmen und Unternehmer in ihrem wirtschaftlichen Handeln.

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von Regiomanager 30.05.2022
Nur ein erfahrener Versicherungsberater kann die Risiken Ihres Geschäftsmodells gut einschätzen (© Robert Kneschke – stock.adobe.com)

Eine der umsatzstärksten Branchen in Deutschland ist die Versicherungswirtschaft. So decken 454 Millionen Verträge die Alltagsrisiken von Bürgern und Unternehmen ab. Das fängt bei den Krankenversicherungen an und hört bei der Kreditversicherung noch lange nicht auf. Auch für Unternehmen und Berufsgruppen gibt es spezielle Versicherungen, die möglichen Schaden auffangen sollen: Versicherungen für Sachwerte, Betriebshaftpflichtversicherungen oder den Schutz vor Cyber-Risiken. Denn: Versicherungen sind unverzichtbar für das wirtschaftliche Handeln.
In Deutschland sind rund 460 private Versicherer unter dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) organisiert – rund 97 Prozent des deutschen Versicherungsmarktes. Der Kapitalanlagebestand liegt bei rund 1,8 Billionen Euro. Des Weiteren sind circa 487.500 Menschen in der Branche tätig. Rund 90 Prozent des Versicherungsmarktes, die unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stehen, bilden Lebens-, Kranken-, Schaden-/Unfall- und Rückversicherer. Weitere Versicherer werden beispielsweise direkt von den Bundesländern beaufsichtigt.
Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, sagte auf der Jahresmedienkonferenz des Verbandes zum Gesamtergebnis: „Wir können mit dem Beitragswachstum zufrieden sein, auch wenn wir uns zu Jahresbeginn etwas mehr erhofft hatten.“ Seit 2013 schrieben während der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe die Schaden- und Unfallversicherungen 2021 erstmals unterm Strich rote Zahlen. Die Versicherungswirtschaft insgesamt kommt 2021 über alle Sparten hinweg auf ein Beitragsplus von 1,1 Prozent (Vorjahr: 1,6 Prozent) auf 223,4 Milliarden Euro.

Risiken und Nutzen

Natürlich geht es Versicherern darum, Vertragsabschlüsse zu erzielen. Dennoch haben sie auch das Ziel, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken einzuschätzen sowie messbar zu machen, um so Risiken zu verringern oder gar zu vermeiden. Beispielsweise bei der Verkehrssicherheit oder auch bei Cyber-Gefahren und den Folgen des Klimawandels möchten Versicherer das Risikobewusstsein in der Gesellschaft schärfen. Nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ kann man sich nur dann effektiv schützen, wenn die Gefahr als solche bekannt ist.
Die mittel- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie stehen noch aus. „Aktuell verändern sich die Risiken ständig und verstärken sich gegenseitig: Neue Corona-Wellen, globale Lieferengpässe und steigende Preise treffen auf einen gleichzeitig hohen Veränderungs- und Innovationsdruck“, sagt Thomas Langen, Vorsitzender der Kommission Kreditversicherung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Info für die Medien. So gehen die Kreditversicherer davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2022 steigen werde. Laut Einschätzung der Experten wird im Automotive-Bereich aufgrund des Mikrochips-Mangels mit Umsatzeinbußen zu rechnen sein. Auch die Cyberkriminalität sei in den meisten Branchen gestiegen, da das Mobile Office nicht ausreichend gegen diese Gefahr abgesichert sei. Aktuell ist es darüber hinaus auch nicht ausgeschlossen, dass im Rahmen des Russlandkriegs in der Ukraine russische Cyberattacken auf deutsche Unternehmen erfolgen. Solche Angriffe sind in der Regel durch eine Cyber-Versicherung abgedeckt, allerdings nicht, wenn es offizielle Kriegshandlungen sind. Dennoch liegt es laut Musterbedingungen an den Versicherern, nachzuweisen, dass es sich bei dem Angriff um eine Kriegshandlung handelt. Ein solcher Fall ist der GDV allerdings bislang nicht bekannt.

Versicherungsbedarf

Aber es gibt auch gute Nachrichten: „Die Kreditversicherer haben einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise geleistet und das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität gestärkt“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Entwicklung der Deckungssummen zeige gleichzeitig, dass die Rückkehr zu einem Versicherungsschutz auf rein marktwirtschaftlicher Basis richtig gewesen sei. Das Deckungsvolumen ist mit 458 Milliarden Euro höher als vor der Corona-Pandemie. Mit einer Warenkredit- oder Delkredere-Versicherung können sich Lieferanten bei Forderungsausfällen oder längerfristigen Zahlungsverzögerungen absichern, da die Rechnung vom Kreditversicherer beglichen wird. Nach Schätzungen des GDV decken die Kreditversicherer rund 15 Prozent der deutschen Ausfuhren – und sichern somit die deutsche Exportwirtschaft.
Der Versicherungsbedarf ist von Branche zu Branche unterschiedlich. In einem Handwerksbetrieb fällt ein anderer Versicherungsbedarf an als in einem Dienstleistungsunternehmen. Im Groben lassen sich die Versicherungen in drei Segmente aufteilen: für die Mitarbeiter, für den Betrieb und für den Unternehmer samt Familie selbst. Beispielsweise bieten die betriebliche Altersvorsorge, die betriebliche Krankenversicherungen und auch die betrieblichen Arbeitsunfähigkeitsversicherungen nicht nur Schutz für ihre Mitarbeiter, sondern machen sie als Arbeitgeber ebenfalls attraktiv.
Für den Betrieb gibt es beispielsweise Kfz-Versicherungen, Vermögensschäden- und Betriebs-Haftpflicht, gewerbliche Gebäudeversicherungen, D&O-Versicherungen und Cyber-Versicherungen. Bei der D&O-Versicherung können sich Unternehmen gegen fehlerhafte Entscheidungen im Management absichern und sie schützt gleichermaßen auch das eigene Vermögen des Managers, da dieser im Schaden- und Haftungsfall auch persönlich dafür aufkommen muss.
Für Unternehmer selbst können je nachdem Rürup-Rente, Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die Betriebshaftpflicht und die Berufshaftpflicht relevant sein.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie und Ihr Unternehmen ausreichend geschützt sind, sollten Sie sich beraten sowie die Risiken einschätzen lassen, denen Sie als Unternehmen und Unternehmer sowie Ihre Mitarbeiter ausgesetzt sind.
Karin Bünnagel | redaktion@regiomanager.de

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Fotostrecke

Wolfgang Weiler, Präsident des GDV

GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (© gdv.de)

Versicherungen verbinden Unternehmen (© Freedomz – stock.adobe.com)

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